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SV Weiden 1914/75 |
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30.08.2011, Ludwig-Jahn-Str., Kreispokal Rhein-Erft |
Beim SV Weiden 1914/1975 handelt es sich um einen der nach eigener Aussage "mitgliederstärksten Sportvereine im
Kölner Westen". Zurück geht der Club mit seinen aktuell 1200 Mitglieder auf den Spielverein Weiden 1914,
der zum Neujahrstag des genannten Jahres das Licht der Welt erblickte. Ein bißchen Ruhm konnte der inzwischen
in Sportverein Weiden 1914/1975 umbenannte Club Ende der 1990er Jahre einheimsen, als Toni Polster als Präsident
der Weidener gewonnen werden konnte. Der österreichische Star des 1. FC Köln, dessen Sohn in der Jugend des SV
kickte, führte nicht nur zu überregionalen Erwähnungen, sondern auch zu einem großen Zulauf bei der Fußballabteilung
des SV. Aktuell kickt man seit dem Aufstieg 2007 in der Bezirksliga, hat es aber heute im Kreispokal Rhein/Erft mit
einem Landesligisten zu tun. Daß man prinzipiell mit klassenhöheren Teams mithalten kann, hat der SV Weiden in diesem
Wettbewerb bereits gezeigt, als man in der dritten Runde Hilal-Maroc Bergheim im Elfemterschießen eliminierte, einen
Club, der aktuell von einem FC-Star, nämlich Lukas Podolski, unterstützt wird. Das will man im heutigen Halbfinale
möglichst wiederholen, wenn es gegen den FC Erftstadt geht. Die Gäste sind gerade mit einem 4:2 gegen Schwarz-Weiß
Stotzheim erfolgreich in ihre Ligasaison gestartet und wollen diesen Erfolg heute im Pokal bestätigen.
Über weite Strecken des Spiels dominiert der FC Erftstadt die Partie, der sich offensichtlich nicht nachsagen
lassen will, den Bezirksligisten auf die leichte Schulter genommen zu haben. Was sich nicht einstellen will,
sind zählbare Erfolge, auch wenn die Gäste durchaus zur einen oder anderen Möglichkeit kommen. So geht die typische
Strategie des unterklassigen Teams, erstmal das torlose Remis zu halten, exakt auf und hin und wieder wagen sich
auch mal die Weidener nach vorne. In der 80. Minute geht dann auch Teil zwei dieser Strategie auf, schließlich
selbst einen Treffer zu erzielen und so dem Gegner den Fangschuß zu setzen, als Jens Berg das Leder an die Unterkante
der Latte jagt und es von dort nach unten und aus dem Tor springt und der Schiedsrichter ohne zu zögern entscheidet,
daß es dabei die Linie überschritten hatte. Bei diesem Ergebnis bleibt es und so zieht der SV Weiden 1914/74 ins
Pokalfinale ein, bei dem man mit dem Bedburger SV einen weiteren Landesligisten zu Gast haben wird.
Ein kleines Grüppchen von SVW-Fans hat sich vor einer Kölner Fahne aufgebaut und sorgt von hier aus für etwas
Support für die Hausherren. Zum Intro läßt man dazu Rauch in rot und weiß in den Himmel steigen, nach dem
Pokalsieg gibt es mit einem roten bengalischen Feuer noch etwas mehr Pyrotechnik zu sehen, was man beim SV
Weiden gelassen nimmt und nicht mit einer Lautsprecherdurchsage quittiert. Während des Spiels zeigt sich, daß
auch eine signifikate Menge von Anhängern aus Erftstadt nach Weiden gekommen sind, die allerdings größtenteils
erst aufgrund ihrer Reaktionen auf den Spielverlauf als solche zu erkennen sind. Bei den Gästefans steigt natürlich
angesichts des Spielstands der Frustrationsgrad mit der verstreichenden Spielzeit, während man auf Heimseite am
Ende sehr gut gelaunt ist und - siehe oben - das Ergebnis des Spiels feiert.
Seit 1961 existiert die Sportanlage an der Ludwig-Jahn-Straße, die bis heute vom SV Weiden 1914/74 genutzt wird.
Inzwischen ist sie mit einer deutlich in die Jahre gekommenen Spielfläche aus Kunstrasen versehen, die auch
schon von ihrer Machart her - mit gelben Linien - einen betagten Eindruck macht. Hinter einem Tor gibt es ein
Vereinsheim. Eine Längsseite ist mit einer Traverse aus vier hohen Stufen versehen und wird so zum einzigen
Bereich des Sportplatzes, der sich ernsthaft zum Verfolgen der Partie aufdrängt - in der Mitte der Seite gibt
es oberhalb der Stufen noch einen heute für nicht genutzten Container. Auf der Gegenseite gibt es immerhin noch
ein Stankett, was auch diesen Teil des Sportplatzes zu einem offiziell für Zuschauer nutzbaren Bereich macht,
während die Hintertorbereiche eher nicht für diesen Zweck gedacht sind - zwischen dem Vereinsheim und dem Platz
gibt es stattdessen ein paar Spielgeräte. Insgesamt findet man an der Ludwig-Jahn-Straße eine durchaus recht
schmucke Anlage vor, bei der allerdings in den nächsten Jahren die Investition in einen neuen Belag fürs Spielfeld
fällig werden dürfte.
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