Viktoria Köln |
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14.05.2015, Stadion Bonn im Sportpark Nord, Finale Mittelrheinpokal |
Der FC Viktoria Köln 04 will am heutigen Feiertag dahin kommen, wo man gerade erst gewesen ist, nämlich in die 1. Hauptrunde
des DFB-Pokals. Dazu ist es nötig, am heutigen Spieltag gegen den Bonner SC den Mittelrheinpokal zu
gewinnen, wie man es im Vorjahr an gleicher Stelle gegen den FC Wegberg-Beeck geschafft hat. Diesmal ist die Viktoria
vom Verband zwar als Gastgeber im Stadion Bonn im Sportpark Nord angesetzt, hat es aber gerade mit den eigentlichen Hausherren
vom Bonner SC zu tun, so daß man faktisch auswärts anzutreten hat. Mit der Qualifkation für dieses Spiel hat der
Fünftligist aus Bonn viele überrascht, denn eigentlich war man als großer Außenseiter ins Halbfinale gegen den TSV
Alemannia Aachen gegangen, hatte dann aber mit einem 2:1-Sieg ein Finale des Viertliga-Aufstiegskandidaten verhindert.
Heute gehen die Ex-Hauptstädter erneut als klarer Underdog in die Partie, aber man hat ja bereits gegen Aachen gezeigt,
daß man nicht zu unterschätzen ist und sollte der Viktoria, die freilich gewarnt in die Partie geht, das Leben
entsprechend schwer machen.
Bereits nach neun Spielminuten geht Viktoria Köln durch Spielführer Timo Staffeldt mit 1:0 in Führung und man hat die
Partie insgesamt unter Kontrolle, doch zehn Minuten später ist es Rachid Eckern, der den überraschenden Ausgleich für
den BSC markiert. Bevor die Kölner ins Grübeln kommen können - immerhin ist auch Alemannia im Halbfinale mit 1:0 in
Führung gewesen, sorgt dann aber das 1:2 durch Silvio Pagano für eine erneute Führung der Viktoria, die bis zur
Halbzeitpause Bestand hat. Im zweiten Abschnitt ist vom Bonner SC nichts mehr zu sehen und es ist der Viertligist,
der die klaren Chancen hat, allerdings dauert es bis elf Minuten vor dem Ende, bis Pagano die Führung mit seinem
zweiten Treffer absichert. Am Ende heißt es dann sogar 4:1 für Viktoria, da Andreas Schäfer nochmal in der Nachspielzeit
für seine Farben trifft - jetzt hofft man auf einen attraktiven Gegner, nachdem man im Vorjahr mit Hertha BSC zwar einen
Bundesligisten aus dem Topf gezogen hat, der über 5000 Zuschauer in das Flughafenstadion im Sportpark Höhenberg gelockt hatte, den Kölnern
aber der ganz große Wurf wie ein Derby gegen den 1. FC Köln oder der FC Bayern versagt geblieben war.
Das bei einem Spiel wie heute ein paar mehr Zuschauer anwesend sind, als im normalen Ligabetrieb, ist zu erwarten,
aber mit über 6000 Zuschauern - immerhin mehr als die Viktoria im DFB-Pokal gegen Hertha hatte - hätte heute wohl
niemand gerechnet. Der Großteil der Zuschauer ist natürlich für den Bonner SC, dessen Fans auch trotz der gedrehten
Ansetzung in den Heimbereichen des Stadions, das heißt auf dem Großteil der Tribüne und der kompletten Gegengerade,
untergebracht sind, wo sie sogar eine Blockfahne mit direktem Bezug zum Spiel aufgehängt haben - zusammen mit einem
Bild des DFB-Pokals und dem Logo des BSC ist hier "Macht unseren Traum wahr! Gemeinsam sind wir stark!" zu lesen.
Der FC Viktoria wird aus dem Gästeblock heraus ebenfalls von einer beachtlichen Menge von Anhängern unterstützt -
mehr als man normalerweise daheim im Sportpark Höhenberg hat.
Der Ende der 1960er Jahre erbaute Sportpark Nord - und sein Stadion Bonn - ist die größte Sportanlage der Stadt Bonn und genau genommen
größer als das Stadion, das mit seinem Kunstrasenplatz und der achtspurigen Tartanbahn im Süden des Areals
untergebracht ist. Hier ist Platz für 10164 Zuschauer, von denen etwa 5000 auf der überdachten Tribüne Platz
haben, von denen widerrum etwas mehr als die Hälfte sitzen können. Seit 2011 ist die Anlage mit einer
Fotovoltaikanlage auf dem Dach, einer Flutlichtanlage mit TV-Tauglichkeit, sowie einer digitalen Anzeigetfel
ausgerüstet und die Kapazität des Stadion könnte kurzfristig deutlich erhöht werden, wenn man das Gestrüpp in
den Kurven entfernen und durch Stufen oder Tribünen ersetzen würden, was aber in der Geschichte des Sportpark
Nords nie notwendig wurde, auch nicht in der Zweitligazeit des Bonner SC in den 1970er Jahren. Oberhalb der
südlichen Kurve ist noch das Sporthallenzentrum untergebracht, das eine Dreifachturnhalle, eine Gymnastikhalle,
einen Krafraum und - im Keller - ein Schwimmbad beherbergt und in der Tribüne findet sich im Untergeschoß noch
ein Schießstand, so daß der Sportpark Nord seiner aktuellen Hauptfunktion als Trainingsanlage für den Modernen
Fünkampf zu dienen, gerecht werden kann - 1997 wurden hier in dieser Disziplin sogar Deutsche Meisterschaften
ausgetragen.
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