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27.09.2014, Arena AufSchalke, Bundesliga |
Die alten Ruhrgebiets-Rivalen S04 und BV Borussia 09 Dortmund kommen einander am heutigen
6. Spieltag der Fußball-Bundesliga wie gerufen, denn bei beiden Kontrahenten lief es zuletzt alles
andere als rund und man könnte sich heute mit dem prestigeträchtigen Sieg im Ruhrderby ein wenig
Luft verschaffen. Dringlicher ist das sicher für die Knappen, die heute mit einer Niederlage gar
auf einem Abstiegsplatz landen könnten und überhaupt erst einen einzigen Sieg auf der Habenseite
verbuchen konnten. Bei Borussia Dortmund hat vor allem das 2:0 in der Champions League für etwas
Ruhe gesorgt, aber zuletzt konnte man mit einer Niederlage in Mainz und einem Remis gegen
Stuttgart wenig positive Schlagzeilen machen und steht mit einem Zähler aus zwei Partien da,
in denen wohl viele im Umfeld des BVB sechs, fast alle aber zumindest vier, Punkte eingeplant haben
dürften.
Der S04 legt gegen seltsam lethargische Dortmunder sofort los wie die sprichwörtliche
Feuerwehr und könnte schon eher in Front gehen, als mit dem auch nicht gerade späten Kopfballtreffer,
mit dem Joel Matip die Gastgeber nach zehn gespielten Minuten in Front bring. Sieht die
Defensive in Schwarz und Gelb schon in dieser Szene nicht sonderlich gut aus, geraten die
Abwehrversuche in der 23. Minute zu Slapstick, als Adrian Ramos nach einer guten Abwehr von
BVB-Goalie Roman Weidenfeller das Leder in die Beine von Maxim Choupo-Moting spielt, der
sich von der überraschenden Vorlage nicht irrtieren läßt, sondern zum 2:0 vollstreckt. Ramos
macht seinen Aussetzer drei Minuten später teilweise wett, als er den überraschenden Anschlusstreffer
von Pierre-Emerick Aubameyang auflegt, aber in der Folge bleibt die Borussia zu blutleer und
ihre Angriffsversuche zu vorhersehbar, um die Blau-Weißen ernsthaft zu gefährden. Das bleibt auch
im zweiten Abschnitt so, und auch wenn die BVB-Verantwortlichen reklamieren, dass ihren Farben ein
Elfmeter von Schiedsrichter Peter Gagelmann verwehrt worden sei, muss man die Verantwortung wohl
hauptsächlich bei sich selbst bzw. den eigenen Spielern suchen, die erst in der letzten
Viertelstunde den Ernst der Lage erkannt zu haben scheinen und endlich zu kämpfen beginnen, aber auch
in dieser Phase nicht in der Lage sind, den Ausgleich zu erwingen, so daß es am Ende der Gastgeber
ist, der das Derby zur Wiedergutmachung nutzen konnte.
An die 500 Betretungs- und Stadionverbote waren nach dem letzten Derby in Gelsenkirchen und seinen Zwischenfällen
gegen BVB-Fans ausgesprochen worden und an die hat man sich auch gehalten, wobei vor allem die
Ultra-Gruppierungen The Unity, Desperados und Jubos von den Maßnahmen betroffen waren. Die Folgen
dieser Verbote sind deutlich spürbar, denn zum einen ist von Problemen mit den Gästefans nichts
zu spüren und man beschränkt sich auf den Support seiner Mannschaft, aber zum anderen fällt eben
dies eher mäßig aus und es gibt keinerlei Doppelhalter oder Schwenkfahnen im Gästeblock - es ist
deutlich zu erkennen, daß die Ultras als Träger der Stimmung im BVB-Block entgegen aller anders
lautenden Einschätzungen und Aussagen aktuell nicht ersetzbar sind. So dominiert eindeutig der
Anhang der Knappen, der zwar optisch ebenfalls kaum etwas zu bieten hat - bis auf ein paar Fahnen
und Halter im mittleren Bereich der Nordkurve -, dafür aber akustisch in die Vollen geht und oft
auch die Längsseiten zum Mitmachen animieren kann. Dazu kommt natürlich der Spielverlauf, der, wie
beschreiben, der Heimkurve zum Wohlgefallen ist, während im Gästeblock so mancher denken dürfte, was
BVB-Coach Jürgen Klopp nach dem Spiel ausspricht: "Das fühlt sich Scheiße an!"
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