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03.07.2011, FIFA Stadion Bochum (Ruhrstadion), FIFA Frauen WM 2011 |
Am zweiten Spieltag der Frauen-Weltmeisterschaft kommt es am heutigen
Sonntag in Bochum zum Aufeinandertreffen der beiden Teams, die ihre
Auftaktspiele jeweils mit 0:1 verloren haben. Die Australierinnen haben
dabei gegen Gruppenfavoriten Brasilien Federn gelassen, während
Äquatorialguinea gegen den Weltmeister von 1995, Norwegen, den Kürzeren
gezogen hat. Damit steht fest, daß ein eventueller Verlierer am heutigen
Tag nach der Vorrunde ausgeschieden sein wird, der Gewinner aber auf jeden
Fall am letzten Spieltag noch gut im Rennen bleibt und daß man auch
bei einem Remis noch Chancen auf das Viertelfinale haben wird. Favorisiert
sind am heutigen Tag sicherlich die australischen 'Matildas', die seit 1995
an jeder WM teilgenommen haben und beim letzten Turnier im Viertelfinale
standen, während die Afrikanerinnen relativ unbeschriebene Blätter sind und
erst 2008 richtig auf der Bildfläche auftauchten, als sie die Afrikameisterschaft
gewannen und sich danach zum ersten Mal für eine WM-Endrunde qualifizierten.
Seither reißen die Gerüchte nicht ab, daß man sich einen Vorteil verschaffe, indem
man es mit dem Geschlecht der Spielerinnen nicht so genau nähme und mehrere
afrikanische Fußballverbände - darunter Ghana und Nigeria - legten Protest ein,
weil es sich angeblich bei mehreren Nationalspielerinnen um Männer handele.
Beide Teams starten offensiv, und bereits nach acht Minuten werden die zielstrebigeren
Australierinnen für ihr Engagement belohnt, als Miriam im Tor von Äquatorialguinea
einen Schuß von Heather Garriock nicht festhalten kann und Leena Khamis aus kurzer
Distanz einschiebt. Zwei Blackouts bringen die Afrikanerinnen danach zurück ins
Spiel, zunächst einer der ungarischen Schiedsrichterin Gyoengyi Gaal, die nicht ahndet,
daß Bruna den Ball nach einem Pfostenschuß mit den Händen auffängt und so einen eigentlich
klaren Elfmeter für Australien produziert. Dann vertändelt Down-Under-Abwehrspielerin Servet
Unzuma den Ball gegen Teamkapitän und Neu-Potsdamerin Genoveva Anonma - eine der
Spielerinnen, die ständig mit Unterstellungen wegen ihres Geschlechtes konfrontiert wird -
, die diese Chance zum Ausgleichstreffer nutzen kann. Bei diesem Spielstand
werden die Seiten gewechselt, aber drei Minuten nach der Pause ist es erneut Australien,
das in Führung geht, als Emily van Engmond mit einem schönen Schuß aus zehn Metern trifft.
Diesmal legen die Matildas nach und kommen nur drei Minuten später zum 3:1 durch die
eingewechselte Lisa da Vanna. In der Schlußphase leistet sich Unzuma ihren zweiten
Blackout, und es ist erneut Anonma, die davon provitiert, aber Äquatorialguinea kann
nicht mehr nachsetzen. So bleibt es beim 3:2-Sieg für Australien, der völlig verdient
ist und ohne die Aussetzerin von Unzuma auch ungefährdet gewesen wäre. Gegen Norwegen
wird den Australierinnen nach der Niederlage der Skandinavierinnen gegen Braslien
jetzt ein Remis reichen, das man allerdings nur erreichen dürfte, wenn die Abwehrleistung
gegenüber dem heutigen Tag deutlich verbessert wird.
Die Australierinnen werden von einem kleinen Fanblock unterstützt, wo man ein paar Fahnen
und Transparente mitgebracht hat und sich zudem mit diversen Luftballons in grün und gelb
ausgerüstet hat. Man feiert die Tore seiner Matildas gebührend und legt sich auch nach
dem Abpfiff der Partie nochmal ins Zeug, bleibt jedoch meistens in seinem Support eher
unauffällig. Das gilt umsomehr für die Anhänger von Äquatorialguiniea, von denen zwar einige
wenige zu sehen sind, die aber kaum weiter auffallen. Das neutrale Publikum, das in auch
angesichts der sehr selbstbewußten Preispolitik der FIFA sehr beachtlichen Zahl von über
15000 Menschen erschienen ist, schlägt sich derweil
weitgehend auf die Seite Australiens, und einige versuchen immer einmal wieder eine "La-Ola-Welle"
zu starten.
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