DJK Schwarz-Weiß Neukölln vs. FSV Berolina Stralau 3:0
ca. 50 Zuschauer
Der DJK Schwarz-Weiß Neukölln hat mit dem heutigen Gegner von Berolina Stralau gemein, daß man erst zur laufenden Spielzeit aus der Kreisliga A aufgestiegen ist. Etwas unterschiedlich scheinen freilich die Ambitionen der beiden Teams zu sein, denn während die Gäste damit zufrieden wären, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und möglichst einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, werden den Hausherren deutlich höhere Ambitionen zugeschrieben und man handelt die DJKler als Geheimfavoriten. Bei den Neuköllnern selbst wiegelt man ab, aber die Dementis gehen in die Richtung "Wir haben einen Fünfjahresplan und in dem ist für den kommenden Sommer noch kein Aufstieg vorgesehen" und klingen nicht gerade nach ernsthaftem Widerspruch. Die Gäste stammen aus dem früheren Osten der Stadt, gehören aber zu den wenigen Vereinen, die stets bei ihrem bürgerlichen Namen bleiben konnten, wobei sie seit ihrer Gründung als Berliner Fußballclub Libertas-Südost 1901 aus anderen Gründen mehrmals die Bezeichnung wechselten. Ihr größte Zeit hatte Berolina LSC 01 1935, als man das Achtelfinale des DFB-Pokal-Vorgängers Tschammerpokal erreichte und mit 1:5 gegen Hanau 93 unterlag. Zu DDR-Zeiten versuchte man sich am Aufstieg in die zweitklassige Liga, konnte den aber wohl auch mangels Unterstützung durch ein finanzstarkes Kombinat nie realisieren.
Bereits in der 2. Spielminute vergeben die Gastgeber einen Elfmeter, aber sie lassen sich davon nicht groß beeindrucken und kommen nur kurz darauf doch noch zum Führungstreffer. In der Folge geht der Schwung der Partie ein wenig verloren und es entwickelt sich ein eher gefälliges als packendes Spiel mit zwei halbwegs ausgeglichen wirkenden Mannschaften, wobei es doch immer die Gastgeber sind, die eine Spur schneller am Ball sind und man so die Partie weitgehend unter Kontrolle hält. Im zweiten Abschnitt zahlt sich das dann auch noch mal in Toren aus - allerdings muß man sich beim Treffer zum 3:0 beim Torhüter von Berolina bedanken, der sich von einem Heber überwinden läßt, den eigentlich jeder Goalie halten sollte. Fakt ist jedenfalls, daß es am Ende einen ungefährdeten Sieg der DJK SW Neukölln gibt, über dessen Wert man angesichts der weitgehenden Harmlosigkeit des Gegners durchaus diskutieren kann, der aber die Spekulationen um einen Rolle der Schwarz-Weißen im Kampf um die Ligaspitze zunächst mal nicht zum Verstummen bringen dürfte.
Das Stadion Britz-Süd, in dem die DJK spielt, ist eine sehr weitläufige Anlage, innerhalb derer gleich mehrere Spielfelder gemeinsam umzäunt und teils noch mal durch weitere Zäune voneinander getrennt sind. Von daher kann es zu längeren Fußwegen führen, wenn man aus der falschen Richtung kommt, denn es gibt nur einen Eingang und es zieht sich, wenn man die Analge komplett umrunden muß. Ähnliches kann einem durch die Abgrenzungen auch innerhalb des Stadions widerfahren - man sollte sich also schon klar drüber sein, wo man hin will. Heute finden parallel zwei Partien statt und neben dem Ligaspiel der ersten Mannschft ist noch eine Jugendmannschaft der Neuköllner aktiv, die auf dem Kunstrasenplatz spielt, mit dem sich der Hauptplatz den Wall an einer Längsseite teilt, der zu beiden Seiten hin mit Stufen ausgebaut und in der Mitte von einem Zaun getrennt ist. In einem Punkt ist der Hauptplatz seinem Kunstrasenpedant unterlegen, denn er ist mit Laufbahn und Leichtathletikanlagen versehen und sorgt so für den entsprechenden Abstand zwischen Zuschauern und Spielgeschehen. Eindeutig besser ist dagegen, daß es hier auf beiden Seiten Ausbau gibt, denn auch die zweite Längesseite ist mit Traversen versehen, während sie am Kunstrasenplatz frei bleibt und auch der Belag selbst ist natürlich als klarer Pluspunkt des Hauptplatzes zu werten.