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30.07.2013, Stadion Busfortshof, Kreispokal Gelsenkirchen |
Der SuS Schwarz-Blau Gladbeck 1921 ist 2005 aus der Kreisliga A abgestiegen und spielt seitdem fast durchgängig
in der Kreisliga B. Ausreißer war nur die Spielzeit 2008/09, die man in der Kreisliga C verbringen mußte, nachdem
man in der Vorsaison als Tabellenletzter aus einem kuriosen Abstiegskampf hervorgegangen war - mit nur drei
Zählern mehr wäre der Club damals punktgleich mit dem siebten der Vierzehnerliga gewesen. Es folgte ein souveräner
Wiederaufstieg, seither haben die Gladbecker die Liga nicht mehr gewechselt, so daß sie heute als B-Ligist in
das Kreispokalspiel gegen Arminia Ückendorf gehen. Die Gäste hatten in der Saison 2008/09 viele Negativschlagzeilen
gemacht, als sie nicht nur aus der Kreisliga B abstiegen, sondern als Tretermannschaft galten und Schulden
beim Verband nicht zahlten, was zum zwischenzeitlichen Ausschluß aus dem Fußballkreis führte. Seither scheint man
sich eher zu einem Vorzeigeclub entwickelt zu haben, denn dem Neustart in der Kreisliga C zur Saison 2010/11 folgte
der sofortige Wiederaufstieg. Das zweite B-Liga-Jahr brachte die nächste Staffelmeisterschaft, und das mit einer
bemerkenswerten Bilanz von 27 Siegen und 3 Unentschieden, in denen man sich ein Torverhältnis von 128:28 erspielte.
Zwar gab es im Vorjahr keinen direkten Vergleich zwischen den heutigen Kontrahenten, die zwar die Liga, aber nicht die
Staffel miteinander teilten, aber nach so einem souveränen Aufstieg geht der frischgebackene A-Ligist aus Ückendorf,
einem Stadtteil von Gelsenkirchen, natürlich auch heute mit der Favoritenrolle in die Partie. Zu Beginn sind es dann
aber erst einmal die Gastgeber, die richtig Lust auf Fußball zu haben scheinen und die Arminia eine Viertelstunde lang
fast ausschließlich in der Defensive beschäftigen. Danach kommen die Gäste besser ins Spiel, fangen sich aber als
Folge eines Konters einen Gegentreffer durch Pascal Stahlmann, und kurz vor der Pause kann Kai Schrödl sogar mit einem
Weitschuß auf 2:0 erhöhen, bei dem Ückendorfs Torhüter Hikmet Öztürk keine sehr glückliche Figur macht. In der
zweiten Hälfte will es Ückendorf noch einmal wissen, und man kommt sofort zu besten Möglichkeiten, so daß bereits länger
ein Treffer in der Luft liegt, als Mehmet Önata in der 53. Minute den Anschlußtreffer markiert, gefühlte zehn
Sekunden später sorgt Samet Alpey für den Ausgleich. Damit spricht das Moment des Spiels natürlich für den A-Ligisten,
der tatsächlich eine gute Viertelstunde vor Schluß durch Ömer Arikan den entscheidenden Treffer erzielt. Jetzt
gehen die Emotionen mehrmals hoch - die Partie scheint zweimal kurz vor einer Massenschlägerei auf dem Platz zu stehen,
einmal während des Spiels, einmal nach Abpfiff, was hauptsächlich von den Spielern der Gastgeber verursacht wird, die
natürlich mit der Welt nicht mehr sonderlich zufrieden sind. Die Gründe des Comebacks von Ückendorf sehen sie vor allem in
für sie unverständlichen Pfiffen von Schiedsrichter Caner Celik - man fühlt sich unter anderem um zwei Handelfmeter
betrogen - und wird acht Minuten vor Schluß auch noch per Gelb-Roter-Karte für Torhüter David Svoboda auch noch
zahlenmäßig dezimiert.
Das Stadion Busfortshof ist nur ein ganz normaler Dorfsportplatz, der auf einer Seite mit etwas Graswall daherkommt und
ansonsten ohne Ausbau ist, wenn man von ein paar Bänken und Stufen absieht, die diagonal vom Platz zu finden sind und
vor allem im Fall der Stufen nicht wirklich dazu gedacht sein können, von dort aus das Geschehen auf letzterem zu verfolgen.
Früher muß das anders gewesen sein, denn die Chroniken vermerken für das Stadion eine ehemalige Kapazität von 12000
Zuschauern, auch vor dem letzten Rückbau 2009/2010 soll die Anlage noch 7500 Menschen gefaßt haben. Damals lief noch eine
Laufbahn um den Fußballplatz, die inzwischen entfernt wurde, und das Fußballfeld hat einen neuen Belag bekommen, wobei man
es wohl als außergewöhlich bezeichnen darf, daß die Stadt Gladbeck vor vier Jahren einen neuen Aschebelag aufbringen ließ,
anstatt die Spielfläche mit Kunstrasen zu belegen. Ein origineller Farbtupfer wurde dabei allerdings auch gesetzt, und zwar
ein roter: Es gibt auf der Mitte einer Längsseite einen Hydranten - man ist also gewappnet im Stadion Busfortshof, falls
der Hartplatz einmal in Flammen aufgehen sollte! Nicht unerwähnt bleiben sollen schließlich der Verkaufsstand im Diagonalbereich
zum Eingang hin, an dem neben Bratwurst auch Sucuk feilgeboten wird, sowie das Vereinsheim des SuS Schwarz-Blau Gladbeck, das etwas
zurückgesetzt ist und mit zum Teil ungewöhnlicher Dekoration daherkommt, in Form von Kunstdrucken von Gemälden der Künstler
Joan Miró
und Wassily Kandinsky.
Alternativbericht von P. David Zimmer |