SV Röchling Völklingen vs. FC Homburg 1:1
SV Röchling Völklingen

SV Röchling Völklingen
vs.
FC Homburg 1:1

FC Homburg

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Ultras Homburg
Letztes Spiel: Yurdumspor Köln vs. TuS Schmidt 26.04.2003, Hermann-Neuberger-Stadion, Oberliga Südwest
Nächstes Spiel:  SR Delémont vs. SC Kriens

Ticket
650 Zuschauer

Am 26.04.1906 - heute vor 97 Jahren - wurde der FC Völklingen 06 gegründet, der seit 1966 auf den Hermann-Neuberger-Stadion - Blick von der Kurve auf die Tribüne heutigen Namen SV Röchling Völklingen hört und zwischendurch auch mal als SV Völklingen 06, SuSG Völklingen und VfB Völklingen hörte. Ihre größte Zeit hatten die Saarländer zweifellos von 1974 bis 77 sowie in der Saison 1979/80, als sie ihrem Publikum jeweils Zweitligafußball in der Südstaffel des damalig zweibeinigen Bundesliga-Unterbaus bieten konnten. Im Jahre 1976 schaffte man es auch noch ins Viertelfinale des DFB-Pokals, als man sich erst im Wiederholungsspiel mit 1:2 gegen Hertha BSC geschlagen geben mußte. In der Mitte der 90er Jahre fand sich das Team in der Landesliga wieder und symbolisierte so in gewisser Weise den Niedergang (nicht nur der saarländischen) Stahlindustrie, mit der es durch die letzte Umbenennung nach dem gleichnamigen Hüttenwerk ein Band geknüpft hatte; und sicherlich hatte der Absturz des SV 06 auch nicht zuletzt mit der fehlenden finanziellen Unterstützung seitens der einstmaligen Völklinger Vorzeigeindustrie zu tun. Seither feierte man eine kleine Wiederauferstehung und spielt nach zwei Aufstiegen immerhin wieder in der Oberliga, wo die Völklinger jedoch höchstgradig abstiegsbedroht sind. Anders sieht es für den Lokalrivalen vom FC Homburg aus, der neben dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Neunkirchen zu den Saarland-Teams mit Bundesliga-Geschichte gehört und sportlich im gesicherten Mittelfeld der Oberliga zu finden ist. Vorausgesetzt, die Grün-Weißen halten ihre chronisch strapazierte Finanzsituation unter Kontrolle, sollte ihre Zukunft so halbwegs gesichert sein.

Die Partie weiß über weite Strecken nicht sonderlich zu gefallen, bringt aber den Hermann-Neuberger-Stadion - Blick in die Kurve Gästen zunächst immerhin die Führung und somit eine Weichenstellung in Richtung auf den für den Klassenerhalt dringend benötigten Dreier. Die Stop-Kelle für den Zug Richtung Nichtabstieg läßt aber nicht lange auf sich warten und wird vom Schiedsrichter in Form einer roten Karte präsentiert, mit der er noch im ersten Abschnitt den Torhüter der Gastgeber vorzeitig in die Kabine schickt - nach einer Notbremse wohl durchaus berechtigterweise. Im Nachhinein wehren sich die Völklinger recht tapfer gegen das sich ankündigende Gegentor, aber im zweiten Abschnitt ist es schließlich so weit, daß der FCH eine der jetzt etwas häufigeren Chancen nutzt und den Ausgleichstreffer erzielt. So bleiben die Hausherren nicht nur auf einem Abstiegsplatz, sondern müssen sich auch noch stark auf andere verlassen, da die unmittelbar vor Völklingen liegenden Teams sämtlich noch ein Spiel in der Hinterhand haben, das sie im Sinne des SV 06 nicht unbedingt gewinnen sollten.

Eine besondere Begeisterungsfähigkeit der Fanszene kann man dem SV 06 Röchling nicht Hermann-Neuberger-Stadion - Tribüne bescheinigen, wenn die heutige Partie in dieser Frage symptomatisch ist, und auch die offizielle Zuschauerzahl wirkt angesichts der Eindrücke vom Spiel eher übertrieben. Ein paar Leute laufen mit Fanschals der Gastgeber herum - es gibt einen kleinen Merchandising-Stand auf der Tribüne, die häufigsten Fanutensilien am heutigen Tag sind jedoch Regenschirme. Etwas aktiver sind da schon die Supporter des FC 08 Homburg, die ein paar Transparente mitgebracht haben und auch eine Trommel im Gepäck mit sich führen, die sie reichlich einsetzen. Im ersten Abschnitt präsentieren sich die Grün-Weißen in der Kurve hinter dem Völklinger Tor, nach der Pause wird umgezogen, allerdings nicht auf die andere Seite, sondern in den Randbereich der Tribüne - ohne daß ganz klar würde warum, denn ein Dach gibt es hier auch nicht. Der Ausgleich wird dann auch ein wenig gefeiert, aber es ist doch zu spüren, daß die Saison für das Team mit dem Baum im Vereinszeichen gelaufen ist. So ist insgesamt nur selten zu spüren, daß hier durchaus zwei Teams mit Tradition auf dem Platz stehen, wobei man auch nicht ganz außer acht lassen kann, daß der FC Homburg in seiner sportlich erfolgreichsten Zeit als sponsorengesteuertes Retortenteam galt - Stichwort Manfred Ommer - und wohl überregional nicht sonderlich beliebt ist. Die Resonanz beim ungeliebtesten Rivalen des FCH, dem 1. FC Saarbrücken, konnten die Homburger jedenfalls auch dann nur selten erreichen, wenn sie in höheren Klassen spielten als die Blau-Schwarzen.

Das Hermann-Neuberger-Stadion existiert seit 1974, hört aber erst seit 1994 auf den heutigen Hermann-Neuberger-Stadion - Blick von anderen Kurve auf die Tribüne Namen. Errichtet wurde es an der Stelle des Stadions am Köllerbach, in dem der SV unter seinen zahlreichen Namen bereits seit 1906 spielte. Es verfügt zwar nur über drei ausgebaute Seiten, was wohl heute in der 2. Liga fast undenkbar wäre (im nächsten Jahr mit Rot-Weiss Essens Georg-Melches-Stadion aber wieder Realität werden könnte), kann aber durchaus gefallen. In schöner Lage am Hang - umstanden von Bäumen - hat es eine Tribüne zu bieten, die allerdings nur einen kleinen Teil der Längsseite einnimmt und zumindest bei der momentanen Klassenzugehörigkeit der Saarländer völlig ausreichende 600 Sitzplätzu zu bieten hat. Auf beiden Seiten schließen sich Stehplatzstufen an, die sich mit ovalem Grundriß hinter die Tore schieben, in Richtung auf die wie gesagt unausgebaute Gegenseite aber nach und nach im Boden versiegen. Das Tribünendach trägt übrigens vier überdimensionale Strahler, bei denen es schwer zu sagen ist, ob sie wirklich ein Flutlicht für den Spielbetrieb zu bieten haben, ein Stück Hang aufwärts gibt es jedenfalls noch einen Hartplatz, der offensichtlich über Flutlicht verfügt - die Masten sind vom Neuberger-Stadion aus zu sehen. Zum Weltkulturerbe der Menschheit wird es die Anlage wohl nicht ganz bringen - übrigens im Gegensatz zur ehemaligen Hütte. Die wurde zwar bereits 1986 stillgelegt, mit für die Arbeitslosenquote in der 44000-Einwohner-Stadt katastrophalen und bis heute nicht zu bereinigenden Folgen - die damalige Werkshalle aber wurde 1994 von der UNESCO gewürdigt und auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt.


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