BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
SC Freiburg 1:0

SC Freiburg

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Letztes Spiel: SV Herbede vs. ASC 09 Dortmund 19.12.2009, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  SV Bergheim vs. 1. SF Brüser Berg

Ticket
80100 Zuschauer

Am 19. Dezember 1909 eskalierte der Konflikt zwischen einigen jungen Sportlern der katholischen Jugendgruppe "Dreifaltigkeit" mit ihrem Kaplan Dewald, als im Dortmunder Nordosten ein Fußballclub gegründet werden sollte. Der Kaplan eilte selbst herbei, um in der Wirtschaft "Zum Wildschütz" das Schlimmste zu verhindern, doch das Schicksal nahm seinen Lauf und die organisierte "Fußlümmelei" hielt ihren Einzug, wobei man angeblich an eine Biermarke angelehnt den patriotisch klingenden Namen Borussia (= Westfalenstadion Preußen) wählte. Nach dieser schweren Geburt und eingen Jahren Schattendasein in den unteren Spielklassen startete der BV Borussia zu seiner Erfolgsgeschichte und stand 40 Jahre nach der Vereinsgründung erstmalig im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, in dem man dem VfR Mannheim noch mit 2:3 unterlag. Weitere sieben Jahre später klappte es 1956 dann doch mit dem Titel, und es sollten fünf weitere folgen. 1966 wurde man gar als erstes deutsches Team überhaupt Europapokalsieger und ließ diesem Titel im Pokalsiegerwettbewerb 1997 einen Sieg bei den Landesmeistern folgen, und auch der DFB-Pokalerfolg vom Jahr davor konnte - zum 80jährigen Vereinsjubiläum 1989 - wiederholt werden. Das alles und noch einges mehr gibt es heute zu feiern beim BVB, und da gerät das Fußballspiel fast zum Beiprogramm. Der dazu angereiste SC Freiburg soll die Jubiläumsfeierlichkeiten nicht stören und gefälligst drei Punkte rausrücken.

Daß die Breisgauer, die aufgrund der Nähe von Relegations- und Abstiegsplätzen selbst jeden Zähler brauchen können, nicht nach Dortmund Westfalenstadion gekommen sind, um mit dem freiwilligen Abliefern der Zähler zur Feststimmung beizutragen, zeigen sie schon in den ersten Minuten der Partie. Die Gäste kommen mit dem bei -10 Grad tiefgefrorenen und teils schneebedeckten Boden besser klar als die Gastgeber und kommen zu ersten Möglichkeiten, bevor Kevin Großkreutz zum ersten Mal einen Warnschuß für den BVB abfeuert. Nach knapp 20 Minuten ist Großkreutz abermals beteiligt, als er Marcel Schmelzer per Doppelpaß in Szene setzt, und dessen Flanke findet am Fünfmeterraum den völlig freien Lucas Barrios, der das zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Führungstor für Schwarz-Gelb erzielt. Damit ist die Geschichte des Spiels schon fast erzählt, denn bis auf eine kleine Drangphase in der zweiten Hälfte, die ohne zählbare Erfolge bleibt, begnügt sich der BVB in der Folge damit, die Gäste zu kontrollieren, die sich zwar bemühen, aber doch allzu harmlos sind. Am Ende reicht der glanzlose 1:0-Erfolg nicht nur, um die Feierstimmung auf BVB-Seite nicht zu beeinträchtigen, sondern man ist durch diesen vierten Sieg in Folge sogar auf eben diesen Tabellenplatz vorgestoßen und wird den Jahreswechsel mindestens auf Platz fünf und somit einem UEFA-Cup-Rang überdauern - und bei einem Remis zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen am morgigen Nachmittag sogar auf dem vierten Platz bleiben.

Auch die Aufmerksamkeit der Tribünen gilt heute vor allem dem Ehrentag des BVB. Zum Einlaufen der Mannschaften gibt es eine Choreographie, die seit langem von der Fangruppe 'The Unity' - selbst ein eingetragener Verein - vorbereitet und mit Spendengeldern aus der gesamten Fanszene mitfinanziert wurde. Die gerät dann auch dementsprechend prächtig und zu schwarz-gelb gestreiften Längstribünen wird im Hintertorbereich der Süd zunächst eine mächtige Blockfahne präsentiert, auf der ein BVB-Zeichen im Eichenlaub zu sehen ist, und danach werden die Profile Westfalenstadion bedeutender Spieler als Schwarzweißbild senkrecht nach oben unter das Tribünendach gezogen, was dann durch zahlreiche goldene "Sterne" garniert wird, die später während des Spiels für Glitzer im Strafraum auf der Südseite sorgen. Während der Partie herrscht deutlich bessere Stimmung, als man das speziell bei einer sportlich weniger ansprechenden Leistung der Gastgeber gewohnt ist, und es gibt immer wieder Wechselgesänge zwischen den BVB-Fans auf der Ost- und auf der Nordtribüne, was dadurch begünstigt wird, daß die wenigen Breisgauer Anhänger komplett in der Nord-Ost-Ecke untergebracht sind, wo sie trotz gegenteiliger Bemühungen nur ab und zu mal auffallen. Nach Abpfiff präsentiert die Südtribüne dann noch ein "100 Jahre BVB"-Transparent nebst diversen bengalischen Feuern, die heute mal kommentarlos hingenommen werden, und im Anschluß daran halten die meisten der 80100 Zuschauer in ihren 'Eisblöcken' durch, um sich noch eine Animation anzuschauen, bei der die Geschichte des BVB als Lasershow an einem auf einem Kran angehängten Ballon dargestellt wird. Im Anschluß daran gibt es noch ein Feuerwerk und erst dann geht man auseinander, wobei sicherlich viele noch die offiziellen Jubiläumsfeier in der Westfalenhalle anschauen werden - entweder vor Ort oder live im Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks.

Westfalenstadion
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