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SV Germania Salchendorf |
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02.05.2012, Sportplatz Wüstefeld, Kreispokal Siegen |
Der SV Germania Salchendorf wurde 1910 von 15 Jugendlichen gegründet und ging insofern einen ungewöhnlichen Weg,
daß man sich 1919 zunächst dem Westdeutschen Fußballverband anschloß, sich nach fünf Jahren Zugehörigkeit dort
jedoch wieder abmeldete und der katholischen Deutschen Jugend-Kraft beitrat. Ab 1933 spielte man - nach dem DJK-Verbot durch das Naziregime
- wieder im Westdeutschen Verband und es dauerte bis 1985, daß man erstmalig in dessen
Bezirksliga aufstieg, was jedoch eine einjährige Episode blieb. Ab 1992 kickte man dann wieder in der Bezirksliga
und 2009 erreichte der SV Germania einen neuen sportlichen Höhepunkt, als er in die Landesliga aufstieg, in
der man auch heute noch aktiv ist. Als Landesligist empfängt man heute die Sportfreunde Siegen im Kreispokal - ein
solches Pflichtspiel hätte man sich 2005 wohl weder in Salchendorf noch bei den Sportfreunden vorstellen können,
denn damals war Siegen gerade in die 2. Liga aufgestiegen, während Germania Salchendorf in der Bezirksliga spielte.
Inzwischen sind es nur noch zwei Spielklassen, die die Gastgeber vom NRW-Ligisten aus Siegen trennen, aber auch
das reicht natürlich, um die Gäste zum klaren Favoriten der heutigen Halbfinalpartie zu machen.
Sollte sich der Favorit heute durchsetzen - womit die Qualifikation für den Verbandspokal Westfalen verbunden ist -
käme es zum Kreispokalfinale zwischen den klassenhöchsten Teams des Kreises, denn Siegens Liga-Konkurrent
TuS Erndtebrück hat sich bereits vor einer Woche im Halbfinale durchgesetzt - 4:1 nach Verlängerung beim Bezirksligisten VfL Bad Berleburg - und zwischen eben jenem VfL Bad
Berleburg und dem Verlierer des heutigen Spiels wird im Spiel um den dritten Platz noch ein Teilnehmer am
Westfalenpokal ermittelt werden. Über lange Strecken ist keine wirkliche Überlegenheit der Sportfreunde Siegen zu
erkennen, die früh von einer schweren Verletzung geschockt werden, als nach einem Abwehrfehler
Raphael Koczor von seinem eigenen Torhüter umgehauen, minutenlang auf dem Platz behandelt und schließlich
per Krankenwagen abtransportiert wird. Bei den wenigen Chancen der Siegener kann sich immer wieder Salchendorfs
Goalie Stephan Alexander Klur auszeichnen, bis schließlich doch noch in der 62. Minute das 0:1 durch
Stephan Göbel fällt. Dieser
knappe Spielstand hat bis zwei Minuten vor Schluß bestand, bevor noch zwei weitere Treffer für Siegen fallen und
diese beiden Tore von Jörn Novak und Sven Michel sorgen dafür, daß das Ergebnis am Ende auf klarere
Kräfteverhältnisse hindeutet, als man sie wirklich während des Spiels erkennen konnte.
Die erste Herausforderung, die der Ortsfremde bewältigen muß, wenn er den Sportplatz Wüstefeld besuchen will,
besteht darin, daß das richtige Salchendorf zu lokalisieren ist, denn es handelt sich um den vergleichweise kleinen
Ortsteil von Netphen mit seinen 1325 Einwohnern und nicht um den nur 14 km entfernt gelegenen Stadtteil von
Neunkirchen, der mit ca. 3500 Einwohnern fast dreimal so groß ist. In Salchendorf (Netphen) - gesprochen mit einem sch statt einem ch - also findet man die
Anlage, deren Kunstrasenplatz in den Hang hinein gesetzt ist. Über Ausbau verfügt die Anlage nicht, aber man
verfolgt das Spiel auf drei Seiten teils aus erhöhter Perspektive, da der Höhenunterschied zum Niveau des umgebenden
Terrains durch Grashänge ausgegelichen wird, oberhalb derer die Zuschauerplätze folgen, nur im letzten
Hintertorbereich, in dem auch das Vereinsheim der Germania sowie - etwas an die Seite gedrängt - ein Grillplatz
vorhanden sind, befindet man sich nicht höher als auf dem Niveau der Spielfläche. Oberhalb der anderen Hintertorseite
folgt dann übrigens ein alter Hartplatz, der heute als Parkplatz genutzt wird und dahinter kommen drei Windräder,
die zur Aufhübschung - oder Verschandelung, je nach Geschmack - der Kulisse führen.
Alternativbericht von P. David Zimmer |