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01.10.2004, Georg-Melches-Stadion, 2. Bundesliga |
Im vergangenen Jahr trennten die heutige Kontrahenten gleich zwei Ligen, doch nach dem Abstieg der Eintracht aus
der Bundesliga und dem Aufstieg von Rot-Weiss Essen aus der Regionalliga sind erst mal beide Teams in der zweiten
Liga gelandet. Die Rot-Weißen mußten in den ersten Spielen feststellen, daß es ebenso schwer ist, in der zweiten
Liga zu bestehen wie dorthin zu kommen, und stehen nach einem durchwachsenen Saisonstart mit fünf Zählern nur wegen
der Tordifferenz so eben vor einem Abstiegsplatz. Immerhin hat man im letzten Heimspiel gegen das hochgehandelte
Team von Energie Cottbus seinen ersten Sieg erringen können und so hofft man im Lager des RWE, heute auch Eintracht
Frankfurt besiegen zu können und damit erst mal etwas Luft im Abstiegskampf zu bekommen. Drei Punkte will allerdings
auch das Team der Gäste auf sein Konto bringen, denn im Gegensatz zu den Essenern wollen die Eintrachtler verständlicherweise sehr wohl in die Liga zurück, aus der sie kommen und da darf der Abstand auf den Tabellendritten - zur Zeit zwei
Punkte - nicht zu groß werden.
Bereits nach sieben Minuten steht es 1:1 und so haben die Zuschauer bereits einen Vorgeschmack von dem bekommen, was
folgen soll. Zunächst ist die Eintracht in Führung gegangen, aber im Gegenzug gleichen die Hausherren aus und auch im
weiteren Verlauf der Partie setzen die Teams auf die Offensive, wie es durch diesen Start angekündigt wurde. Nach einer
guten halben Stunde ist es abermals Eintracht Frankfurt, das einen Treffer vorlegt und obwohl es diesmal etwas länger
dauert - gute neun Minuten -, folgt wieder der Ausgleich, als den Gästen der Versuch, auf abseits zu spielen, gründlich daneben
geht. Im zweiten Abschnitt sieht es zunächst so aus, als hätten die Frankfurter ihre Defensive jetzt besser unter Kontrolle und
so sind sie zunächst das bessere Team, das jetzt halbwegs sicher stehend das Geschehen kontrolliert. Den Treffer erzielen dann aber doch die Rot-Weißen, als die guten Vorsätze der Eintracht in der 59. Minute vergessen sind und man den Hausherren einen Spielzug ermöglicht, der mit dem Treffer zum 3:2 endet. Auch das war nur ein Vorgeschmack auf das, was in den letzten zwanzig Minuten folgen soll. Innerhalb von drei Minuten kommen zunächst die Gäste zum Ausgleich und ermöglichen danach mit absolut schlampiger Abwehrarbeit die erneute Führung für Essen. Dann dauert es bis in die Nachspielzeit, bis ein weiterer Treffer fällt, doch als alle schon damit rechnen, daß der RWE nach Cottbus auch gegen Frankfurt gewinnt, paßt die Defensive der Hausherren bei einer Ecke in letzter Sekunde nicht auf und so kommt es doch noch zu dem Remis, das letztendlich wohl am meisten den Spielanteilen entspricht, den Essenern jedoch aufgrund des Zustandekommens wie eine Niederlage erscheinen muß.
Vor dem Intro mit zahlreichen Doppelhaltern und Schwenkfahnen gibt es eine Art offizielle Intro-Variante mit fahnenschwenkenden Fans auf
dem Platz, die an das erinnert, was es in den letzten Jahre auch in Dortmund regelmäßig zu sehen gibt. Danach sind beide Seiten zum Supporten aufgelegt und feuern ihre jeweiligen Farben nach besten Kräften an. Die Eintracht-Fans liefern dabei von Zeit zu Zeit auch Doppelgesänge zwischen den Fans im eigentlichen Gästeblock hinter dem Tor und den Eintrachtlern im angrenzenden Bereich der Sitzplatztribüne auf der Südseite, während man in Essen wohl wieder von den Wechselgesängen in einigen früheren Partien zwischen Nord- und Südtribüne abgekommen zu sein scheint. Am Ende ist man auf Seite der Hausherren deutlich dazu geneigt, dem Schiedsrichtergespann die Schuld an dem späten Gegentor zu geben, da es eine zu lange Nachspielzeit gegeben haben soll. Objektiv waren die zwei Minuten aber wohl eher nicht überzogen und man sollte woll die Schuld bei der eigenen Abwehr suchen, die einfach bei einer Standardsituation nicht aufgepaßt hat - das Tor ist aus einer Ecke gefallen. Schon während des Spiels weist der Stadionsprecher mehrmals darauf hin, daß die Eintracht-Fans direkt an ihren Blöcken in die Busse steigen sollen, die offensichtlich befürchtete Eskalation kann man damit jedoch nicht verhindern, denn nach dem Spiel kommt es hinter der Osttribüne noch zu Zusammenstößen zwischen den Fangruppen, an denen auch die Polizei beteiligt ist und später gehen dann auch die üblichen Schuldzuweisungen los, laut denen mal die eine Fangruppe provoziert haben soll, mal die andere und dann auch wieder mal ein überzogener Polizeieinsatz, bei dem angeblich Pfefferspray gegen friedliche Fans eingesetzt wurde, der Auslöser gewesen sein soll.
Vor einiger Zeit hieß es, daß der Neubau eines modernen Stadions in unmittelbarer Nähe des alten Georg-Melches-Stadion beschlossene Sache und auch die Finanzierung sichergestellt sei.
Fakt ist, daß es bis zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Hinweise auf ein Anrollen der Bagger gibt und daß
es so zunächst mal beim Status Quo an der Hafenstraße bleibt, nämlich einer kompakten Anlage mit reinem Fußballstadion, die
nur auf drei Seiten ausgebaut ist. Die Nordtribüne auf der Gegenseite ist dabei wie die Hintertortribüne im Osten eine überdachte
Stehtraverse, nur auf der die Westseite zierenden Haupttribüne gibt es Sitzplätze, auf denen insgesamt 4250 der zur Zeit etwa
25000 möglichen Zuschauer Platz finden. Die Westseite des Stadions ist bis auf zahlreiche Werbebanden ebenerdig und nicht begehbar,
was jedoch nicht immer so gewesen ist. Früher schlug hier das Herz des RWE-Supports, aber die Stadt Essen ließ die Tribüne vermodern und später abreißen, wobei der RWE und seine Fans zunächst auf eine hochmoderne Tribüne vertröstet wurden, die hier entstehen sollte, und später mit einem geplanten neuen Stadion in unmittelbarer Nachbarschaft. Bis 1975 war das Georg-Melches-Stadion übrigens im Besitz des Vereins gewesen, dann führte jedoch eine Finanzkrise dazu, daß die Anlage an die Stadt verkauft werden mußte.
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