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Helsingfors IFK |
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11.06.2011, Brahen Kenttä, Ykkönen |
Der Helsingfors IFK ist in den letzten Jahren eigentlich fast nur noch im Eishockey bekannt, gehört
aber auch zu den erfolgreichsten Fußballvereinen Finnlands - immerhin steht man mit seinen sieben
Meistertiteln hinter den Lokalrivalen HJK (23)und HPS(9), Haka (ebenfalls 9) und Turku PS (8) auf Platz
fünf der Statistik. Allerdings verschwand der Club, der 1960 und 62 am Europapokal der Landesmeister
teilgenommen hat, seit den 1970er Jahren in den unteren Ligen des finnischen Fußballs und schaffte es
erst 2010 zurück in die Ykkönen - also insgesamt zweite Liga - als man die Staffel A der Kakkonen mit
sieben Punkten Vorsprung vor dem FC Kiffen gewinnen konnte. Der heutige
Gegner JIPPO - oder genauer Joensuun Iloiset Peli-Pojat - ist 2001 durch die Fusion der beiden
Drittligisten JiiPee und Ratanat entstanden und 2006 in die Ykkönen aufgestiegen, wo man im Vorjahr
haarscharf den Abstieg vermeiden konnte. Viel mehr als Abstiegkampf wird es auch in dieser Spielzeit
kaum für die Gäste gehen, die noch immer auf den ersten Saisonsieg warten und nach vier Remis zum
Auftakt der Spielzeit dreimal in Folge verloren haben. Höchste Zeit also, das Ruder herumzureißen, aber
das werden die Hauptstädter mit dem schwedischen Namen verhindern wollen, die sechs Punkte besser
dastehen als Jippo und sich bei einem Sieg am heutigen sogar nach oben orientieren könnten.
In der Anfangsphase versuchen die Gäste sofort, nach vorne zu spielen und den HIFK unter Druck zu
setzen, aber zunächst sind die Gegenangriffe der Hausherren gefährlicher als das, was JIPPO zu
bieten hat und der Club aus Joensuu läuft Gefahr, daß der Schuß nach hinten losgeht. Schließlich
geht die Gästetaktik dann aber doch auf, und man geht durch einen Kopfball von Jaakko Reponen in
Führung, wobei der Treffer etwas glücklich fällt, da das Leder zunächst den Innenpfosten des HIFK-Tors
triff und dort so abprallt, daß er es so gerade über die Torlinie schafft. In der Folge spielen nur
noch die Gäste und verpassen es mehrmals, ihre Führung abzusichern, wobei sich HIFK-Torhüter Mikko
Lonström immer wieder auszeichnen kann. In der 80. Minute hält er seine Farben abermals im Spiel, als
er einen Freistoß aus dem Torwinkel fischt. Ein solcher ist es schließlich, den der HIFK im
direkten Gegenzug zugesprochen bekommt, was Mergim Kastrati per Direktschuß durch die Mauer für den
zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich nutzt, so daß JIPPO auch nach dem achten Spiel weiter ohne
den heute schon für so gut wie sicher gehaltenen ersten Saisonsieg dasteht.
Am heutigen Tag feiert der HIFK-Fanclub Stadin Kingit sein zehnjähriges Jubiläum, und dazu hat man
einen Blockbanner vorbereitet, der zum Einlaufen der Mannschaften präsentiert wird. Während der
Partie sorgt man immer wieder für Support für die Gastgeber und ist mehr oder weniger über die
gesamte Spielzeit mit seinen Anfeuerungen akustisch präsent. Einer der Heimfans scheint dabei
unliebsam aufzufallen und wird von der Polizei abgeführt, was seine Kollegen erfolglos zu verhindern
versuchen und dann mit einem auch für nicht des finnischen mächtigen verständlichen Sprechchor
"All Cops are Bastards - ACAB!" quittieren. Eine Handvoll Anhänger aus Joensuu haben es auch zum
Spiel geschafft und sich ganz außen auf der Längsseite aufgestellt, wo man sporadisch etwas zu hören
ist - zumeist allerdings gerade einmal in Form eines Ein-Mann-Sprechchors.
Bis vor kurzem hat der HIFK seine Heimspiele auf einem Platz namens Töölön Pallokenttä ausgetragen,
der im Schatten von Olympiastadion und Finnair-Arena liegt, auf einer Längsseite mit einer Tribüne
ausgebaut ist und Platz für 4000 Zuschauer bietet. Inzwischen ist man auf eine Anlage, die Brahen
Kenttä heißt, umgezogen, in die 2000 Zuschauer passen und die prinzipiell nur ein langgestrecktes
Gebäude auf einer Seite zu bieten hat, die man aber auf der Gegenseite, die neben Teilen eines
Hintertorbereich der einzige für die Zuschauer zugängliche Bereich ist, mit provisorischen Tribünen
gepimpt hat. Am auffälligsten ist hierbei die im zentralen Bereich aufgestellte Variante mit roten
Sitzen und einer blauen, zeltartigen Überdachung, auf der sich die Heimfans niedergelassen haben,
aber daneben ist noch Platz für zwei kleine, unüberdachte Varianten mit Stufen, auf deren äußerer
unter anderem die Anhänger von JIPPO unterkommen.
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