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Borussia Dortmund |
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25.03.2014, Westfalenstadion, Bundesliga |
Am Dienstagabend kommt es heute zum 84. Revierderby zwischen Borussia Dortmund
und dem S04 und die Ausgangslage der Partie kann als durchaus brisant
bezeichnet werden: Nachdem man sich am 9. Spieltag in Gelsenkirchen begegnet
war, hatte der Ballspielverein elf Punkte Vorsprung vor den Knappen, denen die
Schwarz-Gelben eine empflindliche Heimniederlage zugefügt hatten und wohl selbst
die Anhänger der Blauen hätten wohl kaum angenommen, daß es in der aktuellen
Spielzeit nochmal knapp zwischen den beiden Rivalen werden könnte. Jetzt ist aber
genau das eingetreten, da der BVB wiederholt mehr oder weniger überraschend
Punkte liegen gelassen hat, während S04 zuletzt in der Bundesliga überzeugen
konnte. Am vergangenen Spieltag hat der BVB den Blau-Weißen Angriff nochmal
parieren und durch einen 3:0-Sieg bei Hannover 96 seinen einen Punkt
Vorsprung auf den heutigen Gegner wahren können, sodass die Borussia als Tabellenzweiter
in die Partie geht - bei einer Niederlage müsste man diesen Platz jedoch dem ungeliebten heutigen Gast überlassen.
Nachdem S04 in den ersten Minuten etwas mehr von der Partie hat gewinnen
die Gastgeber nach und nach Oberwasser und man kommt zu diversen Torchancen, wie
z. B. einem Flachschuß von Mkhitaryan oder einem Volleyschuß von Marco Reus in
der Schlußphase des ersten Abschnitts. Nach der Halbzeitpause erhöht der BVB
das Tempo erneut und dominiert die Partie eindeutig, wobei auch die Qualität
der Chancen zunimmt, man aber immer wieder an sich selbst oder den über sich
hinauswachsenden Ralf Fährmann scheitert, der im Tor von S04 zum
Spieler des Tages avanciert und letztendlich einen Punkt für seine Farben
festhält, woran BVB-Trainer Jürgen Klopp auch nichts mehr ändern kann, indem
er in der Schlußphase mit Julian Schieber und Pierre-Emerick Aubameyang zwei
neue Offensivkräfte auf den Platz schickt. Mit dem 0:0 ist der S04 am
Ende gut bedient, allerdings hätte Borussia Dortmund letztendlich ganz mit
leeren Händen dastehen können, da Kevin-Prince Boateng in der 78. Minute frei
zum Schuß kommt und so auch Dortmunds Roman Weidenfeller im zweiten Abschnitt
einmal parieren muss.
Zusätzlich bezieht die Partie Brisanz aus Vorfällen beim Hinspiel, bei dem es
im Gästeblock massiven Einsatz von Pyrotechnik gegeben hat - darunter Leuchtmunition,
die u. a. auf den Platz und in gegnerische Blöcke geschossen worden war. Darüber
hinaus stellte man überrascht fest, das es an einem Dienstag im März um 20:00
Uhr Dunkel ist, was bei der Planung der Spieltage scheinbar noch nicht bekannt
gewesen war und als Zusatzrisiko gilt. Der Versuch des BVB, einvernehmlich
Gästefans vom Besuch des Spiels auszuschließen, ist gescheitert, da der S04 darauf verweist, das seine Anhänger doch gar nichts getan haben und
so geht es heute (ein letztes Mal?) mit Fans beider Seiten zur Sache. Obwohl
in den letzten Tagen einige laut geworden sind, die eine Eskalation schon fast
herbeizureden versuchten, bleibt es im Stadion bei verbalen Provokationen und
man feuert die jeweiligen Farben an, nachdem die BVB-Fans im Intro und später
mit markigen Sprüchen wie "Tod und Hass dem S04" oder "Wo Schalke durch die
Straßen hallt, klebt Blut auf dem Asphalt" ein wenig die Aggroschiene
fahren und die Blauen das unter anderem tun, indem sie das obligatorische
"Heja BVB" vor dem Anpfiff der Partie mit dem Rücken zum Platz und ausgestrecktem
Mittelfinger begleiten. Derartiges reicht natürlich nicht einmal der
Sensationspresse, um Bürgerkriegsszenarien zu beschreiben und auch ein einzelner
Böllerwurf nach Abpfiff aus dem Block der Blauen ist da zu wenig und so muß
eine obskure Geschichte herhalten, dass angeblich mit rasierklingen präparierte
"Scheiß Schalke" Aufkleber in einen Bereich geklebt worden waren, wo die
Gästefans vorbeikommen mußten - es stellt sich die Frage, wie man eine solche
Klinge so unauffällig unter einem solchen Aufkleber anbringen kann, dass jemand
darauf reinfallen könnte. Mit Freunden beschäftigt man sich bei den BVB-Fans
übrigens auch noch - vor dem Spiel ist ein Banner auf der Südtribüne zu sehen,
bei der man auf griechisch Aris Saloniki zum 100. Geburtstag gratuliert, so
gut das geht, wenn einem nur ein lateinischer Zeichensatz zur Verfügung steht.
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