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TuS Schmidt |
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29.07.2010, Sportplatz Schmidt, Kreispokal Düren |
Würde man beim TuS Schmidt von einem 'gefallenen Riesen' sprechen, würde man wohl zumeist ein unverständiges Stirnrunzeln ernten, und doch sind die Stadtteilkicker aus dem in der nördlichen Eifel liegenen Nideggen aus ihrer heutigen Position genau das. Man ist gerade als Nachrücker aus der Kreisliga B in die Kreisliga A aufgestiegen,
da Jülich 10/19 auf seinen Startplatz verzichtet hat, aber auch für die neue Spielklasse hätte man vor einem Jahrzehnt beim TuS Schmidt bestenfalls ein müdes Lächeln übrig gehabt. Der Club war 1998 in die Verbandsliga Mittelrhein aufgestiegen und konnte sich immerhin fünf Jahre in dieser Spielklasse halten - beste Plazierung war der sechste Rang 1999/2000 -, bevor man wieder in die Landesliga zurück mußte. 2006 mußte man als Vierter der Landesliga zurückziehen und trat nach einem Jahr Pause der ersten Mannschaft in der Kreisliga A an, nur um zu erkennen, daß man in dieser Spieklasse nicht überlebensfähig war, und als Vorletzter abzusteigen. Immerhin gelang wie erwähnt in der vergangenen Spielzeit der Wiederaufstieg in die Kreisliga A, und so geht man heute als Favorit in die Kreispokalpartie gegen den FC Borussia Derichsweiler, der eine Spieklasse tiefer kickt als der TuS.
Schmidt und Derichsweiler mögen zwar noch im Vorjahr 'Klassenkameraden' gewesen sein, aber am heutigen Tag ist ein klarer Unterschied zwischen den beiden Mannschaften feststellbar. Der TuS Schmidt belagert den Strafraum der Gäste -
übrigens einem Team aus einem Stadtteil von Düren -, und die sind nur selten in der Lage, das Leder zur Entlastung in die gegnerische Hälfte zu befördern. Dennoch bleibt es lange bei einem torlosen Remis, was dadurch noch seltsamer erscheint, daß der Torhüter der Borussia auch nicht immer den sichersten Eindruck macht. Angesichts der Verteilung des Spiels scheint die Führung für die Hausherren die Entscheidung zu sein, aber zehn Minuten vor dem Ende schafft Derichsweiler mit der einzigen nennenswerten Chance - einem Schuß von außerhalb des Strafraums - den Ausgleich, und jetzt deutet viel auf eine Verlängerung hin. In den letzten fünf Minuten konzentriert man sich dann noch mal beim TuS Schmidt, und jetzt klappt es auch mit dem Abschluß und das gleich zweimal, so daß die Partie 3:1 endet und man am Ergebnis kaum erahnen kann, wie knapp die Schwarz-Gelben einer Verlängerung entgangen sind.
Die Anlage des TuS Schmidt paßt dann auch eher zu einem Verbandsligisten als zu einem Kreisligisten, denn es wird
nicht mit Ausbau gegeizt, wenn der auch etwas versprengt ist und zu keiner allzuhohen Kapazität führt. Immerhin gibt es eine echte kleine Tribüne mit überdachten Betonstufen im Eckbereich hinter dem Tor - allerdings eher unorthodox untergebracht -, und zumindest heute steht niemand auf das Bauwerk - im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Auf einer Längsseite gibt es einen hohen Wall, an dem ein paar unüberdachte Sitzschalen in einer Reihe zu finden sind, und außerdem ist hier ein kleiner Unterstand mit einem Schild, das ihn als Bereich des TuS-Schmidt-Fanclubs ausweist, der aber heute woanders zu finden oder nicht vor Ort erschienen ist. Ganz oben liegt noch das Vereinsheim, vor dem sich das Spiel aus erhöhter Perspektive verfolgen läßt, und das macht diese Position zusammen mit der Tatsache, daß hier auch noch der Getränkeverkauf stattfindet, zu einem der beliebtesten Bereiche im Stadion.
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