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SSV Sand |
maps.google.de Geschichte des SSV Sand (Kultur- und Geschichtsverein Bad Emstal) |
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16.08.2006, Sportplatz auf der Sander Höhe, Landesliga Hessen Nord |
Der SSV Sand führt seine Existenz auf zwei Arbeiterturn- bzw. -sportvereine zurück, den 1904 gegründeten Arbeiterturnverein Einigkeit
Sand und den Arbeiter Turn- und Sportverein Sand von 1910. Der Zusammenschluß zum SSV Sand erfolgte 1934 und es ist anzunehmen, daß es ein Interesse der inzwischen regierenden NSDAP gab, die bereits seit Anfang 1933 begonnen hatte, die Arbeitersportbewegung aufzulösen und wo nötig mit Gewalt, Verhaftungen und Deportationen zu zerschlagen. Zur aktuellen Saison ist das Team aus Bad Emstal in die Landesliga Hessen Nord aufgestiegen, wo man es heute mit einem der Favoriten zu tun bekommt. Der Hünfelder SV hatte bereits in der Saison 2003/04 Oberligaluft schnuppern dürfen, die hatte sich aber als zu dünn erwiesen und so war man sofort wieder in die Landesliga abgestiegen. Nachdem man letztes Jahr im Aufstiegsrennen Borussia Fulda nur wegen der Tordifferenz unterlegen war, solle es in der laufenden Spielzeit mit dem Aufstieg klappen, aber nach zwei sieglosen Auftaktspieltagen steht Hünfeld schon unter Druck, nicht schon in der Anfangsphase der Saison
abgehängt zu werden.
Was der Hünfelder SV in dieser Saison wohl am wenigsten brauchen kann, ist ein Gegentor und so mag man spekulieren, wie es sich auf
Selbstvertrauen und Spielweise der Gäste ausgewirkt hätte, hätte der SSV Sand in der dritten Minute die Riesenchance genutzt, als Mittelstürmer Murat Baksay frei auf das Tor von Hünfeld zueilt, aber vertändelt. So kommen die Gäste nach und nach besser ins Spiel und werden ihrer Favoritenrolle immer mehr gerecht, bis sie in der 37. Minute nach einem Abwehrfehler des SSV Sand in Führung kommen - bei den Hausherren tritt ein Abwehrspieler über den Ball und rammt dabei noch seinen Torwart, so daß der Weg zum 0:1 frei ist. In der 43. Minute erhöht Hünfeld mit einem sehenswerten Treffer auf 2:0. Beim Diagonalpaß in den freien Raum liegt so gerade keine Abseits-Stellung vor und Hünfelds Jäger kann flach am Torhüter vorbei einschieben. Zwölf Minuten nach dem Wiederanpfiff stellen die Gäste dann den Endstand her, wobei der Treffer, ein Weitschuß aus über zwanzig Metern Entfernung, nicht unhaltbar aussieht, obwohl das Leder vor dem Tor des SSV aufsetzt.
Die Chronik des SSV Sand verzeichnet für das Jahr 1957 einen recht grotesken Zwischenfall, der ihn zunächst den Spielort gekostet hat.
Eigentlich sollte der damalige Sportplatz am auf der Sander Höhe verbreitert werden, aber es kam bei den Arbeiten zu einem Erdrutsch, nach dem
nicht nur Erde und Geröll, sondern ganze Bäume auf den Sportplatz stürzten und ihn nicht wiederherstellbar (oder wohl zumindest nicht zu vertretbaren Kosten) hinterließen. Nach drei Jahren Vagabundendasein in den Nachbargemeinden Balhorn und Niedenstein konnte man 1960 nach Sand zurückkehren, wo der neue Sportplatz auf der Sander Höhe entstanden war. Zwischen 1998 und 2000 entstand dann der neue Sportplaz, der in eine Art Böschung gebaut ist, die zur Zeit mit Dornengewächsen zugewachsen ist, aber wohl wenn nötig in Traversen umgewandelt werden könnte. Bis dahin gibt es nur ein paar Stehplätze oberhalb des Hanges, in der Mitte immerhin teilweise unterhalb einer kleinen Überdachung, die eher ein Unterstand ist als eine Tribüne. Der alte Platz oberhalb des Hanges wird jetzt als Nebenplatz genutzt. Er verfügt ebenfalls über Rasenbelag, hat aber keinen Ausbau, doch die zahlreichen Werbebanden zeigen, deuten an, daß die Spielfläche eine Geschichte als Haupt- bzw. einziger Platz der Anlage vorzuweisen hat. Wer Wert darauf legt, daß die besuchte Partie auf dem (neuen) Hauptplatz stattfindet, ist gut beraten, sich kurzfristig beim SSV Sand zu erkundigen, denn teilweise wird auch auf dem Nebenplatz gespielt - wenn es vor oder während der Partie dunkel wird sogar mit Sicherheit, denn der Hauptplatz verfügt über keine Flutlichtanlage.
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