SC Heerenveen vs. PFC Levski Sofia 2:1
SC Heerenveen

SC Heerenveen
vs.
PFC Levski Sofia 2:1

Levski Sofia




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Letztes Spiel: US Lesquin vs. Valenciennes ACF 14.12.2005, Abe Lenstra Stadion, UEFA-Cup
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. FC Bayern München

Ticket
20500 Zuschauer

Die Gruppenphase des UEFA-Cups ist nicht unumstritten. Zum einen gibt es Kritik daran, daß das Weiterkommen bei drei Qualifikaten Abe Lenstra Stadion pro Fünfergruppe eher der Normalfall ist als die Ausnahme, noch seltsamer erscheint es aber vielen, daß es sich um eine einfache Runde handelt, bei der man gegen jeden der fünf Gegner entwederdaheim spielt oder auswärts und dabei kann eine Verteilung herauskommen, die nicht ohne Einfluß auf den Ausgang der Gruppe ist. Der SC Heerenveen hat vor dem letzten Spiel gegen Levski Sofia ein Heimspiel gegen den ZSKA Moskau und Auswärtsspiele bei Dinamo Bukarest und Olympique Marseille hinter sich, wobei man zu zwei Punkten und dem bemerkenswerten Torverhältnis von 0:1 kam. Sofia dagegen hat das Auswärtsspiel gegen ZSKA und die Heimspiele gegen Dinamo und OM gehabt, also genau umgekehrt wie die Holländer, und konnte sich dabei mit sechs Punkten vorab qualifizieren. So ist die Konstellation heute, daß die Friesen unbedingt gewinnen müssen, um sich qualifzieren zu können, und dabei Schützenhilfe vom wie Sofia schon qualifizierten Olympique Marseille benötigen.

Bei dieser Ausgangslage ist es nicht verwunderlich, daß die Niederländer versuchen, Levski von Beginn an unter Druck zu setzen, und man Abe Lenstra Stadion kann den Hausherren weder den Willen absprechen, heute zu gewinnen, noch die Fähigkeit, ein gefährliches Spiel aufzuziehen, dem steht aber eine eklatante Abschlußschwäche gegenüber, die, sollte sie für Heerenveen typisch sein, erklärt, warum man noch keinen Treffer im Wettbewerb erzielen konnte. So steht es zur Halbzeit trotz drückender Überlegenheit der Hausherren noch 0:0 und acht Minuten nach der Pause scheint man endgültig seine Hoffnungen begraben zu können, die Gruppe zu überstehen, als die erste klare Chance der Gäste mit einem strammen Schuß die Führung für Sofia bringt. Der Gegenzug bringt Heerenveen jedoch in die Partie zurück, denn endlich klappt es mit dem Tor und Georgios Samaras sorgt nach schöner Kobination mit einem Schuß ins Eck für den Ausgleich. Danach ergibt sich dasselbe Bild wie vor dem Treffer: der SCH stürmt und nutzt seine Chancen nicht. Mit dem Ende der regulären Spielzeit kommt es dann jedoch doch noch zum Siegtreffer für die Hausherren, für die das ein echtes Happy-End bedeutet, denn die gleichzeitige 1:2-Niederlage von Konkurrent Dinamo Bukarest in Marseille sorgt dafür, daß die Friesen auf den letzten Drücker ihr Ticket für die Runde der letzten 32 - zu den acht mal drei Qualifikanten der Gruppe stoßen die acht Gruppendritten der Champions League - gebucht haben.

Dieses entscheidende Spiel findet in Heerenveen beträchtliches Interesse und so kann man schon am Morgen des Spiels ein ausverkauftes Abe Lenstra Stadion Haus melden - mit Ausnahme des Gästebereichs freilich, für den noch kurz vor Anpfiff Tickets verauft werden. In diesem Gästebereich finden sich neben den "Spätbuchern" die mit drei Bussen angereisten Bulgaren, die angesichts der niederländischen Kennzeichen ihrer Gefährte eher eine Flugreise gemacht zu haben scheinen. Den Heimbereich hat man mit diversen Transparenten geschmückt, dazu wurden Plastikfähnchen mit dem Wappen des SC Heerenveen vor der friesischen Fahne, der das Teamwappen mit den blauweißen diagonalen Streifen und dem roten Herz ohnehin entlehnt ist, verteilt. Die Bulgaren haben zwei Schwenkfahnen im Gepäck und dazu ein paar Transparente, die sie im wesentlichen hinter ihrem Block auslegen. Die Stimmung ist während des Großteils der Partie nicht unbedingt herausragend, aber beide Seiten geben sich schon Mühe, ihr jeweiliges Team zu unterstützen. Nach dem Führungstor für die Bulgaren kommt es noch während des Jubels im unteren Bereich des Gästeblocks zu leichten Auseinandersetzungen zwischen den Fans, aber dann beruhigt sich alles wieder. Am Ende ist die Freude dann natürlich ganz auf der Seite der friesischen Fans, die kurz nach dem Abpfiff noch mal Grund zum Jubeln bekommen, als das Ergebnis aus Südfrankreich bekanntgegeben wird.

Nach unterschiedlichen Quellen faßt das Abe Lenstra Stadion des SC Heerenveen - verkehrgünstig an der Autobahn gelegen - zwischen 14000 Abe Lenstra Stadionund 22000 Zuschauern, wobei angesichts der heutigen Zuschauerzahl sowie der noch leicht freien Kapazität offensichtlich die größere Zahl zutreffen dürfte. Es handelt sich um eine sehr nette Anlage, die mehr oder weniger natürlich gewachsen ist, wie vor allem die altmodische Hintertortribüne auf der einen Seite zeigt, die mit ihren Stützpfeilern und der einfachen ins Dach integrierten Anzeige nicht mehr ganz zum Rest des Stadions paßt. Hier gibt es eine ebenfalls recht flache Seitentribüne, oberhalb derer VIP-Logen installiert sind, und zwei hohe Tribünen - je eine auf der Längsseite und hinter dem Tor -, zu deren Seiten das Dach mit einer Kante auf das Niveau der flacheren Seiten abfällt. Für Flutlicht sorgen klassische vier Masten und im Umfeld ist für ausreichend viele Parkplätze für das Stadion gesorgt. Puristen werden anmosern, daß die Anlage von außen schon einem modernen Stadion in den Niederlanden entspricht, was hier bedeutet, daß diverse Geschäfte in die Fassade integriert sind, im Falle des Abe Lenstra Stadions sogar ein Lebensmitteldiscountmarkt.

Abe Lenstra Stadion

Abe Lenstra Stadion


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