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Kidderminster Harriers |
maps.google.de wikipedia |
BBC Football Football Conference Tony Kempster (R.I.P.) Mike Avery: Non League Football |
wikipedia Forest Green Rovers Mad |
26.12.2011, Aggborough, Football Conference |
Die Kidderminster Harriers wurden 1886 gegründet bzw. wurden zu einem Fußballclub, weil der 1877 errichtete Rugby-Club zur Spielzeit 1986/87 in einem Fußballverein umgewandelt wurde.
Man startete in den unteren Amateurklassen und tauchte
1938 zum ersten Mal in der damals höchsten Amateurliga Southern League auf.
Zwischen 1960 und 1972 spielten die Harriers erstmal wieder
unterklassig, nachdem man sich wegen finanzieller Probleme zurückgezogen hatte, tauchten dann aber wieder in
der Southern League auf, wo jedoch 1979 die Qualifiktion für die neu eingeführte Alliance Premier League
verpaßt wurde, die der heutigen Football Conference (bzw. offiziell Blue Square Premier League) entspricht. 1982
schaffte man aber den Sprung in die fünfte Liga und gewann hier 1994 die Meisterschaft, bekam jedoch in
einer umstrittenen Entscheidung der Football League den Aufstieg verweigert, weil die Holztribüne des Aggbororough
Stadions den Anforderungen der Liga nicht entsprach. 2000 gewannen die Harriers die Conference erneut, und diesmal
wurde man von der Football League akzeptiert. Nach fünf Jahren Abstiegskampf in der untersten Profiliga stieg man
wieder in die Conference ab, wo der Club seither spielt und sich aktuell auf Platz sechs stehend punktgleich mit
Luton Town befindet, das mit Platz fünf den letzten Playoff-Platz belegt, so daß man sich durchaus Hoffnungen auf den
Wiederaufstieg bzw. erst einmal das Erreichen der Ausscheidungsspiele machen kann. Das gilt allerdings auch für
den heutigen Gegner von den Forest Green Rovers. Die 1999 in die Conference aufgestiegenen Gäste aus dem
südwestenglischen Nailsworth stehen aktuell auf Platz neun und damit einen Platz schlechter, als bei ihrem besten
Conference-Jahr, bei dem man 2008 achter geworden war. Fünf Punkte Rückstand auf Kidderminster und Luton sind allerdings
alles andere als eine unüberwindbare Hürde. So kann man sich auch beim 1890 als Nailsworth & Forest Green FC gegründeten
Gastverein Hoffnungen machen, in der kommenden Spielzeit - in seinem Fall erstmalig - Ligastatus zu erlangen.
In der Anfangsphase sieht die Partie freilich nicht wie ein Spitzenspiel aus und hat hauptsächlich planloses
Gekicke zu bieten. So dauert es fast eine halbe Stunde, bis es zu so etwas wie einem Torschuß kommt, bei dem
die Gäste das Ziel dann aber auch weit verfehlen. Jetzt legt das Niveau geringfügig zu und man kann zumindest
bei gutem Willen gelegentlich eine Torchance notieren, auch wenn es weiterhin alles andere als ein Krimi für die
Zuschauer ist. So richtig mag man nicht mehr daran glauben, daß heute noch ein Tor fällt, als es in der 67. Minute
einen Freistoß für die Kidderminster Harriers gibt, den Mickey Demetriou in den Strafraum schießt, wo das Leder
per Kopf verlängert und schließlich von Luke Jones ebenfalls per Kopf im Tor untergebracht wird. Dieses Ergebnis hat
bis zum Ende Bestand, und damit beweist sich Kidderminster als eins der Teams der Stunde, ist man doch bereits seit
neun Partien ohne Niederlage. Die Harriers bleiben zwar zunächst auf Platz sechs, sind jetzt aber nicht mehr nur
punktgleich mit Luton, sondern auch mit dem davor postierten York City, so daß man bei Forsetzung dieser guten
Serie schnell im Bereich der Playoffplätze ankommen können sollte.
Das Stadion Aggborough bietet den Kidderminster Harriers bereits seit 1890 eine Heimat. Die Spielstätte ist sogar
in die englische Fußballhistorie eingegangen, hat hier doch am 14. September 1959 erstmalig ein FA-Cup-Spiel unter
Flutlicht stattgefunden, das die Harriers mit 4:2 gegen Brierley Hill Alliance gewannen. Aktuell findet man in
Kidderminster ein Stadion vor, das mit vier unterschiedlichen Tribünen früher in England so typisch war, da man die
Anlagen nach Notwendigkeit und finanziellen Möglichkeiten Seite für Seite aufgebaut hat, statt sich, wie heute
üblich, einen Neubau vom Reißbrett in die Landschaft zu stellen. Die modernste Tribüne ist auf einer Längseite zu
finden und komplett mit roten und weißen Sitzen ausgestattet, die den Namen 'Harriers' ergeben - der äußere Bereich
ist heute abgetrennt für Gäste vorgesehen, wie auch die eine von zwei Hintertortribünen, die jeweils als überdachte
Traversen daherkommen, auf einer Seite - der für die Auswärtsfans - aber deutlich flacher gehalten ist. Die zweite
Längsseite ist wie ihr Gegenüber mit einer Sitzplatztribüne ausgebaut und verfügt oberhalb der Sitzreihen noch über
verglaste Logen. Das Ganze ergibt ein Stadion, dessen Reiz und Charakter gerade durch die fehlende Homogenität des
Ausbaus ausgemacht wird und das wie bereits angedeutet einen Typ von Anlage repräsentiert, der immer seltener wird.
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