|
Samsunspor |
Samsumspor Forum (türkisch) |
Türkischer Fußballverband turkish-soccer kicker.de |
Trabzonspor 1967 (türkisch) |
11.12.2004, 19 Mayis Stadyumu, Süper Lig |
Bei den beiden heutigen Gegner aus Samsun und Trabzon
handelt es sich um etablierte
Teams der türkischen Eliteliga. Die Hausherren spielen bereits im elften Jahr in Folge
auf dem höchsten Level, nachdem man zuvor immer mal wieder zwischen erster und zweiter Lige gewechselt
war und die Gäste gehören dem Oberhaus sogar seit der Saison 1974/75 an und konnten seither große Erfolge
erringen: fünfmal hieß der türkische Meister Trabzonspor
und ebenso oft konnte man den Pokalwettbewerb gewinnen. Im letzten Jahr hätte es fast ein weiteres großes
Jahr für Trabzon gegeben, aber am Ende mußte sich der Club mit dem zweiten Platz der Liga zufriedengeben,
und auch in der laufenden Spielzeit wollen die Osttürken ein Wörtchen in der Titelvergabe mitreden und
stehen nach 15 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die Punkte benötigen die Gäste dazu auf jeden Fall,
den der Spitzenreiter Fenerbahce SK ist bereits um sieben Punkte enteilt, könnte aber am heutigen Spieltag
beim Derby gegen Galatasaray Federn lassen. Samsunspor muß wohl eher nach unten als noch oben blicken, aber
von akuter Abstiegsgefahr kann man da wohl nicht sprechen, denn immerhin hat man nicht nur neun Punkte
Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, sondern auch noch fast doppelt soviele Punkte errungen wie das auf diesem
Platz stehende Team von Kayserispor.
Nach einer sehr schwachen Anfangsphase mit leichten Vorteilen für Samsunspor dauert es über eine Viertelstunde, bis
es eine Torchance gibt und ein Freistoß von Trabzon in der Mauer landet. In der 34. Minute muß ein
Abwehrspieler der Gäste einen Kopfball von Samsunspor auf der Linie klären. Der erste Treffer fällt schließlich
kurz vor der Pause, als der Torhüter der Hausherren nach einer schönen Kombination noch retten kann, der abgeklatschte
Ball jedoch im Nachschuß doch noch den Weg ins Tor findet. Fünf Minuten nach der Pause kommt es zum wohl vorentscheidenden
0:2 und diesmal sieht der Torwart der Gäste nicht allzugut aus, als er sich mit einem Heber überlisten läßt, bei dem er
zwar noch die Finger an den Ball bekommt, das Unheil aber nicht mehr verhindern kann. In der Folge ist Trabzonspor hoch
überlegen und die Treffer zum 0:3 aus unübersichtlicher Situation sowie zum 0:4 per Elfmeter sorgen dafür, daß am Ende
ein deutlicher Erfolg der Gäste zustande gekommen ist. Samsunspor kann zu der Partie nichts wesentliches beitragen, wenn man
mal davon absieht, daß sich die Hausherren noch in die Spielstatistik eintragen und zwar in Form einer Herausstellung gegen
einen ihrer Spieler.
Es gibt kein besonderes Intro, aber das im türkischen Ligafußball übliche Abspielen der Nationalhymne vor dem Anstoß wird natürlich
stehend verfolgt und mit einer allseitigen Schalparade begleitet. Die Samsunspor-Fans sind auf zwei Gruppen verteilt, die jeweils schräg hinter einem Tor aufgestellt sind, was bedeutet, daß eine der beiden Gruppen direkt neben den Anhängern der Gäste steht, deren Block in der anderen Hälfte der Hintertortribüne zu finden ist. Beide Seiten supporten durch Getrommel und Gesang, wobei es bei den Heimfans gelegentlich zu Wechselgesängen kommt, allerdings nicht zwischen den beiden Gruppen, sondern innerhalb der größeren der beiden. Nach dem 0:1 kommt es zu einem kleinen Tumult auf der Haupttribüne, wo wohl jemand für die Falschen gejubelt hat, wobei generell zu sagen ist, daß die Anhängerschaft der Gäste nicht nur zahlenmäßig wesentlich größer ist als die von Samsunspor, sondern auch über die gesamte Partie den besseren Eindruck macht und lauter und intensiver supportet. Besonders gilt das nach dem Treffer zum 0:2, der dem Heimsupport nahezu den Todesstoß versetzt - in der Folge gibt es nur noch ganz gelegentlich mal einen kurzen Sprechchor auf seiten der Hausherren, während der Spielverlauf natürlich den Gästen neue Impulse verleiht.
Das 19 Mayis Stadyumu ist nach Kemal Atatürk, dem Begründer der modernen türkischen Republik benannt, der am 19 Mai 1881 geboren wurde.
Es hat eine ovale Grundform und verfügt über eine rundum gebaute Tribüne, die auf drei Seiten überdacht ist, wobei die Dachkonstruktion nicht ohne Stützpfeiler in etwa halber Höhe auskommt. Alleine die Gegenseite des größtenteils mit weißen Sitzen ausgestatteten Allseaters verfügt über keinerlei Wetterschutz. Optisch etwas abgesetzt ist die Haupttribüne, auf der es auch einige rote Sitze gibt und deren Dach über eine etwas anders als im Rest der Anlage gestaltete Vorderkante verfügt. Die Flutlichtanlage des Stadions ist an Masten montiert, die eigentlich außerhalb der Anlage stehen und eine Anzeigetafel ist auch vorhanden und auf denkbar einfache Weise - nämlich als zweizeilige Textanzeige - ins Dach der Kurve integriert, in der auch die Gästekurve zu finden ist. Von außen ist vor allem der Bereich des Haupteingangs auffällig, der als großer Quader mit abgerundeten Kanten vor das eigentlich Stadion gesetzt ist und auf dessen Dach eine als rot-weißer Fußball gestaltete Halbkugel aufgesetzt ist.
|