OSV Hannover vs. TSV Berenborstel 7:1
OSV Hannover

OSV Hannover
vs.
TSV Berenborstel 7:1

TSV Berenborstel

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Letztes Spiel: Wilde 13 Sprockhövel vs. TuS Esborn 15.08.2008, Oststadtstadion, Bezirksliga Hannover
Nächstes Spiel:  Bayer Leverkusen vs. Borussia Dortmund

Ticket
ca. 200 Zuschauer

Die Geschichte des Oststädter SV Hannover von 1920 ist eine Historie, wie sie (wohl nicht nur) im deutschen Oststadtstadion Amateurfußball immer wieder geschrieben wird. Man nehme einen Dorfverein - in dem Fall zwar nicht wirklich vom Dorf, aber zumindest einen Verein aus der Bedeutungslosigkeit der Kreisklassen, füge einen starken Mann hinzu, beim dem sich die Stärke vor allem auch auf das Bankkonto bezieht, und starte einen atemberaubenden Aufstieg, dem nach dem Rückzug des Förderers der ebenso schnelle Zusammenbruch folgt. Den meisten Fußballfans dürften hier sofort Namen wie Fortuna Köln und "Tschäng" Löring einfallen oder auch Wattenscheid 09 und Klaus Steilmann, aber beim OSV Hannover begann und endete die Geschichte gar in der Kreisliga, auch wenn der Zenit in diesem Fall in der 2. Bundesliga erreicht war und nicht wie bei den genannten Beispielen bis in die Erstklassigkeit führte.

"The Rise and Fall of OSV Hannover" ist diesbezüglich verbunden mit der Geschichte von Wolfgang Zabel, der den Kreisligisten In den 1960er Jahren bis Oststadtstadion in die Regionalliga führte - damals die zweithöchste deutsche Spielklasse. An der Qualifikation zur neuen 2. Bundesliga Nord scheiterten die Oststädter 1974 noch, doch 1979 gelang der erneute Sprung in die 2. Ebene. Für den OSV schnürten Spieler wie Dieter Schatzschneider die Fußballschuhe und als größten Moment der Vereinsgeschichte dürfte man gemeinhin den 1:0-Erfolg gegen die "Roten" von Hannover 96 vor 25000 Zuschauern im Niedersachsenstadion empfinden. Es folgte der Abstieg aus der 2. Liga als 22. und Letzer (1981), Fast-Pleite und knappe Rettung (1984), Zwischenstopp in der Landesliga (1984 - 1993) und Sturz in die Kreisklasse (1993 - 1996). Zur Zeit ist man wieder auf dem Weg nach oben und hofft, in seinem dritten Jahr in der Bezirksliga nach einer Saison Abstiegskampf und einem siebten Platz eine weitere Verbesserung zu erreichen und vielleicht sogar um den Aufstieg in die Landesliga mitzuspielen. Von solchen Ambitionen kann der Aufsteiger vom TSV Berenborstel nur träumen. Das Team aus einem Stadtteil von Garbsen ist ein heißer Kandidat auf einen Abstiegsplatz und muß sich nach einer 1:2-Niederlage gegen den Hannoveraner SC vom ersten Spieltag schon jetzt nach unten orientieren.

Am heutigen Tag jedenfalls sind die Rollen nicht nur im Vorfeld der Partie klar verteilt, die Dramaturgie des Spiels weist den beiden Teams Oststadtstadion vielmehr genau das erwartete Schicksal zu. Der OSV Hannover legt los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Nach sieben Minuten heißt es nach einem trockenen Schuß von der Strafraumgrenze, der den Weg ins Tor der Gäste findet, 1:0, und nur vier Minuten später kann Patrick Grabosch für seine Farben auf 2:0 erhöhen. Als die 15. Minute den dritten Treffer für den OSV bringt, scheint sich eher die Frage zu stellen, ob Berenborstel heute überhaupt mit einer einstelligen Niederlage nach Hause entlassen werden wird oder sich am Ende gar zweistellig geschlagen geben muß. Danach lassen es die Gastgeber freilich etwas lockerer angehen und begnügen sich bis zur Halbzeit mit einem weiteren Treffer durch Engir Demir (40.), um sogar noch vor der Halbzeit den Ehrentreffer für den TSV zuzulassen (45., Albrecht). Auch im 2. Abschnitt macht der OSV Hannover nicht mehr wirklich ernst, sondern verwaltet die Partie eher und läßt sich bis in die letzten 20. Minuten Zeit, überhaupt weitere Treffer zu erzielen. Drei Stück werden es am Ende, an dem eine sicherlich bittere 7:1-Niederlage für Berenborstel steht, die aber harmlos gegen das ist, was heute möglich gewesen wäre.

Der Ausbau des Oststadions geht auf die Hochzeit des OSV zurück, denn sowohl die Stufen auf der Gegenseite sind in den 1970er Jahren entstanden Oststadtstadion als auch die beeindruckende Holztribüne, die den absoluten Blickfang der Anlage darstellt. Tatsächlich wirkt das Bauwerk, das im äußeren Bereich mit Holzstufen ausgestattet ist - zum Teil mit Wellenbrechern, die auch noch als Abstellfläche für Getränke genutzt werden können und im der Mitte mit roten Plastikschalen versehen sind - noch wesentlich älter. Dazu verfügt die Anlage noch über einige Nebenplatze und ein recht gemütliches Vereinsheim mit längerer Speisekarte. Was im Oststadion völlig fehlt, ist eine Flutlichtanlage, wie sie seinerzeit für die 2. Liga noch nicht vorgeschrieben war. Damit dürfte auch die Möglichkeit für den OSV, Freitagsspiele wie heute auszutragen, in der dunklen Jahreszeit an ihre Grenzen stoßen - der heutige Termin jedenfalls ist als Testlauf gedacht und die Zuschauer werden aufgefordert, sich dazu zu äußern, ob man diesem Termin positiv gegenüber steht oder den traditionellen Sonntag bevorzugt, an dem die restlichen Heimspiele des OSV angesetzt sind.

Oststadtstadion

Oststadtstadion


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