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Borussia Dortmund |
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19.03.2014, Westfalenstadion, UEFA Champions League |
"Abgerechnet wird zum Schluß" heißt es so schön, aber beim Ballspielverein Borussia aus Dortmund hofft man
doch, daß das im Achtelfinale der UEFA Champions League 2013/14 bereits erledigt wird. Vier Auswärtstore
erzielt und mit zwei Treffern Abstand gewonnen, also im Klartext ein 4:2-Sieg, wie er im
Hinspiel
beim heutigen Gegner von Zenit St. Petersburg gelungen ist - das spricht eine klare Sprache, und es sollte
doch mit dem Teufel zugehen, falls man eine solche Ausgangsposition noch vor heimischer Kulisse
verspielen sollte, wenn am heutigen Mittwoch die letzten Plätze für das Viertelfinale gebucht werden, in dem
bereits drei spanische (Barcelona, Real und Atleticó Madrid), eine englische (Chelsea), eine französische
(Paris SG) und eine deutsche Mannschaft (Bayern München) stehen und für das sich heute im Parallelspiel
zur hier beschriebenen Partie noch Manchester United oder Olympiakos Piräus qualifizieren werden, wobei
die Engländer einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen haben.
Daß der Gegner davon ausgeht, daß durchaus noch etwas gehen könnte, muß man bei Borussia Dortmund schnell
feststellen, denn die Russen legen los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und überraschen einen BVB, der
augenscheinlich nicht mit derartigem Widerstand gerechnet hat und im Mittelfeld überraschend viele Bälle
verliert - mehr als mit dem ersatzgeschwächten Team der Westfalen zu erklären sind. Die erste große
Chance gibt es dann zwar auf der anderen Seite - Pierre-Emerick Aubameyang scheitert per Kopf -, aber
dann kommt es doch, wie es sich angedeutet hat, die Gäste gehen nach einer guten Viertelstunde durch
einen Fernschuß von Hulk in Führung. Jetzt ist das Spiel offener - anscheinend hat der Rückstand die
Borussia etwas aufgeweckt -, aber es ist doch eher glücklich, daß Sebastian Kehl für die Hausherren noch
vor der Pause per Kopf ausgleichen kann, und der Spielstand von 1:1 zum Seitenwechsel entspricht nicht ganz
den Spielanteilen. Im zweiten Abschnitt müht sich St. Petersburg weiter, aber inzwischen hat man beim
Ballspielverein Borussia begriffen, daß heute nicht Schönspielerei angesagt ist, sondern man den Kampf aufnehmen muß
und schafft es hinreichend gut, Torchancen der Russen zu verhindern. Der Führungs- und Siegtreffer für
Zenit fällt zwar doch noch - in der 63. Minute durch den eingewechselten Rondon -, aber der Treffer fällt
mehr oder weniger aus dem Nichts, und auch danach sind die Gäste nicht in der Lage, sich Torchancen zu
erspielen, so daß der BVB am Ende mit dem Schrecken davonkommt und dem Richtung Viertelfinale entfliehen
darf.
Die Fans von Borussia Dortmund richten sich im Intro zunächst an die eigene Vereinsführung und lassen es
hier auf eine Machtprobe ankommen, wobei die Botschaft der Jubos lautet, daß man "alles reinbekäme", wenn man es wolle
und kommt zur abschließenden Forderung "Keine Zensur!!!" - da heute eigentlich alle Spruchbänder hätten angemeldet werden müssen. Danach gibt es das übliche Intro, wozu es ein
Transparent "Freiheit für Basti!" gezeigt wird. Während des Spiels ist der Support auf Heimseite relativ
normal, auch wenn bei Ballverlusten im Mittelfeld schon einmal ein Raunen durch die Menge geht, das Kevin
Großkreutz am Ende zu der Aussage bringt, daß die Mannschaft nicht zureichend vom Publikum unterstützt
wurde - eine recht absurde Forderung angesichts der Tatsache, daß nicht einmal gepfiffen wurde - hier
handelt es sich wohl eher um spontane Reaktionen aufrichtiger Sorge und das Gefühl, daß die Mannschaft
- zumindest in der Anfangsphase - nicht hinreichend spielt. Die zahlreichen
Gästefans - darunter zahlreiche in Deutschland wohnende Anhänger - dominieren heute allerdings über
weite Strecken die Stimmung, auch wenn sie - bis auf Schals und weniger Fahnen - wenig Fanutensilien
dabei haben. Zwischendurch kommt bei den Zenit-Fans immer einmal wieder Pyrotechnik zum Einsatz - gefolgt
von Durchsagen über die Lautsprecher und Pfiffen von den Dortmunder Anhänger auf den anliegenden
Sitzplätzen. Die Schlußphase der Partie verfolgen viele der russischen Fans schließlich mit freiem
Oberkörper, und auch nach dem Schlußpfiff von Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco wird die
Gästemannschaft trotz ihres Ausscheidens gefeiert.
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