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07.08.2019, Sport- und Freizeitzentrum Groß-Reken, Westfalenpokal |
Der SC Reken ging 2015 aus einer Dreierfusion hervor, bei der sich der VfL Reken mit Westfalia Groß Reken und Blau-Weiß
Hülsten zusammentat - zur laufenden Spielzeit machten dann die Sportfreunde Maria Veen mit ihrem Beitritt zum SC das
Quartett komplett. Falls man mit der ursprünglichen Fusion sportlich vorankommen wollte, wurden diese Hoffnungen enttäuscht,
aber auch sonst dürfte die nachfolgende Spielzeit in schlechter Erinnerung sein, denn sie endete mit dem Abstieg aus der
Bezirksliga in die Kreisliga A. Zwei Jahr später kehrte der SC in die Bezirksliga zurück und schaffte als Tabellensiebter
souverän den Klassenerhalt. Gleichzeitig erreichte der Club das Kreispokalfinale, das zwar gegen die SpVgg Erkenschwick
mit 0:3 verloren ging, aber auch das reichte für die Qualifikation zum Westfalenpokal 2019/20, die den Gastgebern heute
das Spiel des Jahrhunderts beschert hat, denn es geht gegen den Drittligisten SC Preußen Münster, also einen Gegner, den
man anders wohl niemals im Rahmen eine Pflichtspiels begrüßen könnte.
Die Kicker des SC Reken verkaufen sich durchaus achtbar und halten ihr Tor zunächst sauber. Preußen müht sich und
kommt zu Chancen, aber es dauert fast 40 Minuten, bis Julian Schauerte die Preußen mit einem Schlenzer von links
in Front bringt. Damit scheint das Spiel gelaufen, denn die Offensivbemühungen des Bezirksligisten bleiben doch
überschaubar - defensiv bleibt man jedoch konzentriert und geht mit dem knappen Rückstand in die Pause, wobei es
einmal das Aluminium ist, dass das 0:2 verhindert. Das fällt dann zwar in der zweiten Halbzeit doch noch - erzielt von
Jannik Bormann per Kopfball - aber dabei bleibt es dann tatsächlich, so dass die Kicker des SC Reken am Ende des Spiels
durchaus stolz auf sich sein können - zufrieden ist aber auch der Gegner, der in die zweite Runde einzieht, ein doch
eher lockeres Spiel hinter sich hat und vor allem keine Verletzungen zu beklagen braucht.
Das Spiel des Jahrhunderts ist die Partie, und das schlägt sich auch im Besuch nieder, denn mit 2200 Zuschauern ist eine
Kulisse zu bestaunen, die sich auch bei Verbandspokalspielen dieser Konstellation nur sehr selten ergibt. Die meisten
sind Anhänger des SC Reken und verteilen sich vor allem über die beiden Geraden, in derer einen Ecke dann auch noch ein
umzäunter Gästebereich aufgebaut ist, in dem sich die Anhänger aus Münster verlustieren. Die üben sich die ganze Zeit
in Support per Gesang und greifen zweimal in die Pyro-Kiste, wenn einmal weißer und einmal grüner Rauch in die Luft
steigt. Interessant die Reaktion der Journalisten vom Borkener Anzeiger, die mit einem fetten Pyro-Bild klickbaiten und
Internet-Server ins Payangebot des Blattes locken wollen, ihre Milchkuh mit einem Aufmacher
"Friedliches Fest trotz Pyro-Chaoten" und dem Prädikat "sogenannten Ultras" gleichzeitig auf die Schlachtbank führen.
Das Stadion im Sport- und Freizeitzentrum Groß-Reken ist durchaus sehenswert, wird aber nur noch selten genutzt, weil
man zumeist im Stadion am Gevelsberg des Fusionspartners VfL Reken spielt. Der Großteil des Publikums hält sich im
Bereich der Hauptseite auf, wo es eine kleine überdachte Tribüne und das Vereinsheim des SC Reken gibt - letzteres
heute allerdings exklusiv für VIPs und nur mit entsprechendem Bändchen betretbar, während sich die meisten Zuschauer
an zu wenig vorhandenen Bierständen die Beine in den Bauch stehen. Der Rest der Anlage ist begehbar und so finden
sich sowohl Zuschauer hinter den Toren als auch auf der Gegenseite, auf der es auch eine weitere Erhöhung gibt, die
jeweils von dort aus das Spiel verfolgen.
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