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20.04.2005, Schüco-Arena (Stadion Alm), DFB-Pokal Halbfinale |
Arminia Bielefeld ist der letzte Underdog im Halbfinale des DFB-Pokals, wo man es heute mit dem FC Bayern
München zu tun hat, der zwar favorisiert ist, das Saisonspiel auf der Alm jedoch am 13. Februar mit 1:3
verloren hat. Ob das ein Vorteil oder ein Nachteil für die Hausherren ist, wird durchaus unterschiedlich gesehen,
über die Bedeutung der Partie herrscht aber kaum Uneinigkeit und es ist vom wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte
der Ostwestfalen die Rede. Auf jeden Fall könnten die Hausherren gerade zum einhundertjährigen Jubiläum ihres "Deutschen
Sport Clubs" vor zwei Meilensteinen der Vereinsgeschichte stehen,
denn mit einem Titel kann man den Briefbogen bei der Arminia bislang nicht schmücken und auch Europapokalspiele sucht man
vergebens in ihrer Bilanz. Zum UEFA-Cup könnte gar schon die Qualifikation für das Finale reichen - vorausgesetzt,
der am Vortag ermittelte Endspielgegner Schalke 04 qualifiziert sich für die Champions League. Aus der Perspektive des
FC Bayern ist ein DFB-Pokal-Halbfinale nichts Besonderes, aber man hat in München angekündigt, nach dem Aus in der Champions League jetzt am Double zu arbeiten, das man im Jahre 2003 zuletzt unter Dach und Fach gebracht hat.
In den Anfangsminuten sieht es stark nach einer frühen Entscheidung der Partie aus, denn der FC Bayern ist drückend überlegen,
kommt durch Ballack, der frei zum Kopfball kommt, zum 1:0-Führungstreffer und hat direkt danach eine Chance zu erhöhen. Danach
kommen die Hausherren aber zunehmend ins Spiel und schnell gibt es einige Torchancen auf der anderen Seite, so daß der Ausgleichstreffer in der Luft zu liegen scheint. Jetzt steht Oliver Kahn nicht nur im Bayern-Tor, sondern auch immer wieder im Blickpunkt, und der Nationaltorhüter macht seine Sache so gut, daß er am Ende zum großen Matchwinner für sein Team wird. Die anderen Bayern zeigen immer wieder unerklärliche Schwächen mit vielen Fehlern im Spielaufbau und einer hohen Fehlpaßquote, die sich nicht nur durch die konzentrierte Defensivarbeit der Arminen erklären läßt, die ihrem Gegner schon im Mittelfeld kaum Platz lassen. Besonders in der zweiten Hälfte sehen sich die Bayern so in die Defensive gedrängt, doch ein Tor will für die Arminia einfach nicht fallen. Am Ende können die Gäste durch einen von Makaay verwandelten Foulelfmeter noch auf 2:0 erhöhen und danach wird gar nicht mehr angepfiffen. Spielentscheidend ist das kaum noch, die schlimmere Konsequenz des Elfmeters für Arminia wird wohl eine Sperre für Buckley sein, der Schiedsrichter Merk ob der umstrittenen Strafstoßentscheidung hart angeht und wegen Tätlichkeit vom Platz gestellt wird.
In Bielefeld fiebert man der Partie schon seit Wochen entgegen und die frei verfügbaren Tickets sind innerhalb von wenigen Stunden
verkauft gewesen, wobei freilich auch ein größerer Anteil an Schwarzmarkthändler gegangen zu sein scheint, die sich heute vor der Partie gegenseitig Konkurrenz machen und wohl größtenteils kaum mehr als den Originalpreis erzielen können.
Die Heimfans zeigen zunächst ein Intro, bei dem zu einem Transparent "Zusammen zum Ziel" zahlreiche kleine Fahnen mit Vereinszeichen
gezeigt werden und mit einem weiteren Transparent als "Ortseingangsschild Berlin" eindeutig gezeigt wird, wohin die Reise gehen soll.
Die Bayern-Anhänger zeigen kein besonderes Intro, präsentieren sich danach aber wie ihre Kontrahenten in bester Supportlaune, so daß es ständige Unterstützung der beiden Mannschaften durch Sprechchöre gibt, auf Arminia-Seite teilweise durch unnötige und eher etwas peinlich wirkende Animationen auf der Anzeigetafel "unterstützt". So gibt es insgesamt einen soliden Support von beiden Seiten, der dem Spiel einen angemessenen Rahmen verschafft, auch wenn es am Ende aus Sicht der Hausherren eben doch nicht für den ganz großen Wurf gereicht hat.
Beim letzten Besuch von groundhopping.de war das Stadion Alm gerade nach einem Sponsoren in Schüco-Arena umbenannt worden und damals
hieß es, daß sich die Änderungen an der Anlage darauf beschränkten, daß die alte Gegentribüne jetzt ein paar Schilder mit dem neuen Namen an der Dachkonstruktion trägt. Diese Aussage ist heute in ähnlicher Form gültig, denn die einzige Änderung am Stadion betrifft diesmal eben diese Namenszüge, denn die einfachen Schilder sind inzwischen durch leicht leuchtende Einzelbuchstaben ersetzt worden. Das heißt, daß es eine flache einzelne Tribüne mit nur einem Rang gibt - in einem Eck davon sind die stehenden Gästefans untergebracht - und drei zusammengebaute doppelstöckige Tribünen - hier ist außen im Unterrang hinter einem Tor noch ein Sitzplatzblock für Gäste vorhanden. Eigentlich sollte die flache Gegenseite schon seit längerem an den Rest der Anlage angepaßt werden, was eigentlich auch aus Lärmschutzgründen geboten ist, da die Anlage in einem Wohngebiet liegt und man ohnehin immer wieder mal mit Anwohnerprotesten zu kämpfen hat und sich beim letzten Ausbau 1999 mit den Anrainern auf ein Lärmschutzlevel geeinigt hatte, das in der heutigen Form nicht erreichbar ist. Hätte der DSC heute gewonnen, wäre übrigens zumindst für das internationale Geschäft vorgesorgt gewesen, denn obwohl man noch nie so dicht dran war wie heute, ist es für potentielle Europapokalspiele möglich, die Stehplätze auf der Südtribüne in Sitze zu verwandeln.
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