VfB Lübeck vs. Borussia Dortmund 0:1
VfB Lübeck

VfB Lübeck
vs.
Borussia Dortmund 0:1

BVB 09




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Letztes Spiel: FC St. Pauli vs. Energie Cottbus 21.08.2004, Lohmühle, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  BFC Dynamo vs. Tennis-Borussia Berlin

Ticket
16800 Zuschauer

Der DFB-Pokal-Sieger des Jahres 1989 hieß Borussia Dortmund, nachdem die Gelb-Schwarzen das Finale gegen Werder Bremen als Außenseiter Lohmühle - Neue Haupttribüne Rückansicht mit 4:1 hatten für sich entscheiden können, danach aber hieß es immer wieder früh Abschied nehmen vom Deutschen Pokalwettbewerb und oftmals mußte der Bundesligist die Segel gegen Teams aus dem Amateurlager streichen. Namen wie Eintracht Trier (Regionalliga, 1997/98), VfL Wolfsburg Amateure (2000/2001, Oberliga) oder Wattenscheid 09 (Regionalliga, 1996/97) stehen auf der Liste der Teams, die den BVB ausschalten konnten, nicht nur den BVB, sondern auch den Vogel abgeschossen hat aber die damalige SpVgg Fürth, die als viertklassiger Verbandsligist 1990/91 nicht einmal von einem 0:1-Rückstand davon abgehalten wurde, am Ende als 3:1-Sieger vom Platz zu gehen. Der VfB Lübeck dagegen hat zumindest im Vorjahr eine äußerst erfolgreiche Pokalsaison gespielt, als man erst im Halbfinale denkbar knapp am späteren Double-Sieger Werder Bremen scheiterte, den man bis kurz vor dem Abpiff des Spiels am Rande einer Niederlage gehabt hatte. Die Liga endete dagegen für den VfB mit einer bitteren Enttäuschung, mußte man doch den Abstieg hinnehmen, obwohl man zwischendurch schon so gut wie gerettet zu sein schien. Auf jeden Fall möchten sich die Hanseaten heute in die Liste der BVB-Bezwinger eintragen, was die Gäste jedoch auf jeden Fall vermeiden wollen. Waren die Borussen in den letzten Jahren immer wieder mal in den Verdacht geraten, den Wettbewerb angesichts ihrer Aufgaben im Europapokal und Meisterschaft nicht so sonderlich ernst zu nehmen, dürfte zumindest das in dieser Saison außer Zweifel stehen, denn neben dem Ligabetrieb ist man ja in der laufenden Spielzeit bekanntlich nur noch im DFB-Pokal vertreten.

Die Borussia geht tatsächlich mit spürbarer Motivation in die Partie und erzielt bereits nach acht Minuten den Führungstreffer durch Lohmühle - Neue Haupttribüne Vorderansicht eine Standardsitation, als Sunday Oliseh einen Freistoß aus gut 20 Metern über die Mauer ins Tor bugsiert. Auch in der Folge kommen die Gäste zu Chancen, weitere Tore wollen jedoch nicht fallen und nach und nach kann der Regionalligist das Spiel offener gestalten. Spätestens im zweiten Abschnitt ist von den Gästen nicht mehr viel zu sehen, wenn man von teilweise durchaus gefährlichen Kontern absieht, die nicht darüber hinwegtäuschen können, daß ein Bundesligist eigentlich nicht gezwungen sein sollte, gegen eine zwei Klassen tiefer spielende Mannschaft einen 1:0-Vorsprung mit dieser Form von Mauerfußball zu verteidigen. Letztendlich stört das aber nach den Pokalresultaten der letzten Jahre wohl kaum jemanden beim BVB, denn am Ende erreicht man auch mit deutlich angezogener Handbremse die zweite Pokalrunde und das war schließlich das Ziel der Aktion. Während der VfB Lübeck jetzt nach relativ schwachem Saisonstart mit je zwei Siegen und Niederlagen nicht ganz die angestrebte Bilanz eines Aufstiegsfavoriten aufzuweisen hat, erwartet der BVB in der zweiten Pokalrunde die zweitklassige SpVgg Unterhaching und darf damit zum ersten Mal seit 1998 ein DFB-Pokalspiel vor heimischer Kulisse austragen.

Zum Intro werden auf beiden Seiten zahlreiche Doppelhalter und Schwenkfahnen präsentiert - offensichtlich hat man beim VfB auch den Lohmühle - Alte Haupttribüne Gästefans keine Beschränkungen auferlegt -, wobei die heimischen Fans mit einem zusätzlichen Transparent auch noch eine Botschaft zu verkünden haben, die da lautet "Lieber 3000 Lübecker als 17000 Erfolgsfans". Danach unterstützen beide Fanblöcke ihr jeweiliges Team durchaus aktiv, wobei es sowohl hüben wie drüben gelgentlich zu Wechselgesängen kommt. Besonders im Gästeblock gibt es auch immer mal wieder Schalparaden oder Bewegung in Form von Hüpfen oder Pogo, was teilweise durchaus ansehnlich ist und angeblich in der NDR-Reportage zur Fehlinterpretation führt, daß hier Ärger im Anzug wäre - in Bezug auf Fanverhalten ist offensichtlich nicht jeder Sportreporter wirklich kompetent. Die Kompetenz anzweifeln darf man übrigens auch bei den Ordnungskräften in der Lohmühle, die - weil das eben so angewiesen ist - einen Riegel zwischen zwei mit BVB-Fans besetzten Blöcken ziehen, an dessen einem Rand Dortmund- und Lübeck-Fans direkt nebeneinander stehen, und sich nicht in der Lage sehen, flexibel darauf zu reagieren, daß eben zahlreiche Gästefans Tickets für einen Bereich haben, wo sie vorher nicht erwartet worden waren. Das Verhältnis zwischen Heim- und Gästeanhang bleibt aber entspannt, so daß sich dieser Lapsus nicht weiter auswirkt. Im Endeffekt zeigen die Anhänger der Gelb-Schwarzen einmal mehr, daß sie vor allem auswärts, wo die Konzentration der aktiven Fans deutlich größer ist als auf der riesigen Südtribüne im Westfalenstadion, einen guten Support bieten können und auch die Heimfans tragen das ihre zur Stimmung bei.

Das Stadion Lohmühle zeichnet sich dadurch aus, daß es keine Gegenseite hat, sondern über zwei Haupttribünen verfügt, zwischen denen mit Lohmühle - Blick in die Kurve der Bezeichnung "Alte" und "Neue Haupttribüne" unterschieden wird. Die alte Tribüne ist etwas zurückgesetzt und sie ziert nur den Teil einer der beiden Geraden - vielleicht ein gutes Drittel -, so daß sowohl neben dem guten Stück als auch davor Platz für Stehplätze bleibt, die ebenso wie die Stufen in den beiden Kurven unüberdacht sind. Die neue Tribüne ist ein ganzes Stück moderner und präsentiert mit ihren grünen und weißen Sitzen den Schriftzug "VFB LÜBECK", wobei Vorder- und Hintergrundfarbe wechselt. In ihrem oberen Bereich ist noch ein Stadionrestaurant untergebracht, das übrigens nicht für VIPs reserviert ist, sondern von jedem betreten werden darf - vorausgesetzt er verfügt über ein Ticket für die Neue Haupttribüne, die vom Restaurant aus ohne weitere Kontrolle betreten werden kann. Einen abgeteilten Block mit VIP-Plätzen gibt es dann aber doch - die sind abweichend zu den Sitzen der restlichen Tribüne in rot gehalten. Ebenfalls in der neuen Tribüne untergebracht und von der Rückseite aus zu erreichen sind ein Fanshop und das Ticket-Büro der Hanseaten, ganz verzichtet wurde dagegen auf eine Anzeigetafel. In den Stehplatzbereichen brauchen die Fans übrigens auch nicht ganz auf die Vereinsfarben zu verzichten, sind doch immerhin die Wellenbrecher in grün gestrichen.

Lohmühle - Intro Heimfans
Lohmühle - Intro Gästefans
Lohmühle - Schalparade Heimfans
Lohmühle - Schalparade Gästefans

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