|
Germania Ober-Roden |
|
Die Oberligen Hessischer Fußball-Verband sporttreffer.de Fußball Amateur Ligen Hessen |
|
18.06.2003, Sportplatz an der Frankfurter Str., Relegations-/Qualifikationsrunde zur Oberliga Hessen |
Im Anschluß an die reguläre Saison heißt es für die drei Tabellenzweiten aus der Landesliga Hessen
den letzten Teilnehmer des kommenden Oberligajahres auszuspielen, wobei auch ein Vertreter dieser Klasse die Chance hat, dem Trio die lange Nase zu drehen und selbst in der Oberliga zu verbleiben. Nachdem die erste Spielrunde auf neutralen Plätzen Siege für Germania Ober-Roden und den OSC Vellmar gebracht hat, haben beide bei der heutigen Partie die Chance, das Tor zur Viertklassigkeit weit aufzustoßen. Die Germania brüstet sich auf ihrer Homepage damit, der erfolgreichste Fußballverein in ihrer Heimat Rödermark zu sein, wo man 17maliger Stadtmeister sei und seit elf Jahren in der Landesliga spiele. Tatsächlich bedeutet das, daß man in seinem regionalen Umfeld keine große Rolle spielte, liegen doch Städte wie Offenbach, Frankfurt und Darmstadt in einem Umkreis von 30 Kilometern. Der Obervellmarer Sportclub Vellmar spielt seit der Saison 2000/2001 in der Oberliga, wo er nie sonderlich aufgefallen ist, so daß man wohl davon ausgehen kann, daß auch ein Versinken in der Fünftklassigkeit der Nordhessen bestenfalls im näheren Umfeld Vellmars wahrgenommen werden würde.
So weit ist es aber noch nicht und der OSC geht voller Elan in die heutige Partie, was nach wenigen
Minuten zur Führung der Gäste führt, die auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt zu sein scheinen. Danach übernehmen dann aber die Hausherren die Initiative und letztendlich dauert es nur bis zur 19. Minute, bis sich das durch den Ausgleichstreffer auch im Zwischenstand niederschlägt. Bis zur Pause fallen keine weiteren Treffer, doch nach dem Wechsel kommt es durch einen Doppelschlag der Rödermarker zu einer schnellen Entscheidung. Unmittelbar nach der Pause fällt die Führung für die Germania, als ein Kopfball wohl auch nach Auffassung des OSC-Torhüters am langen Eck vorbei zu gehen scheint, um dann doch den Weg ins Gehäuse der Nordhessen zu finden. Praktisch im nächsten Angriffszug von Ober-Roden wissen sich die Gäste nur mit einem Foul zu helfen, der fällige Elfmeter sorgt für das 3:1, das den OSC Vellmar geschlagen und demoralisiert hinterläßt. Im weiteren Spiel wirbelt nur noch Germania Ober-Roden und am Ende ist Vellmar noch sehr gut damit bedient, nicht höher als 5:1 verloren zu haben.
Eine Kulisse wie heute dürfte an der Frankfurter Straße keine alltägliche Sache sein,
was wohl zeigt, daß die Germania durchaus über Zuschauerpotential verfügt, zumal kaum Gästefans auszumachen sind. Fanblöcke werden heute nicht gebildet und überhaupt ist das Publikum eher gesetzterer Natur. So kommen nur bei den Toren gewisse Emotionen ans Tageslicht, aber auch die werden eher artig beklatscht, als daß es zu irgendwelchen Jubelexzessen kommt - sieht man mal davon ab, daß ein paar Kinder nach dem Schlußpfiff auf den Platz laufen, um die Ober-Rodener Spieler zu feiern. Die Ultra-Bewegung scheint in der Rödermark noch nicht angekommen zu sein - angesichts des beschriebenen Umfeldes der Stadt wohl kein Wunder, sollte der angehende Ultra da doch genug Gelegenheit finden, sich auszutoben. Immerhin sieht es ganz nach einem Aufstieg der Germania auf, was den Schwerpunkt der Hessenliga in Richtung Süden verschieben würde und für die Hausherren Derbies gegen so traditionsreiche Mannschaften wie Darmstadt 98, die Eintracht-Amateure und den FSV Frankfurt mit sich bringen würde.
Der Sportplatz an der Frankfurter Straße ist eine gemütliche kleine Anlage, die auch
für Oberliga-Verhältnisse recht gute Bedingungen zu bieten hat. Auf beiden Längsseiten gibt es ein paar Stufen, wobei der Ausbau auf der einen Seite deutlich höher ist und hier oberhalb der Stufen noch das Vereinsheim kommt, das über einen Balkon auf voller Breite verfügt, der als eine Art Sitztribüne ausgebaut ist. Gerade dieses durchaus orginielle Bauwerk macht einen Großteil der Gemütlichkeit der Anlage aus. Hinter beiden Toren ist zwar nur ebenerdiges Stehen möglich, doch das kann angesichts des Ausbaus auf den Seiten den guten Eindruck des Sportplatzes nicht trüben. Verbesserungsfähig ist die Anlage allerdings in bezug auf eine Anzeigetafel und ein vernünftiges Flutlicht, gegen manche Gegner des kommenden Jahres könnte man wohl auch ein paar Absperrungen gebrauchen.
|