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ca. 20000 Zuschauer
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Am heutigen Tag kommt es zum Aufeinandertreffen der erfolgreichsten Teams Ecuadors der letzten Jahre, wenn
die Sociedad Deportivo Quito auf ihren Lokalrivalen Liga de Quito trifft, womit gleichzeitig der aktuelle
Tabellenführer der Serie A auf den Tabellenzweiten trifft. Der amtierende Meister Liga - mit vollem Namen
Liga Deportiva Universitaria de Quito - und sein Vorgänger Deportivo haben alle Titel seit 2007 unter sich
aufgeteilt, und die Gäste haben 2008 auch international die Konkurrenz geschockt, als man gegen Fluminense
Rio de Janeiro im Elfmeterschießen die Copa Libertadores - also die südamerikanische Champions League gewann,
wozu man 2009 und 2010 mit dem Gewinn der Recopa Sudamericana weitere internationale Titel hinzufügen konnte.
Einen vergleichbaren Erfolg konnten die heutigen Gastgeber noch nicht verbuchen, und auch in der Siegerliste der
Ecuadorianischen Liga tauchen die Gäste mit 10 Titeln gegenüber den vier Meisterschften von Deportivo deutlich
häufiger auf.
Das Spiel findet größtenteils auf einem schwachen Niveau statt, und die technischen Probleme beider Kontrahenten
sind augenfällig, so daß man sich fragt, wie Liga de Quito international so erfolgreich sein kann - auch aktuell
hat man die Gruppenphase der Copa Libertadores vorzeitig überstanden. Zumindest ein Teil des Erfolgsrezeptes
dürfte wohl darin zu finden sein, daß der Heimvorteil der Teams aus Quito dadurch vergrößert wird, daß die dünne Luft
in der Ecuadorianischen Haupstadt auf fast 3000 Metern Höhe die Folgen jeder Anstrengung deutlich vergrößert, wenn
man sie nicht gewohnt ist. In der Anfangsphase einer von Abspielfehlern und Schwächen in der Ballannahme geprägten
Partie ist Deportivo das bessere Team, und nach und nach findet Liga immer besser ins Spiel, um die zweite Hälfte
zu dominieren, wobei man einmal - in der 63. Minute - das Leder im Tor der Hausherren unterbringt, aber wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen wird. In der Nachspielzeit scheitert dann noch einmal Deportivo nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz per Kopfball, so daß es beim torlosen Remis bleibt. Die spektakulärste Szene der Partie ist
am Ende eine Tätlichkeit von Walter Calderón gegen Deportivos Luis Saritama, die völlig zurecht mit einer direkten
roten Karte bestraft wird.
Der LDU Quito gilt als der bei weitem populärste Hauptstadtclub Ecuadors, aber dennoch haben auch die Fans der Gastgeber einen beachtlichen Mob zusammengebracht, der auf der Gegenseite untergebracht ist und sich mit einem Transparent als
"Mafia Azul Granat" identifiziert. Hier hat man diverse Bänder in Vereinsfarben aufgespannt und präsentiert ein
Intro mit diversen Schwenkfahnen sowie Rauch in den Vereinsfarben und Feuerwerk, wobei letzteres und wohl auch der
Rauch, der zwischen den Reihen der Fans und der Werbebande aus dem Innenraum aufsteigt, Teil einer offiziellen Show
des Clubs ist. Die Gästefans sind in einem Hintertorbereich zu finden und sorgen erst einmal mit diversen bengalischen
Feuern für Aufmerksamkeit, die in Ecuador keine große Aufregung erzeugen. Danach gibt es von beiden Seiten Support
per Gesang, wobei sich dann doch die Spreu insofern vom Weizen trennt, daß die Anhänger von Liga de Quito deutlich
ausdauernder für Stimmung sorgen und fast ununterbrochen aktiv sind, während sich der Anhang von Deportivo immer
wieder längere Pausen gönnt. Auf beiden Seiten werden neben den eigenen auch gegnerische Banner - kopfstehend - präsentiert, offensichtlich wird also in Ecuador wie in so manchem anderen Land versucht, gegnerische
Fan-Utensilien als Trophäen zu erbeuten.
Das Estadio Olimpico Atahualpa ist an der Straßenkreuzung von Avenida 6 de Diciembre und Avenida Naciones Unidas
zu finden, was bedeutet, daß die 40948 Zuschauer fassende Anlage im erweiterten Innenstadtbereich Quitos beheimatet
ist. Das nach einem Inka-Prinzen benannte Stadion wurde zwischen 1948 und 1951 erbaut und 1977 erweitert, und es
dient diversen Clubs als Heimspielort, die über keine eigenen Stadien verfügen - neben der SD Deportivo tragen hier
auch Nacional de Quito sowie Universidad Católica ihre Spiele aus, während der heutige Gegner Liga de Quito seit der Fertigstellung des Stadions La Casa Blanca über einen eigenen Spielort verfügt. Auch das Nationalteams Ecuadors hat hier bereits von der Höhenluft profitiert, als man hier je zweimal gegen Argentinien, Brasilien und Paraguay siegte, um sich Startplätze bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 zu sichern. Das Olympiastadion ist eine offene Schüssel mit
Laufbahn, die nur auf der Hauptseite eine Überdachung aufzeigt und in einem Hintertorbereich über eine große Anzeigetafel verfügt, auf der unter anderem detailliert die Ticketverkäufe an der Tageskasse aufgeschlüsselt werden,
zu denen noch knapp 5000 Dauerkartenbesitzer hinzukommen.
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