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Sportfreunde Köllerbach |
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Die Oberligen Südwestdeutscher Fußballverband Oberliga Südwest bei kicker.de |
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03.10.2003, Sportplatz an der Burg, Oberliga Südwest |
Die Sportfreunde Köllerbach konnten sich im letzten Jahr in der Verbandsliga Saarland durchsetzen und somit
als Aufsteiger einen Durchmarsch in die Oberliga Südwest perfekt machen. Von daher ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn das Stadtteilteam aus Püttlingen sich den Besuchern seiner Internet-Homepage mit ein dynamischer, aufstrebender Verein vorstellt. In diesem Jahr ist jedoch an einen weiteren Durchmarsch nicht zu denken, vielmehr wird es wohl für die Sportfreunde darum gehen, nicht dem Beispiel des Saarland-Aufsteigers vom Vorjahr zu folgen, als das Traditionsteam von Röchling Völklingen postwendend zurück in die fünfte Liga geschickt wurde. Da sich mit dem SV Weingarten am heutigen Tag einer der Aufstiegsfavoriten der Liga vorstellt, der zudem noch aktueller Tabellenführer ist, kann man wohl heute davon sprechen, daß der SF Köllerbach im eigenen Stadion als Außenseiter ins Spiel geht.
Vor mehr als 30 Jahren konnten die Sportfreunde übrigens bereits einmal in der höchsten Amateurklasse spielen und schafften als Aufsteiger 1970 den Klassenerhalt, jedoch nur, um ein Jahr später dann doch wieder abzusteigen.
Bereits nach fünf Minuten erzielen die Gäste einen Treffer, der leicht herausgespielt wirkt und alles scheint
auf eine klare Niederlage für Köllerbach hinauszulaufen. Danach aber verliert sich Weingarten in eher brotloser Kunst und bestimmt zwar das Spiel, ohne jedoch dabei zu Chancen oder gar Toren zu kommen. Bei Halbzeit gibt die Führung des SVW tatsächlich den bisherigen Spielverlauf wieder, nach dem Seitenwechsel schaffen es die Köllerbacher dann aber, das Spiel deutlich offener zu gestalten. Letztendlich reicht es zwar nicht mehr für einen Treffer der Hausherren, Chancen ergeben sich aber noch einige, wobei es per Konter auch ein paarmal zu weiteren Treffern für Weingarten kommen könnte. So bleibt es am Ende beim knappen 1:0-Erfolg des SV Weingarten über die Sportfreunde Köllerbach, das für beide den bisherigen Saisonverlauf mehr oder weniger fortschreibt. Die Gäste können mit 28 Punkten aus zwölf Spielen eine sehr gute Bilanz vorzuweisen und bleiben natürlich Ligaprimus, während Köllerbach vor Traditionsteams wie den Ex-Zweitligisten von FK Pirmasens und FSV Salmrohr auf einem fünftletzten Platz steht, der je nach Konstellation am Ende sogar auch noch den Wiederabstieg bedeuten könnte.
Der Aufstieg hat bei den Sportfreunden offensichtlich eine gewisse Euphorie ausgelöst, ist die heutige Kulisse
für ein Oberliga-Spiel doch durchaus erfreulich. Beim Treffer zum 0:1 zeigt sich allerdings, daß auch erstaunlich viele der anwesenden Zuschauer zum Anhang von Weingarten zu gehören scheinen - wohl motiviert duch die Tabellenführung ihres Teams. Eine Konzentrierung der Anhänger der jeweiligen Teams in Fanblöcken ist ebensowenig festzustellen wie jegliche Form von Support - nur bei strittigen Entscheidungen durch den Schiedsrichter kommt es dann auch schon mal zu etwas lauteren Äußerungen aus dem Zuschauerraum.
Am meisten der Erwähnung wert ist beim Sportplatz an der Burg wohl die Burg am Sportplatz, die hinter einem der
Tore neben dem Platz steht. Um genau zu sein handelt es sich bei dieser Burg um eine Ruine, von der im wesentlichen zwei Türme und Reste von Mauer und Burggraben geblieben sind, die eine recht nette Kulisse bilden. Ansonsten hat die Anlage, die auch schonmal einfach Sportplatz Köllerbach genannt wird, eher Standard zu bieten: da wäre ein Kunstrasenbelag und jeweils zwei Stufen auf jeder Längsseite. Tribünen sucht man vergeblich auf dem Sportlatz, dafür gibt es eine kleine Flutlichtanlage und auf der Längsseite zur Durchgangsstraße hin ein Vereinsheim. Die Stufen sind übrigens offensichtlich erst vor kurzem angelegt worden, allerdings scheinen in Köllerbach keine darüber hinausgehenden Ausbaumaßnahmen geplant zu sein und nüchtern betrachtet sind sie für Oberligafußball auch gar nicht nötig. So kann man dem Sportplatz an der Burg attestieren, daß er der Spielklasse der Hausherren durchaus angemessen sei. Andererseits muß aber auch sagen, daß man ihn im jetzigen Zustand nicht wirklich unbedingt gesehen haben muß.
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