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Eintracht Braunschweig II |
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20.04.2007, Hamburger Straße Platz B, Oberliga Nord |
Daß die zweite Mannschaft eines Proficlubs versucht, dem Top-Team des Vereins nachzueifern, ist wohl erwünscht, aber
so weit, daß man der ersten Mannschaft einen Abstieg nachmachen sollte, geht die erhoffte Identifikation dann doch nicht.
Eintracht Braunschweig wird aus der 2. Bundesliga absteigen - das dürfte feststehen, auch wenn man am Sonntag mit einem Sieg in
Duisburg die theoretische Chance auf den Klassenerhalt wahren könnte - und auch Eintracht Braunwschweig II ist vom Abstieg bedroht,
obwohl die Ausgangssituation ungleich besser ist als bei den Zweitligakickern. Um genau zu sein, hat das Oberliga-Team des BTSV acht Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz, aber sechs sieglose Spiele in Folge haben das Thema zuletzt wieder auf die Tagesordnung gebracht. Einen sicheren Mittelfeldplatz nimmt der FC Oberneuland ein. Die Bremer, die nach ihrer Gründung 1948 jahrzehntelang ein kleines Licht waren, aber seit 1996 mit zweijähriger Unterbrechung in der Oberliga kicken, sind formal mit 49 Punkten auf Platz vier stehend sogar ein Spitzenteam, der Spitzenreiter und voraussichtliche Aufsteiger VfL Wolfsburg II ist freilich mit bereits 70 Zählern völlig außer Reichweite für die von ihren Gegnern zum Teil als "FC Oberneureich" verspotteten Gäste.
Schon nach drei Minuten heißt es 1:0 für die Gäste und dabei kommt der BTSV-Abwehr die Rolle des willigen Steigbügelhalters zu, da
man einen weiten Paß der Bremer völlig falsch einschätzt und so der freistehende Ömer Aktas keine Probleme hat, den Ball einzuschieben. Auch im weiteren bleiben die Rot-Weißen das überlegene Team, agieren dabei allerdings teilweise in der Defensive etwas sorglos, so daß sich auch die eine oder andere Chance für Braunschweig ergibt. Im Laufe des Spiels wird die Überlegenheit Oberneulands immer drückender und Braunschweigs Torhüter Nico Lauenstein hat alle Hände voll zu tun. In der zweiten Hälfte bietet sich weitgehend das gleiche Bild, doch nach einer Stunde Spielzeit fällt das Tor auf der anderen Seite und so steht es plötzlich 1:1, statt daß es zur überfälligen Erhöhung der Führung für den FCO käme. Bei einem Durchbruch könnte es kurz darauf sogar zur Führung für die Eintracht kommen, aber der Oberneuländer Johannes Ibelherr wendet das Schlimmste ab, indem er zur Notbremse greift, seinen Gegner umreißt und dafür eine Heraustellung per gelb-roter Karte in Kauf nimmt - eigentlich hätte es sogar glatt rot geben müssen. Die Entscheidung Ibelherrs erweist sich als richtig, denn der fällige Freistoß bringt nichts ein und in der Folge ist Oberneuland trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit weiter am Drücker und erzielt gut zehn Minuten vor Schluß den Siegtreffer.
244 Zuschauer haben den Weg hinter das Stadion an der Hamburger Straße gefunden, wo die zweite Mannschaft des BTSV ihre Heimspiele auf
dem prosaisch mit Platz B benannten Gelände austrägt. Eine knapp zweistellige Zahl von Anhängern ist dabei den Oberneuländern zuzurechnen und stellt sich auf der unausgebauten Gegenseite auf, während die Heimfans ihre Plätze auf der 'Haupttribüne' einnehmen. Von hier aus wird von den Braunschweigern recht durchgängig supportet, wobei man den einen oder anderen Sprechchor hören läßt und dabei die Grenzen der Political Correctness durchaus auch schon mal verläßt. Das Ganze kommt freilich eher scherzhaft rüber und so scheinen die Gästefans dann auch trotz der teilweise etwas martialischen Sprüche, die ihnen entgegenschallen, alles andere als verängstigt. Für ein Oberligaspiel eines Reserveteams ist die Atmosphäre schlußendlich nicht die schlechteste, auch wenn es sich natürlich nicht um ein Highlight für Oberligaverhältnisse handelt.
Der von Bäumen umstandene Platz B des Stadions an der Hamburger Straße ist auf einer Längsseite ausgebaut, wo man sich über drei
Stufen verteilen kann. Auf der oberen Stufe sind noch ein paar Holzbänke untergebracht, auf die man sich theoretisch setzen könnte, freilich bei Nutzung der Stufen davor einen Sitzplatz ohne Aussicht aufs Spielgeschehen hätte, so daß sie eher als zusätzliche Erhöhung zum Stehen genutzt werden. Die beiden Hintertorseiten der Anlage sind nicht ausgebaut, wobei man auf der einen Seite die Mauern des Stadions selbst zu sehen bekommt und auf der anderen Seite ein Hockey-Platz folgt, auf dem heute trainiert wird und wo die Hockey-Frauen des BTSV zu Hause sind, die immerhin in der zweiten Liga spielen. Längsseits zu der ausgebauten Seite liegt übrigens ein weiteres Fußballfeld - Platz C -, auf dem die zweite Mannschaft des BTSV auch bereits in Ausnahmefällen Spiele ausgetragen hat. Im Volksmund wird der B-Platz übrigens auch schon mal ironisch "Rheingold-Arena" genannt, wobei die hinter Platz C verlaufende Rheingoldstraße Namenspate ist, und diesen Scherz erlaubt sich dann beim Durchgeben der offiziellen Zuschauerzahl am heutigen Tag auch der Stadionsprecher.
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