Borussia Dortmund |
schwatzgelb.de BVB-Page von Katja und Michael Borsigplatz 88 |
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21.10.2001, Westfalenstadion, Bundesliga |
Wenn mit dem Tabellenvierzehnten ein Abstiegskandidat bei einem der erklärten Titelfavoriten anzutreten hat, wird vor dem Spiel kaum über den Ausgang der Partie diskutiert, sondern bestenfalls über die Höhe des Ergebnisses. Dies gilt umso mehr, wenn der Favorit in der laufenden Woche eine kleine Schwächeperiode mit einem Comeback-Sieg in der Champions League scheinbar überwinden konnte, während der Außenseiter in seinem ohnehin überraschenden UEFA-Cup-Auftritt über 90 Minuten harmlos bleibt und auf eigenem Platz eine 0:1-Niederlage gegen eine nicht unbedingt übermächtige Mannschaft vom FC St. Gallen hinnehmen muß. Mit dem Anpfiff sind jedoch alle derartige Überlegungen hinfällig, so daß es gerne mal anders kommt als erwartet - und so auch heute. Die Hausherren präsentieren sich nicht nur pomadig und lauffaul, sondern finden auch spielerisch und taktisch nie die Möglichkeiten, die massiv stehende Freiburger Abwehr zu knacken. Zugegebenermaßen hat man ein- oder zweimal etwas Pech, letzendlich aber ist es sein Unvermögen, mal einen überraschenden Ball zu spielen, der den Favoriten zum Straucheln bringt. Auch wenn es Coach Sammer nach der Partie nicht wahrhaben will, zeigt sich heute, daß die Borussia von einem einzigen Mittelfeldspieler - dem rotgesperrten Rosicky - abhängig ist, wenn der Ball auf sinnvolle Weise durchs Mittelfeld transportiert werden soll. Hier kann weder ein Ricken Abhilfe schaffen - wie immer von der Aufgabe überfordert -, noch ein Oliseh - eben ein von Hause aus defensiver Spieler - und auch kein Ewerthon, der heute offensichtlich diese Rolle spielen soll. Wie man darauf kommen kann, einem derartig jungen Spieler, der zudem gerade mal sein drittes Spiel mit dem Team macht, eine solche Verantwortung aufzubürden, der damit - im Gegensatz zu vielen anderen BVB-Spielern verständlicher- und verzeihbarer Weise - grob überfordert ist, bleibt dem Verfasser dieser Zeilen allerdings verschlossen. Dazu kommen idividuelle Fehler von eigentlich routinierten Defensivspielern wie Kohler und Wörns, die dafür sorgen, daß die Gäste - heute übrigens in ungewohntem Hellblau-Weiß angetreten - zu dem einen Treffer kommen, den sie für den Sieg brauchen. Das zweite Tor fällt in der Nachspielzeit, als BVB-Torhüter Lehmann sein Heil im Angriff sucht, und wäre von daher kaum gefallen, hätte man zu diesem Zeitpunkt nicht hinten gelegen. Die Stimmung kommt auf beiden Seiten kaum über Durchschnitt hinaus und trotz der Proteste von Sammer gegen den Support der Südtribüne kommt es zur Halbzeit auch wieder zu deutlich hörbaren Pfiffen. Im zweiten Abschnitt versuchen die BVB-Fans, ihrem Team mit einer gesteigerten Geräuschkulisse ein wenig Rückhalt zu geben, was allerdings keine spürbare Auswirkung auf das Spiel der Hausherren hat. |