Hertha BSC |
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30.11.2019, Olympiastadion, Bundesliga |
Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund haben gemeinsam, dass man mit der aktuellen Situation
ziemlich unzufrieden ist. Die Haupstädter sind in der Bundesliga in die Nähe der Abstiegszone
gerutscht und können heute auf Relegationsplatz 16 landen, während der BVB als selbsternannter
Titelspirant im Mittelfeld der Tabelle zu versinken droht und in der Champions League nach der
Niederlage beim FC Barcelona vor einem wahrscheinlichen Vorrunden-Aus steht. Bei Hertha hat man
gerade die Konsequenzen gezogen und Jürgen Klinsmann zum Cheftrainer gemacht, während es in
Dortmund auch eine Trainerdiskussion gibt, Lucien Favre aber bis jetzt noch nicht das Schicksal
von Klinsmanns Vorgänger Ante Covic teilen muss. Hertha benötigt also den Aufbaugegner, den der
BVB in den letzten Spielen immer wieder einmal gegeben hat, während Favre den in Dortmund immer
wieder beschworenen "Männerfußball" bei seinem Team braucht, um mit einem Auswärtssieg an dieser
Stelle erstmal die Kritiker auszubremsen.
Die Gäste übernehmen das Kommando, während die Hertha zunächst erfolgreich versucht, mit frühem
Angreifen der BVB-Offensive den Schneid abzukaufen. Nach einer guten Viertelstunde geht es
dann freilich direkt zweimal schief, als zunächst Jaden Sancho auf Vorlage von Julian Brand
zum 0:1 trifft und nur Minuten später Akraf Hakimi über die Außenbahn geht und in der Mitte
Thomas Hazard findet, der auf 0:2 erhöht. In der Folge befreit sich Hertha wieder etwas und
die Partie ist ausgeglichen. In der 34. Minute kommt es zum Anschlusstreffer für die Berliner,
als Daridsa den Fuß in einen Schuss von Lukebako bekommt und das Leder unhaltbar für Dortmunds
Bürki abfälschen kann. Kurz vor der Halbzeit schwächen sich die Gäste selbst, indem
Mats Hummels zum zweiten Mal zu spät kommt, Selke foulen muss und folgerichtig mit gelb-roter
Karte des Platzes verwiesen wird. Kurz nach der Pause trifft Selke selbst zum vermeintlichen
2:2, aber die Szene geht in die Videoentscheidung und wird wegen einer knappen Abseitsstellung
nicht als Tor gewertet. Danach stürmt im Wesentlichen die Hertha, kommt aber nicht mehr zu
allzuvielen Chancen, und so bleibt es am Ende beim von Favre dringend benötigten Sieg für sein
Team.
Vor Spielbeginn herrscht an den Eingängen eine Menge Verwirrung, denn man ist bei Hertha BSC
auf die Idee gekommen, dass man gegen den BVB dringend eine Fantrennung braucht und hat im
inneren Ring des Stadions alles mit Bauzäunen zugestellt, um diese Trennung auch zu
gewährleisten. Dadurch kann nicht wie sonst jeder jeden Eingang nutzen, und das führt mit den
ohnehin nicht gerade schnellen Kontrollen an den Toren dazu, das viele Leute abgewiesen werden,
es woanders probieren müssen und letztlich zu spät ins Stadion kommen und sich dabei fragen,
welcher Vorfall bei den letzten durchweg friedlichen Spielen zwischen Hertha und der Borussia
zu solch einer Maßnahme geführt haben könnte. Im Stadion gibt es auf beiden Seiten Support im
üblichen Rahmen, wobei man auf Herthaseite zwischendurch mit einem Transparent "10 Jahre, 12
Trainer, ein Verantworlicher" ihren Kommentar zur aktuellen sportlichen Lage abgibt.
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