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Borussia Dortmund |
25.09.2017, Westfalenstadion, UEFA Champions League |
Borussia Dortmund und Real Madrid als alte Bekannte zu bezeichnen, ist fast eine Untertreibung.
Das erste Mal spielten die Clubs 1998 im Rahmen der Champions League gegeneinander - in Erinnerung
geblieben hauptsächlich wegen eines umgerissenen Tors beim Spiel in Madrid. 2003 begnete man sich
erneut, aber so richtig los ging es mit der Saison 2012/13, in der es gleich vier Spiele gegeneinander
gab - in der Gruppenphase und im Halbfinale. 2013/14 traf man im Viertelfinale aufeinander und jetzt
begegnen sich die Clubs zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase. Gejubelt haben dürfte niemand
bei diesem Los, auch nicht bei den Königlichen, die nach sechs Spielen im Westfalenstadion bei je
drei Unentschieden und Niederlagen in Dortmund ohne Pflichtspielsieg sind. Dabei würden es die Gastgeber
natürlich gerne belassen, und nach einer Niederlage in London bei den Tottenham Hotspurs stünde der
BVB auch schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand, sollte man sich heute die erste Niederlage gegen
Real erlauben.
Der BVB zeigt wenig Respekt vor den Königlichen und versucht sein Glück in der Offensive, was sich
fast schnell rächt, doch Real zeigt sich im Angriffsspiel ungewöhnlich unkonzentriert und scheitert
zweimal an Roman Bürki im BVB-Tor, bevor es dann nach 18 Minuten "endlich" 0:1 heißt, als Christian
Bale im Strafraum frei angespielt wird und das Leder im Tor unterbringt. Zur Halbzeit könnte die
Partie schon entschieden sein, aber das 0:2 fällt erst in der 50. Minute, als Christiano Ronaldo
im Strafraum nicht angegriffen wird und keine Mühe hat abzuschließen. Fast im Gegenzug sind die
Hausherren dann aber wieder im Spiel, denn Pierre-Emerick Aubameyang markiert den Anschlusstreffer
und es folgt die beste Phase von Borussia Dortmund, in der man vehement auf den Ausgleich drückt,
in der 79. Minute aber durch Ronaldos zweiten Treffer - diesmal sieht Bürki bei dem aus spitzen
Winkel erzielten Treffer unglücklich aus - das Tor zum 1:3 Endstand kassiert.
Die Real-Kicker bekommen das erste Pfeifkonzert bereits vor Anpfiff zu hören, als sie die Platzwahl
für sich entscheiden und den BVB in der ersten Hälfte auf die Südtribüne spielen lassen, was in
Dortmund gemeinhin als schlechtes Omen angesehen wird. Die heimischen Fans feuern danach ihr
Team recht durchgängig an - Aufregung gibt es noch einmal, als man nach einem Handspiel von Ramos
Elfmeter fordert, Schiedsrichter Björn Kuipers jedoch trotz recht hohem Arm des Madrilenen keine
unnatürliche Haltung diagnostiziert. In der zweiten Hälfte präsentiert man noch hochaktuelle
Trasnparente, mit denen man die am heutigen Tag bekannt gewordene Ansetzung eines Freundschaftsspiels
einer gemeinsamen Mannschaft von Borussia Dortmund und Revierrivalen Schalke 04 gegen die
polnische Nationalmannschaft für 2018 kommentiert - natürlich nicht gerade positiv, was etwas
ist, womit man sich dann doch auch einmal mit den Anhängern der Königsblauen einig sein dürfte.
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