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Reinickendorfer Füchse |
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30.08.2009, Freiheitsweg, Oberliga Nordost-Nord |
Die Reinickendorfer Füchse sind als Männer-Turn-Verein Reinicke gegründet worden oder beziehen sich
genauer gesagt mit ihrem offiziellen Gründungsdatum 28.1.1891 auf diesen Verein, denn eigentlich ging
man erst nach 1947 aus dem 1937 als Massenfusion entstandenen TuRa Reinickendorf bzw.
dessen Nachfolger SG Reinickendorf Ost von 1945 hervor. Man verbrachte lange Jahre in der Regionalliga
und nahm 1989 und 1990 erfolglos an der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga teil, bevor man 1998 zum Zwangsabsteiger wurde. In der letzten Saison kehrten die Füchse nach drei Jahren in der Verbandsliga zumindest auf Oberliganiveau zurück, wo man einen respektablen sechsten Platz belegte. Viele konnten deshalb nicht verstehen, daß der neue Trainer Oliver Kieback den Umbruch suchte und daß so zwischen
den Spielzeiten 17 Spieler entlassen und 17 neue verpflichtet wurden. Kein Wunder, daß bereits jetzt
Unruhe herrscht, nachdem man mit 0 Punkten und 0:4-Toren aus den ersten drei Partien das Tabellenende ziert. Heute muß gegen den letztjährigen Fast-Absteiger Germania Schöneiche unbedingt ein Sieg her, denn der Druck wird mit Sicherheit weiter zunehmen, sollte man die Gäste nicht schlagen, die sich im Vorjahr erst am letzten Spieltag die Ligazugehörigkeit sichern konnten.
Allerdings hat auch Germania Schöneiche heute drei Punkte eingeplant und so begegenen sich die beiden
Teams mit offenem Visier. In der ersten Hälfte entwickelt sich so eine attraktive Oberliga-Partie, in der die Füchse optisch überlegen sind und mehr fürs Spiel tun, bei der sich aber Germania Schöneiche die
besseren Torchancen erspielt. Mehrmals muß Torhüter Thomas Dame für die Füchse retten, bevor sich die erste
dicke Torchance für die Hausherren ergibt und der Pfosten das erste Saisontor für Reinickendorf verhindert. Kurz vor der Pause ist es dann aber doch so weit, als Nils-Peter Otto mit dem Halbzeitpfiff das Leder nach einer Ecke volley nimmt und unhaltbar im Schöneiche-Tor versenkt. Der Treffer verschafft den Gastgebern Auftrieb und sie drängen den Gegner im zweiten Abschnitt zurück, doch man kommt nur zu wenigen Möglichkeiten und so nutzt Germania Schöneiche schließlich ebenfalls einen Eckall zum Ausgleich, den Sebastian Creutzberg per Kopf im Füchse-Tor unterbringt. Jetzt drängen die Germanen auf den Sieg, aber Reinickendorf kann sich heute auf Torwart Dame verlassen und so bleibt es bei einer Punkteteilung, mit der beide Kontrahenten nur halb zufrienden sein können.
Eine sonderlich beeindruckende Anlage können die Reinickendorfer Füchse nicht bieten, aber der
Sportplatz am Freiheitsweg kann zumindest auf einer Seite mit Ausbau dienen. Exakt drei Stufen
sind es hier, auf denen man sich seinen Platz aussuchen kann, wenn man es nicht vorzieht, sich auf
die Holzbank direkt an der Werbebande zu setzen. Weitere Alternativen bieten sich hinter einem Tor, wo
nicht nur der Eingangsbereich des Sportplatzes liegt, sondern man sich auch an den Tischen der Imbißbude "Fuchs-Tränke" niederlassen kann. Was den Platz aber tatsächlich auszeichnet, ist die enge Bauweise und die teilweise unmittelbar daneben liegende Wohnbebauung. Den Nachteil, so dicht an einem Sportplatz zu wohnen, bekommt man dann auch noch während der Partie anschaulich vor Augen geführt, als sich Gästetorhüter Daniel Klose als Meister im Zielschießen herausstellt, der mit einem Befreiungsschlag den
Fangzaun hinter der Traverse überschießt und das Leder mit lautem Klirren in die Scheibe der Glastür des benachbarten Wohnblocks plaziert. Die Zuschauer haben an der Szene sichtlich ihren Spaß, während man im Nebenhaus zunächst irritiert ist, dann aber durch eine offene Tür zwischen Gärten und Platz kurz auf die Anlage kommt, um die Versicherungsmodalitäten zu klären und darauf hinzuweisen, daß jetzt aber auch jemand vom Verein den Besen greifen und zum Kehren vorbeikommen solle, da man das ja wohl kaum selbst machen müsse - auch diesebzüglich können die Füchse ihren Nachbarn helfen.
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