Calcio Lecco 1912
vs.
AC Monza 2:1

Die Stadt Lecco ist nördlich von Mailand am Ufer des Lago di Como (Comer Sees) zu finden. Hier wurde 1912 ein Fußballverein gegründet, der auf den schlichten Namen Lecco Calcio hört und den Großteil seiner Existenz in den tieferen Klassen des italienischen Fußballs verbracht hat. Nur in den 1960er Jahren konnte man ein paar Jahre in der Serie A spielen und 1972/73 kam man noch mal für eine Saison in die Serie B. Die letzten Jahr spielte Lecco in der Serie C2, bevor man zur aktuellen Saison als Tabellenzweiter der Staffel A in die Aufstiegsplayoffs kam und über Bassano Virtus 55 und U.S. Pergocrema tatsächlich den Sprung in die Serie C1 schaffte. Der heutige Gegner vom AC Monza stand seinerseits in den Aufstiegsspielen zur Serie B, wo man sich erst in der Verlängerung des Endspiels gegen den AC Pisa geschlagen geben mußte und so zum zweitenmal in Folge den Aufstieg auf diesem Wege verpaßte, nachdem man im Vorjahr gegen Genua 93 gescheitert war.

Obwohl die Gäste leicht favorisiert in die Partie gehen, ist es Lecco, das nach fünf Minuten einen ersten Warnschuß abgibt, bei dem das Leder auf 15 Metern flach am rechten Eck vorbeistreicht. Drei Minuten später fällt der Treffer dann doch für den AC Monza, als Salvatore Vicari das Leder im rechten Toreck der Hausherren unterbringt. Da beide Teams offensiv eingestellt sind, kommt es schnell zu weiteren Chancen, wobei sich Monzas Schlußmann nach und nach als Unsicherheitsfaktor herauskristallisiert, hat er doch immer wieder große Probleme, den Ball festzuhalten. Bei der größten Chance der Hausherren im ersten Abschnitt ist der Goalie allerdings schuldlos - Lecco scheitert hier nach schönem Zuspiel mit einem Heber, der auf das Tornetz prallt. In der 56. Minute fällt der Ausgleich aus so spitzem Winkel, daß man den Treffer durchaus Monzas Schlußmann ankreiden kann, der zwar das Leder noch berührt, aber nicht aufhält. Nachdem ein weiterer schöner Spielzug von Lecco nach 68 Minuten nicht zum Erfolg führt, hilft vier Minuten später eine Standardsituation und der Führungstreffer für die Gastgeber fällt nach einer Ecke per Kopfball durch Abwehrspieler Cristian Campi. Monza kann in den letzten 20 Minuten kaum noch Akzente setzen und so bleibt es am Ende bei dem verdienten Sieg für den Aufsteiger.

Die Anhänger der Hausherren liefern ein Intro mit einigen großen Schwenkfahnen und Doppelhaltern ab, während die Gäste mit einigen kleinen Schwenkfahnen hantieren. Danach beginnen beide Seiten, ihr jeweiliges Team mit Sprechchören zu unterstützen und präsentieren sich dabei als durchaus ausdauernd, gibt es doch nur ganz gelegentlich mal eine etwas ruhigere Phase. Bei der offiziellen Zuschauerzahl des Spiels scheint man übrigens ein wenig Understatement betrieben zu haben, auch wenn sie ganz genau in 1.134 Tageskarten und 757 Dauerkarten aufgeschlüsselt wird. So ist der Besuch auf der Homepage der Gäste mit etwa 3000 angegeben und das ist der Eindruck, den man auch im Stadion hatte. Schätzungsweise 300 - 400 der Zuschauer sind aus dem etwa 45 Kilometer entfernten Monza an den Lago di Como gekommen, um im Gästeblock für Stimmung zu sorgen.

Das Stadion von Lecco ist nach zwei Männern mit Vornamen Mario benannt, nämlich zum einen Mario Rigamonti, der auch Namensgeber des Stadions von Brescia ist und zur legendären, 1949 mit dem Flugzeug verunglückten, Mannschaft von Torino gehörte und Mario Ceppi, einem früheren Präsidenten der Norditaliener. Es verfügt über eine komplett überdachte Haupttribüne, deren größer Vorteil am heutigen Tag ist, daß die Sonne nachmittags dahintersteht, so daß man hier nicht ins helle Gegenlicht zu schauen braucht, um die Partie zu verfolgen, und deren auffälligstes Merkmal die kleinen Flutlichtmasten mit je zwei Strahlern sind, die auf das Dach in kleinen Abständen aufgesetzt sind und die klassische an den Platzecken untergebrachten Flutlichter unterstützen. Auffälliger allerdings ist die Gegenseite, deren Betonstufen ein wenig den Eindruck machen, aus Europaletten zusammengesetzt zu sein und die im inneren Bereich über einen kleines Dach verfügt, unter dem girlandenartig kleine Fähnchen in blauer Vereinsfarbe aufgehängt sind. Weitere Stufen - formal durch das Einzeichnen von Einzelplätzen zu Sitzplätzen gemacht, so daß es sich um einen "Allseater" handelt - finden sich hinter beiden Toren, wobei einer der beiden Hintertorbereiche für die Gästefans genutzt wird.