SpVgg Sonnenberg |
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17.10.2012, Sportplatz Spitzkippel, Kreispokal Wiesbaden |
Die SpVgg 1919 Sonnenberg ist ein Sportverein aus dem gleichnamigen Stadtteil im Nordosten der
hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, der vor allem durch die gleichnamige Burgruine über die
Grenzen Wiesbadens hinaus bekannt ist, die oberhalb der historischen Altstadt auf einem
Berghang thront. Aber auch im Fußball hat Sonnenberg einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen
können - allerdings nicht im Seniorenfußball sondern durch die jährliche Austragung des sogenannten
Liliencups, eines U17-Turniers, bei dem seit 1994 deutsche und internationale Spitzenmannschaften auflaufen -
man weist darauf hin, dabei bereits spätere Stars wie Thomas Müller und Lukas
Podolski zu Gast gehabt zu haben. Heute freilich muß die erste Herrenmannschaft der Gastgeber ran,
die seit ihrem Abstieg von 2008 in der Kreisoberliga Wiesbaden kickt und es heute im Kreispokal
mit der FVgg Kastel 06 und somit einem zwei Klassen höher spielenden Gegner zu tun,
der auch geographsich am anderen Ende der Skala zu finden ist. Die Gäste kommen schließlich
aus dem südlichen Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel, der - wie es
sein Name nahelegt - früher zu Mainz gehört hat, aber 1945 wegen seiner Lage auf 'falschen'
Seite des Mains Wiesbaden zugeschlagen wurde.
Die Zeiten, in denen die FVgg in den 1970er Jahren als Oberligist
drittklassig war, sind zwar lange vorbei, aber auch ein Spiel zwischen Kreisoberliga
und Verbandsliga - so das aktuelle Kräfteverhältniss - kommt einem Duell David gegen Goliath gleich.
In der Anfangsphase sind die Gäste überlegen und werden insofern ihrer Favoritenrolle gerecht, doch ein Treffer
will erstmal nicht fallen und schließlich wird Kastel dezimiert, als Schiedsrichter Nelson Ndongala einen der Gästespieler vom
Platz stellt, der aufgebracht beteuert, er sei vom Unparteiischen beleidigt worden und nicht umgekehrt. In der
39. Minute geht schließlich Sonnenberg durch einen Treffer von Lauritz Hopf in Führung, doch man kann sich nicht
lange über diese Führung freuen, denn ein haltbarer Weitschuß von Cihan Cetin führt im direkten Gegenzug zum
Ausgleich. Im zweiten Abschnitt gibt es das gleiche andersrum, als zunächst die FVgg Kastel - erneut durch einen
haltbaren Weitschuß, diesmal von Denis Oriana - in Front geht und Sonnenberg ausgleicht, indem Patrick Meier im
Gegenzug den Ball durch die sprichwörtlichen Hosenträger von Denis Ademovic im Kastel-Tor spielt. In der 72.
Minute verwandelt Kastel einen Foulelfmeter von Sargon Odisho zum 2:3 und zehn Minuten später kann Yassin
Ouslikh auf 2:4 erhöhen. Spannend wird es nochmal am Ende, als Daniel Oebels auf 3:4 verkürzen kann und Ademovic
nach einer Rangelei um den Ball als zweiter Gästespieler vom Platz muß und im Tor von einem Feldspieler ersetzt
wird. Die Unmut über den Schiedsrichter ist verständlich, allerdings drehen sich die Ergüsse nicht nur um seine
Person, sondern es gibt klare rassistische Sprüche aufgrund seiner Hautfarbe und, daß das wirklich nicht sein
muß, fällt auch einigen Zuschauern auf, die das nicht unwidersprochen lassen, so daß es darüber noch zu der einen
oder anderen Diskussion kommt - auch mit den herausgestellten Spielern - kommt.
Die SpVgg Sonnenberg trägt ihre Heimspiele auf dem Sportplatz Spitzkippel aus, der zwischen
1948 und 1951 größtenteils durch ehrenamtliche Arbeit entstanden ist -
im
Internetangebot der Gastgeber ist von insgesamt "12062 freiwillige(n) Arbeitsstunden"
die Rede, "wovon allein 10900 auf die
Mitglieder der Spvgg entfielen." Weiter weist man darauf hin, daß die Erbauer wohl "staunen
(würden), was aus Ihrem Spitzkippel geworden ist" und das kann man wohl getrost als Tatsache
bezeichnen, denn sie würden sich sicher fragen, was das für ein seltsamer Belag auf diesem
Sportplatz liegt - der Anfang dieses Jahrtausends eingerichtete Kunstrasen war in den 1950er
Jahren schließlich noch völlig unbekannt.
Auch der Ausbau dürfte Verwunderung hervorrufen, denn die Stufen, die teilweise über eine
Längsseite des ansonsten mit keinem weiteren Ausbau verzierten Spielfelds reichen,
sind mit ledergepolsterten Klappsitzen ausgestattet, die selbst im Kino luxuriös
wären und mit ihrem Sponsorenaufdruck ebenso wie mit ihrer schwarz-blauen Farbgestaltung auf eine
Herkunft aus dem Stadion - wahrscheinlich genauer gesagt dem Vip-Bereich des Stadions -
am Bornheimer Hang des FSV Frankfurt schließen lassen.
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