Go Ahead Eagles vs. Willem II 0:1
Go Ahead Eagles

Go Ahead Eagles
vs.
Willem II 0:1

Willem II

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Supporters Club Willem II


Letztes Spiel: West Ham United vs. Derby County 25.01.2004, Adelaarshorst, Amstel-Cup
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Borussia Mönchengladbach

Ticket
3500 Zuschauer

Das Achtelfinale im niederländischen Pokalwettbewerb führt am heutigen Tag zwei Clubs zusammen, die sich beide mit dem Titel Adelaarshorst - Außenansicht Haupttribüne mehrfacher Ex-Meister schmücken können. An einen dieser Titel erinnern können sich allerdings wohl die wenigsten, denn die Meisterschaften von Willem II sind vergleichsweise neu, obwohl das Team aus Tilburg den letzten seiner drei Titel in Jahr 1955 erringen konnte. Die Meistertitel der Gastgeber bzw. ihres Vorgängervereins Deventer VV Go Ahead liegen sogar deutlich länger zurück, denn den letzten Titel konnte man vor über 70 Jahren erringen (1933). Pokalsieger konnte bei den Hausherren allerdings weder der Vorgängerclub werden noch die heutigen Go Ahead Eagles, die 1971 als Profiabteilung aus dem Hauptverein ausgegliedert wurden und das ist ein Unterschied zu den Gästen, die zweimal den Pokal nach Tilburg holen konnten, zuletzt 1963. In jüngerer Vergangenheit durfte Willem II immerhin auch einige Achtungserfolge feiern wie zum Beispiel die Teilnahme am UEFA-Cup 1998, meist lag man jedoch im Mittelfeld der Tabelle und so dürfte auch 2005 der Pokalsieg die einzige Chance auf einen internationalen Wettbewerb bieten. Für die Hausherren gilt das auf jeden Fall, denn 1987 stiegen die Go Ahead Eagles in die zweite Liga ab und dort sind sie nach einem kurzen Zwischenspiel auf höchstem Level von 1992 bis 96 noch heute zu finden.

Die heutige Partie erfüllt die Erwartungen, die einem Pokalspiel zwischen Mannschaften aus unterschiedlichen Spielklassen üblicherweise Adelaarshorst - Gegenseite entgegengebracht werden, denn der Ehrendivisonär kann zwar die spielerischen Akzente setzen, doch das führt nicht zu einer eindeutigen Überlegenheit, denn die Go Ahead Eagles halten mit Engagement und Kampfgeist dagegen und bringen den Favoriten mit schnellen Angriffen - oft über die Flügel - immer wieder in Verlegenheit. Tore fallen jedoch erst mal keine, obwohl durchaus auf beiden Seiten Chancen zu verzeichnen sind. Die Hausherren sind am knappsten am Führungstor dran, als man zwar mit einem geschickten Paß freigespielt wird, das Leder dann aber recht stümperhaft verstolpert, während Willem II vor allem bei einem indirekten Freistoß aus dem Strafraum nach einer Rückgabe kurz vorm Führungstor zu stehen scheint. Am Ende fällt das Tor in einer Phase, in der die Hausherren den Favoriten ernsthaft in Verlegenheit zu bringen scheinen, doch noch für Willem II und das passiert aus Sicht der Adler auf äußerst unglückliche Weise, als ein Abwehrversuch von Defensivmann Sieme Zijm so unglücklich den Innenpfosten trifft, daß das Leder von dort aus ins eigene Tor prallt. Dieser Treffer nimmt den Hausherren 12 Minuten vor Schluß zwar nicht den Mut, aber zu einem Treffer kommt man nicht mehr. Daß sich Willem II nicht wirklich sicher fühlt, ist dabei schon daran zu sehen, daß man zum Mittel des taktischen Wechselns greifen muß und zwischen 85. Minute und Nachspielzeit gleich drei neue Spieler in die Partie bringt.

3500 Zuschauer wollen sich die Partie trotz des kalten Wetters mit gelegentlichem Schneetreiben nicht entgehen lassen, davon Adelaarshorst - Haupttribüne sind etwa 300 aus dem gut 130 Kilometer entfernten Tilburg gekommen, die auf der Außenseite einer Hintertortribüne untergebracht sind und trotz ihres Rufs als mit eher unterkühltem Naturell versehen und nicht sehr supportfreudig zu sein, recht durchgängig Sprechchöre und Getrommel zum Besten geben. Noch aktiver sind freilich die Fans aus Deventer, sie haben fast das ganze Stadion mit Transparenten verziert, teils dauerhaft verwendete mit Aufschriften wie No one should go where eagles dare oder Hard to kill, teils welche zum besonderen Anlaß, die sich vor allem an einen Spieler namens Niels wenden, der anscheinend momentan außer Gefecht gesetzt ist. Ein Intro haben die GAE-Fans auch zu zeigen, bei dem man mit zahlreichen Schwenkfahnen in den Vereinsfarben rot und gelb aktiv ist und zusätzlich eine Blockfahne in gleichen Farben präsentiert. Am Ende kann man mit seiner Mannschaft zufrieden sein, auch wenn die mit einem so dummen Tor - der Schütze des Eigentors verläßt unter Tränen den Platz - ins Hintertreffen geraten ist. Nach dem Spiel soll es allerdings noch zu unschönen Szenen gekommen sein, da ein paar GAE-Fans den Trainer der Tilburger angegriffen haben sollen und während des Spiels fällt ein Schatten auf den ansonsten tadellosen Support der Heimfans, weil einige von ihnen Ballberührungen der dunkelhäutigen Spieler von Willem II mit Urwaldgeräuschen begleiten, obwohl die Hausherren selbst welche in ihren Reihen haben.

Der Adelaarshorst ist ein altes Stadion mit separaten flachen Tribünen auf allen Seiten und somit Vertreter eines Typs von Spielort, der Adelaarshorst - Hintertorseite mit Gästeblock (Vatkampsstraat) früher nicht nur in den Niederlanden typisch war sondern auch in den unteren englischen Ligen häufig angetroffen werden konnte, inzwischen aber in beiden Ländern nach und nach verschwindet. Als Zugeständnis an moderne Zeiten kann wohl gewertet werden, daß die hier früher vorhandenen Stehplätze inzwischen der Vergangenheit angehören und stattdessen die ganze Anlage mit Plastiksitzen in der Vereinsfarben rot und gelb ausgerüstet ist. Überdacht ist die komplette Anlage bis auf die Vortribünen auf der Hauptseite und somit auch die verbliebenen Stehstufen, die noch vor dieser hochgesetzt ausgelegten Tribüne zu finden sind, aber die werden ohnehin nicht mehr genutzt, so daß trotz ihres Vorhandenseins von einem Allseater gesprochen werden kann (im Stadiongrundriß auf der Rückseite des Tickets werden diese Stufen auch konsequenterweise völlig unterschlagen). Alle Sitze sind übrigens mit Rückenlehnen versehen, wobei die auf der Gegenseite ("Ijsseltribune") deutlich älter sind als die im Rest der Anlage und die Lehnen dort eine recht auffällige "Tropfenfor" aufweisen. Hier ist übrigens mit dem Stadionnamen "Adelaarhorst" auch eine Aufschrift zu erkennen, während die Sitze im Rest des Stadions "nur" in Mustern angeordnet sind. Eine einfache Anzeigetafel ist auch noch vorhanden und zwar ist sie ins Dach der Hintertorseite mit dem Gästeblock an der Vetkampstraat integriert.

Adelaarshorst - Intro
Adelaarshorst - Intro Detail

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