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FC Neuruhrort |
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02.03.2005, Stadion Ruhrstraße, Kreispokal Bochum (Moritz-Fiege-Cup) |
Beim Moritz-Fiege-Cup handelt es sich um den Pokalwettbewerb des Fußballkreises Bochum, in dem man bestehen muß,
um in den Pokal auf Landesebene einzuziehen, über den wieder der Weg in den DFB-Pokal führt. Für alle Teams in der
Oberliga und tiefer ist es ein langwieriger Prozess, in die Hauptrunde des Cups zu kommen und sollte tatsächlich mal
eine solche Mannschaft den DFB-Pokal gewinnen können, würde das also bedeuten, daß man einen Wettbewerb über drei Jahre
gewonnen hat. Die beiden Mannschaften, die heute in einem Landesligaduell gegeneinander spielen, spielen auch im Kreispokal
selbst schon die Rolle von Underdogs, denn mit den zwei Klassen höher spielenden Mannschaften der Amateure des VfL Bochum
sowie der im letzten Jahr noch als Regionalligist gar nicht erst im Kreispokal spielenden SG Wattenscheid 09 sind die
Favoriten des Wettbewerbs woanders zuhause - die müssen im Viertelfinale übrigens bei den Mannschaften von Vorwärts Kornharpen und BV Langendreer 07 bestehen. Gemessen an der Tabelle der Landesliga sind übrigens die Gäste der hohe Favorit, denn sie kämpfen nach 14 Spieltagen als Tabellendritter um den Aufstieg, während der FC Neuruhrort nur an viertletzter Stelle steht und nur etwas mehr als halbsoviele Zähler erringen konnte als TuRa Rüdinghausen, das verwaltungsmäßig übrigens nicht aus Bochum selbst, sondern aus der Nachbarstadt Witten stammt.
In der Anfangsphase
sieht es so aus, als könnte der TuRa Rüdinghausen dieser Favoritenrolle wirklich genügen und im Laufe der ersten
Hälfte sind deutlich mehr Chancen für die Gäste zu notieren als für den FC Neuruhrort. In Toren schlägt sich das jedoch bis zum Halbzeitpfiff nicht nieder, selbst eine Aktion 1:1 gegen den Torhüter führt nicht zum Erfolg und einmal kommt es auch zu einem Getümmel
im Strafraum der Wittener, die so durchaus auch hätten in Rückstand geraten können. Im zweiten Abschnitt gelingt dann aber doch der TuRa der Führungstreffer und man ist geneigt, dieses Tor bereits für die Entscheidung zu halten. Doch weit gefehlt, denn gute zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit bringt nämlich ein weiteres Getümmel im Strafraum der Gäste den Ausgleich, als ein Spieler der Hausherren es schafft, das Leder ins Tor zu stochern. Jetzt heißt es sich also auf eine Verlängerung einzustellen, aber auch diesmal erweisen sich Schlüsse auf den Ausgang der Partie als voreilig. In der 80. Spielminute wird ein Freistoß für die Hausherren verhängt und der führt zu einem sehenswerten Treffer, als das Leder den Weg an der Mauer vorbei findet und schließlich als Aufsetzer im Gästetor landet. Das ist jetzt aber wirklich die endgültige Entscheidung und so ist es der FC Neuruhrort, der nach seinem etwas glücklichen, aber sicher nicht unverdienten Erfolg ins Halbfinale einzieht, wo man auf den Sieger der Partie Union Bergen gegen TuS Heven treffen wird.
Das dichte Schneetreiben, das im Laufe des Nachmittags einsetzt und fast während der gesamten Partie anhält, erschwert die heutige
Aufgabe nicht nur für die Spieler, sondern ist sicherlich gleichzeitig eine Hemmschwelle, dieses Pokalspiel zu besuchen und so sind es
am Ende gerade mal 30 bis 40 Leute, die das Geschehen verfolgen. Drei oder vier der Zuschauer sind anhand ihrer Schals als Anhänger von
TuRa Rüdinghausen zu identifizieren, der Rest gehört zu den Hausherren. Support gibt es natürlich nicht wirklich, dafür aber einige Unterhaltungen zu Spiel und Wettbewerb, aus denen nicht nur der nächste Gegner der Hausherren zu entnehmen ist - siehe oben - sondern auch noch die Information, daß gleich drei Mannschaften aus dem Kreispokal in den Pokal aus Landesebene einzögen, was erstens nach dem Halbfinale ein Spiel um den dritten Platz nötig machen würde und zweitens - wenn denn beide Informationen so zuträfen - eine Riesenchance für den FC Neuruhrort, in den Verbandspokal einzuziehen, da ja die Favoriten, sollten sie ihre Spiele gewinnen, im Halbfinale aufeinandertreffen würden, während man selbst maximal wieder einen Landesligakonkurrenten zu schlagen hätte.
Das Stadion
an der Ruhrstraße findet sich im zu Wattenscheid gehörenden Eppendorf, wo man einen auf einer Seite mit zwei Stufen ausgebauten
Kunstrasenplatz vorfindet. Das wird jedenfalls so behauptet, denn heute gibt es von dem Belag des Platzes nichts zu sehen bis auf
die Schneedecke und auch die Linien konnten nicht freigemacht werden, dafür wurden zur Markierung markanter Punkte wie Platz- und Strafraumecken, Mittellinien usw. bunte Halbkugeln aus Plastik aufgestellt, die allerdings in der zweiten Hälfte selbst zunehmend von Schnee überzogen sind. Hinter den beiden Stufen findet sich noch ein Getränkestand, der über ein größeres Vordach verfügt, das angesichts der Wetterverhältnisse heute der bei weitem beliebteste Aufenthaltsort innerhalb des Stadions ist. Hinter einem Tor ist noch etwas Graswall zu finden, ansonsten ist der Platz nur ebenerdig begehbar. Dafür verfügt er über eine Flutlichtanlage mit vier Strahlern auf jeder Seite, die ein Abendspiel wie heute überhaupt erst möglich macht. Das interessanteste Spiel beim FC Neuruhrort dürfte übrigens das am letzten Sonntag ausgefallene Wattenscheider Derby gegen den VfB Günnigfeld sein und wer Lust hat, ebenfalls den Sportplatz an der Ruhrstraße zu besuchen, dürfte eine recht gute Wahl treffen, wenn er das Nachholspiel besucht, das sicherlich in den nächsten Wochen ausgetragen werden wird.
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