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Heracles Almelo |
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30.11.2001, Polman Stadion, Erste Divisie |
Heracles Almelo gehört nicht gerade zu den bekanntesten Vereinen der Niederlande, obwohl das Team
bereits seit dem 3.5.1903 existiert und auch seit einem Vierteljahrhundert über eine Profiabteilung verfügt, die zunächst auf den Namen SC Heracles '74 hörte, bevor man den überflüssigen Klimbim amputierte und sich seither nur noch den Beinamen Heracles gibt. 1985/86 durfte das Team ein Jahr die Luft der Erendivisie schnuppern und vor zwei Jahren klopfte man mit der Teilnahme an der Aufstiegsrunde ein weiteres Mal ans Tor der Eliteliga. Im Gegensatz zu Heracles konnte der heutige Gegner vom RBC Roosendaal dieses Tor zur Überraschung der meisten Beobachter aufstoßen und damit für die Spielzeit 2000/2001 das Ticket für die Eredivisie buchen. Ein weiteres Mal konnte man die aktuellen Prognosen dann nicht widerlegen, die das Team nunmehr als ersten Absteiger sahen - tatsächlich stieg die Roosendaalse Boys Combinatie sofort wieder ab. In der Toto Divisie kann das Team aus Brabant allerdings sofort wieder eine gute Rolle spielen und oben mitspielen, auch wenn der Abstand auf den Tabellenführer Excelsior bereits recht groß ist und man bislang noch keine Periodenmeisterschaft erringen konnte, so scheint doch zumindest die Teilnahme an der Aufstiegsrunde für die Orange-Blauen aus Brabant erreichbar zu sein.
Zumindest am heutigen Tag wird der RBC seiner Favoritenrolle mehr als nur gerecht. Man beherrscht das
Heimtam nach Belieben und nur der Tatsache, daß der ganz in Blau angetretene RBC nach dem Treffer zum 0:2 einen Gang zurückschaltet, haben es die Gestgeber zu verdanken, daß es nicht zu einem echten Debakel kommt. In der zweiten Hälfte legt Roosendaal einen kleinen Zwischenspurt ein und kommt innerhalb von fünf Minuten zum Doppelschlag, der das Endergebnis herstellt. Man mag darüber spekulieren, ob es anders gelaufen wäre, hätte nicht ein völlig indisponierter Heracles-Torhüter namens Brian van de Loo die ersten beiden Treffer quasi an den RBC verschenkt, aber die Leistungsunterschiede sind heute so groß, das wohl auch sonst früher oder später die Treffer für Roosendaal gefallen wären.
Die Heimfans haben heute wenig zu feiern und man merkt ihnen sowohl an, daß sie mit einigen Hoffnungen in die Partie gegangen sind, als auch, daß der Spielverlauf eine gewisse Frustration bei den Heracles-Fans hervorruft. Dennoch bleibt die Atmosphäre jederzeit friedlich - ein Gewaltpotential ist offensichtlich bei Heracles nicht oder kaum vorhanden - und das gilt erwartungsgemäß auch für die wenigen Fans aus Brabant, die die guten 200 km Fahrstrecke am heutigen Freitagabend auf sich genommen haben.
Das Polmanstadion erinnert stark an das vor zwei Tagen hier beschriebene Stadion Goffert in Nijmegen. Auch hier finden wir eine von außen weiße Anlage mit abgerundeten Ecken, die mit Sitzschalen in Vereinsfarben ausgestattet ist. Allerdings sind hier an der Außenseite wesentlich mehr öffentiche Gebäude untergebracht und neben Fanshop und Geschäftsstelle ist hinter dem einen Tor sogar eine Bibliothek in die Eingeweide des Polmanstadions integriert. Etwas anders sieht hier auch die Dachkonstruktion aus, die ohne Stützen im Inneren auskommt und von oben getragen wird. Insgesamt gilt auch in Almelo das, was über das Stadion in Nijmegen gesagt wurde. Prinzipiell handelt es sich um einen Standardbau, der jedoch durch seine gesamte Aufmachung so etwas wie eine Individualisierung erfährt und so doch in gewissem Maße überzeugen kann. Bei Heracles hat man übrigens den Weg eines Neubaus gewählt - bis 1999 spielte man im etwas größeren Stadion Bornsestraat. Dort konnte man 8000 Zuschauer unterbringen, im Polmanstadion finden für die Verhältnisse der Totodivisie durchaus ausreichende 6500 Menschen Platz.
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