Italien vs. Serbien und Montenegro 3:0
Italienischer Fußballverband

Italien
vs.
Serbien und Montenegro 3:0

Fußballverband von Serbien und Montenegro




DFB
UEFA




Letztes Spiel: VfB Günnigfeld vs. Rot-Weiß Wacker Bismarck 07.06.2004, Ruhrstadion, Finale U21-Europameisterschaft
Nächstes Spiel:  SpVgg Au/Iller vs. TSV Crailsheim

Ticket
20000 Zuschauer

Im Endspiel um die U21-Europameisterschaft stehen sich im Bochumer Ruhrstadion die Mannschaften von Italien und Ruhrstadion - Eröffnungszeremonie Serbien und Montenegro gegenüber. Mit Halbfinalsiegen haben beide bereits die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen unter Dach und Fach gebracht - am Nachmittag hat Portugal als Sieger des Spiels um den dritten Platz gegen Schweden das dritte Ticket fürs olympische Fußballturnier gebucht - und wollen natürlich heute ihren bisherigen Erfolg im Wettbewerb durch das Erringen des Titels krönen. Für Italien ist das keine allzu neue Situation, schließlich ging der Titel des U21-Europameisters bereits viermal 1992, 1994, 1996 und 2000 in den Stiefelstaat, der so als eine Art Seriensieger bezeichnet werden darf, immerhin gab es in dieser Zeit nur zwei Turniere, die nicht von Italien gewonnen wurden. Serbien und Montenegro sind in dem Wettbewerb ein unbeschriebenes Blatt, der frühere jugoslawische Staat konnte den Wettbewerb allerdings 1978 gewinnen und war dreimal im damals jährlich ausgetragenen Vorgängerwettbewerb, der U23-Europameisterschaft erfolgreich (1968, 1969, 1970).

Ein allzu gutes Spiel kommt heute nicht auf - vor allem verglichen mit dem auch an dieser Stelle beschriebenen Halbfinalspiel zwischen Italien und Ruhrstadion - Anhänger Serbien/Montenegro Portugal. Das liegt vor allem daran, daß sich die Italiener heute nicht auf die offene Spielweise der letzten Partie einlassen, sondern aus sicherer Abwehr agieren. So ergibt sich ein leichtes optisches Übergewicht für das Team vom Balkan, das jedoch nicht zu einer einzigen echten Torchance kommt, bis es dann Italien ist, das seinerseits nach einer halben Stunde aus einem Eckball den Treffer zum 1:0 markiert. Zwei Minuten später muß mit Nikola Mijailovic ein Spieler Serbien/Montenegros mit gelb-roter Karte vom Platz, was die Chancen der Mannschaft, ins Spiel zurück zu kommen, natürlich auch nicht verbessert. Tatsächlich ändert sich das Bild kaum. Italien tut nicht mehr als notwendig, Serbien/Montenegro bleibt immer wieder in den beiden defensiven Viererketten der Squadra Azurri hängen und im Endeffekt ist das Geschehen auf dem Feld eher langweilig. So geht es bis gut zehn Minuten vor Schluß, dann machen die Italiener mit den Treffern zwei und drei den sprichwörtlichen Sack zu. Beim 2:0 hilft der Torhüter des Gegners kräftig mit und wirft sich nach einer Ecke den Ball fast ins eigene Tor, erst das 3:0 ist wirklich ein herausgespieltes Tor, als Alberto Gilardino freigespielt wird und eiskalt verwandelt.

Mit den offiziell 20002 Zuschauern, die die Partie sehen wollen, hat man bei den Veranstaltern offensichtlich nicht gerechnet, denn die Zahl der offenen Tore des Ruhrstadion - Anhänger Italien Ruhrstadions ist dem Andrang nicht angemessen, so daß das Spiel zunächst 15 Minuten später startet, aber noch während fast der gesamten ersten Hälfte weitere Zuschauer auf die Ränge kommen. Hier sind die Anhänger Serbien/Montenegros eindeutig in der Überzahl, die größtenteils auf den Stehplätzen in der Heimkurve des Ruhrstadions untergebracht sind, während die Italiener den Hintertorbereich gegenüber für sich haben und es auf den Längsseiten gemischte Blöcke gibt. Die Anhänger Italiens haben zahlreiche kleine Schwenkfahnen mitgebracht, die sie immer wieder zeigen und verlassen sich ansonsten auf sporadischen Gesang, der aber meistens über "Italia! Italia!" nicht hinauskommt. Ab und zu beschimpft man dann auch noch mit "Serbia! Serbia! Vafanculo!" den Gegner, was von den serbischen Anhängern teilweise auf Italienisch in gleicher Art und Weise beantwortet wird. Überhaupt sind die Anhänger Serbiens die deutlich aktiveren Fans, die ihre Mannschaft nahezu ohne Pause nach vorne schreien.

Zeitweise gibt es auf Seiten der Serben dann auch massiven Einsatz von Pyrotechnik, als man zahlreiche rote bengalische Feuer zündet und später auf das Ruhrstadion - eher unbeachtete Warnung auf der Anzeigetafel Spielfeld wirft. Dabei lassen sich die Anhänger Serbien/Montenegros auch weder von den Lautsprecherdurchsagen beeindrucken, mit denen sich die Veranstalter derlei Verhalten verbitten und darauf hinweisen, daß das gefährlich und verboten sei, noch von den Hinweisen auf der Anzeigetafel, daß das Abbrennen von Feuerwerkskörpern strafbar sei und eine Festnahme nach sich ziehe. Das führt teilweise zu einem massiven Polizeieinsatz vor dem serbischen Block, das Risiko eines Zugriffs, der mit Sicherheit zu einer Eskalation der Situation führen würde, geht man dann aber seitens der Ordnungskräfte wohl doch nicht ein. Letztendlich geht die Partie am Ende bis auf den Pyroeinsatz recht friedlich über die Bühne und nach dem Spiel gibt es keine Aggressionen mehr zwischen den Fangruppen, tatsächlich war es wohl auch während des Spiels halb so wild, denn beim Abrücken der Fans ist zu bemerken, daß es durchaus auch einige Italiener mit Fahnen und/oder Schals im serbischen Stehplatzblock gegeben hat - die wenigen Stehplätze auf italienischer Seite in den Diagonalen des Gästeblocks waren schnell überfüllt -, die dort offensichtlich unbehelligt stehen konnten. Es ist eben doch ein Unterschied, ob Serbien/Montenegro auf einen als Initimfeind verstandenen Rivalen wie Kroatien trifft, denn bei dem Spiel glauben viele Anhänger auf beiden Seiten den ein Jahrzehnt zurückliegenden Krieg mit anderen Mitteln weiterfühen zu müssen, oder ob man gegen Italien spielt, auch wenn durchaus einige fragwürdige Gestalten im Block auffallen, mit denen vermutlich eher kein gutes Kirschenessen sein wird...

Ruhrstadion - Stimmung Serbien/Montenegro
Ruhrstadion - Stimmung Italien
Ruhrstadion - Stimmung Serbien/Montenegro
Ruhrstadion - Stimmung Serbien/Montenegro

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