Westfalia Huckarde |
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04.09.2012, Sportplatz am Bahndamm, Kreisliga Dortmund A 1 |
Der SV Westfalia Huckarde wurde am 4. September 1921 gegründet und feierte schnell erste sportliche Erfolge, so
stieg man bis 1929 in die 2. Bezirksklasse auf, in der man unter anderem gegen einen relativ unbedeutenden
Dortmunder Club namens BV Borussia 09 kickte - wie man inzwischen weiß, sollte dieser Gegner später eine echte
"Karriere" machen. Die Westfalia dagegen verbrachte den Großteil der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, nach dem
man zunächt als Fusionsclub VfL auftreten mußte und ab 1949 wieder eigenständig unterwegs war, in Bezirksliga und
Kreisliga A. Ab 1996 kickte man zumeist im oberen Bereich der Bezirksliga und stand mehrmals kurz vor dem Aufstieg
in die Landesliga, der in der Spielzeit 2004/05 endlich klappte. Halten konnte der SV Westfalia diese Klasse
allerdings nicht, die letzte Saison endete sogar mit dem Abstieg aus der Bezirksliga, so daß sich Westfalia
Huckarde plötzlich in der Kreisliga A wiederfindet - dabei war man doch im erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten
in die Spielzeit gestartet. Nach Unentschieden gegen den Dorstfelder SC 09 II und im Derby gegen den TuS Rahm 16/60 steht man heute bereits
unter Druck, wenn man die - ihrerzeit wegen der großen Hitze verschobene - Partie des 1. Spieltages gegen die DJK
Sportfreunde Nette nachzuholen hat, aber das verspricht nicht ganz leicht zu werden, denn die Gäste sind mit
Siegen über die dritte Mannschaft des Hombrucher SV 09/72 sowie den SuS Oespel-Kley 08 sehr gut aus den Startlöchern
gekommen und so noch ohne jeden Punktverlust.
Die Hausherren starten das Spiel aus der Defensive heraus und überlassen das Mittelfeld den Sportfreunden Nette,
um dann nach Möglichkeit mit schnellen Kontern für Verwirrung in der Defensive der Gäste zu sorgen. Dieses
Konzept geht erstmalig in der neunten Minute auf, als Hyacinthe Botchack Wendji für das 1:0 für den SV Westfalia
sorgt. Die Bemühungen der Gäste bleiben nahezu fruchtlos, und man schafft es weitgehend nicht einmal, sich auch
nur näherungsweise Torchancen zu erspielen, während Huckarde nach etwas mehr als einer halben Stunde erneut zuschlägt
und durch Marcel Land auf 2:0 erhöht. In der 48. Minute ist es wieder Wendji, der auf 3:0 erhöht, und diesmal hat
Nette eine Antwort und kommt fünf Minuten später zum ersten eigenen Treffer durch den eingewechselten Stephan Knop.
Mittel gegen den SV Westfalia findet man bei den Gästen freilich niemals wirklich, und so bedeutet spätestens der
Doppelschlag in Minuten 63 - innerhalb von gut 30 Sekunden - durch Wendjis dritten Treffer sowie ein Tor von Mehmet Tuday, daß kaum noch
Zweifel am heutigen Heimsieg bestehen, selbst wenn auch Knop noch einmal trifft und kurz darauf das 2:5 aus der Sicht
von Nette markieren kann. So steht es am Ende 5:2 - und übrigens nach Herausstellungen 1:1, denn ein Spieler der
Gäste und zuvor schon einer von Westfalia Huckarde werden im Lauf der zweiten Hälfte vom sehr spendabel mit seinen
Karten umgehenden Schiedsrichter Georg Badura (Bergkamen) des Feldes verwiesen.
Der Sportplatz am Bahndamm ist seit 2011 - nach Verzögerungen im Bau durch Verunreinigungen durch die ehemalige Kokerei Hansa, welche erst tief ausgehoben werden mussten, um dann entsorgt werden zu können - mit
einer Spielfläche aus Kunstrasen ausgestattet, aber eigentlich paßte der alte Belag aus roter Asche viel mehr
in diese Umgegbung, die ruhrgebietstypischer - oder -klischeehafter - kaum sein könnte. So zeugt die hinter einem
Tor sichtbare Bewässerungsanlage des Hochofens der Kokerei Hansa von ehrlicher Arbeit, wenn auch die genau
in der Vergangenenheit zu suchen ist, wie die rote Asche, denn auch die Kokerei gibt es natürlich als Arbeitsplatz nicht mehr und das deutlich länger - übrig ist ein Industriemerkmal, dessen Besuch durchaus zu empfehlen ist.
Hinter der Gegenseite verläuft der namensgebende Bahndamm, auf dem sicher auch einmal mehr los war
als der eine Zug pro Richtung, der hier noch den Sportplatz passiert. Hinter einem Tor folgen die für den
Ruhrpott so typischen Schrebergärten. Der Platz selbst ist aber durchaus auch der Erwähnung wert, kann er
doch immerhin auf der Hauptseite mit einer fünfstufigen Traverse aufwarten und zusätzlich ein oberhalb davon liegendes
Vereinsheim bieten, das in schmuckem Dunkelrosa bis Rot daherkommt und vor dem ein kleiner überdachter Unterstand
für etwas Wetterschutz sorgt. Eine Flutlichtanlage ist natürlich auch installiert, was jedoch insofern heute keine
Rolle spielt, daß man die Partie trotzdem bereits um 18:30 startet und so den Einbruch der Dunkelheit während ihres
Ablaufs knapp vermeidet.
Alternativbericht von P. David Zimmer mit Link zu Bildern der Anlage vor der Sanierung |