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SV Fortuna Magdeburg |
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18.08.2011, Stadion am Schöppensteg, Verbandsliga Sachsen-Anhalt |
Käme jemand auf die Idee, den SV Fortuna als den Traditionsclub aus Magdeburg zu bezeichnen,
würde es als Reaktion wohl ein Stirnrunzeln oder schallendes Gelächter geben, denn zu eindeutig
stand und steht der Club aus dem Stadtteil Eichenweiler im Schatten des ehemaligen Europapokalsiegers
1. FC Magdeburg, dessen Reserve er heute am Schöppensteg empfängt. Von einem
Traditionsclub aus Magdeburg zu sprechen, ist dagegen völlig berechtigt, denn man wurde am 1.
August 1911 als Fußballverein Fortuna gegründet und ist somit 55 Jahre älter als der FCM. 1950
erfolgte die Neugründung als BSG Turbine Magdeburg, bevor man 1990 in den heutigen FV Fortuna überführt wurde. Zur DDR-Zeit konnte die BSG zwei Jahre in der zweitklassigen Liga vorweisen (1963 - 1965), nach
der Wende spielte man von 1996 bis 2000 in der Oberliga Nordost-Süd viertklassig, bevor der Absturz
bis in die siebtklassige Landesklasse folgte, aus der man sich zuletzt mit zwei Aufstiegen in Folge
wieder bis zur Verbandsliga Sachsen-Anhalt vorarbeiten konnte, deren aktuelle Saison mit der heutigen
Partie eröffnet wird.
Wer nach dem Anpfiff der Partie noch etwas unaufmerksam ist oder sich noch nicht am Sportplatz
eingefunden hat - angesichts des Spielbeginns zehn Minuten vor der Zeit nicht ganz unwahrscheinlich -,
verpaßt direkt den ersten Treffer des Spiels, denn die Gäste schnappen sich das Leder, machen sich
schnurstracks in Richtung Tor auf und verwandeln durch Christopher Kalkutschke, der von rechts aus
einem so spitzen Winkel trifft, daß sich Fortuna-Keeper Stauch den Gegentreffer ankreiden lassen muß.
Der schockt die Fortunen, scheint der FCM-Reserve aber keinen besonderen Schwung zu verleihen, so daß
erst einmal Langeweile angesagt ist, bis in der 35. Minute der ziemlch überraschende Ausgleich durch
einen Kopfball von Alexander Wischmann fällt. Damit weckt man den Gegner aus seiner Lethargie, und
bereits fünf Minuten später ist die Führung für den Club, wie der 1. FC in Magdeburg häufig einfach genannt wird, nach einem Heber von Marwin Potyka über den zu weit vor seinem Tor stehenden Stauch
wieder hergestellt. Diesmal bleibt die Regionalligareserve am Drücker und erhöht nur zwei Minuten
nach der Pause durch Marcel Brendel auf 1:3, nachdem der SV Fortuna noch vor der Pause durch eine
schwere Verletzung von Patrick Wöge, der mit einer Platzwunde ins Krankenhaus eingeliefert werden muß,
einen weiteren Schock erlitten hat. In der 70. Spielminute sorgt Potyka mit seinem zweiten Treffer für
den 1:4-Endstand, so daß man von einem Fehlstart für die Fortuna sprechen kann, die jetzt in einer Woche beim Oscherslebener SC eine weitere Gelegenheit haben werden, zu ersten Verbandsligapunkten zu kommen.
Zu Beginn der Partie gibt es eine offizielle Sasioneröffnung, bei der Jugendspieler und -spielerinnen
auf Tafeln die Logos aller an der beginnenden Verbandsligapartie teilnehmenden Teams präsentieren,
wobei man die Tafeln schon zuvor ans Vereinsheim angelehnt begutachten konnte. Fortgesetzt wird dieses
offizielle Programm in der Halbzeitpause, in der sich herausstellt, warum man das Spiel eher begonnen hat, denn es wird die erste Runde im Verbandspokal Sachsen-Anhalt ausgelost, was für die Gastgeber angesichts ihres Pokalaus in der 1. Runde beim Burger SC keine Aufregung bedeutet und der ersten Mannschaft der Gäste das Los 1. FC Romonta Amsdorf beschert - vorausgesetzt, man behauptet sich am kommenden Mittwoch in seiner noch offenen Partie der ersten Runde beim FSV Barleben 1911. Vom Publikum gibt es dagegen keine spektakulärer Aktionen oder Reaktionen, auch wenn die Besucherzahl mit über 400 gerade für Verhältnisse der Sachsen-Anhalt-Liga sehr gut ist und sich bei den Treffern für die Gäste zeigt, daß die durchaus signifikant eigenen Anhang mit nach Eichenweiler gebracht haben.
Der Sportplatz am Schöppensteg wurde 2000 an der Stelle des Werner-Seelenbinder-Stadions errichtet,
in dem Fortuna bzw. Turbine Magdeburg gespielt hatten, seit 1938 das vorherige Stadion Rothenseer
Straße eine neuen Wohnbebauung hatte weichen müssen. Die Anlage hat somit wieder den Namen, unter
dem sie usprünglich errichtet wurde, wobei die Renovierungsmaßnahmen nicht viel übrig gelassen haben,
was an ein Stadion erinnert. Auf einer Längsseite ist der Hauptplatz mit seinem Naturrasenplatz
rudimentär ausgebaut, was aber über zwei Stufen und ein paar dahinter aufgestellte Bänke nicht
hinauskommt, oberhalb derer das Gebäude mit Vereinsheim, Umkleiden, etc. aufragt. Hinter der gegenüberliegenden Längsseite gibt es noch einen Nebenplatz mit Kunstrasenbelag und hinter einem
Tor folgt ein hoher, begrünter Lärmschutzwall, der seit 2002 die darauf folgende Wohnbebauung vor
den Fußballgeräuschen schützt. In die andere Richtung ist so etwas nicht nötig, da hier eine
Bahnanlage samt Bahnhof Eichenweiler folgt. Eine Flutlichtanlage fehlt am Hauptplatz am Schöppensteg,
dafür hat man gleich zwei Verkaufsstände für Speis' und Trank, eine auf der Hauptseite und eine
alleinstehende im Hintertorbereich Richtung Bahn.
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