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Des FSV-Mainz-05-Fanzine im Netz Wilde Jungz (Ultras) |
04.03.2006, Westfalenstadion, Bundesliga |
Mit Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05 treffen nicht gerade die Teams der Stunde aufeinander:
in den letzten fünf Partien brachten es die Gäste gerade mal auf einen bescheidenen Punkt und
rutschten so auf einen Abstiegsplatz, während die Hausherren auf zwei Zähler kamen und sich nach und
nach von der Qualifikation für den UEFA-Cup verabschieden können, von der man nach der Hinrunde zumindest hinter
vorgehaltener Hand gesprochen hatte. Seit drei Spielen wartet man bei den Westfalen sogar auf einen
Torerfolg, aber damit soll heute Schluß sein, denn gegen den 'Karnevalsverein' aus Mainz wollen die
Hausherren endlich mal wieder was für die eigene gute Stimmung tun. Sollte das schiefgehen, könnte es sogar sein,
daß in Dortmund das losgeht, womit nach der Vorrunde nicht mehr zu rechnen war, nämlich, daß die Schwarz-Gelben
auch wieder anfangen müssen, Richtung Tabellenkeller zu blicken.
Die Partie beginnt von beiden Seiten sehr zerfahren und es gibt kaum vernünftige Spielzüge zu sehen, wobei auf
Seiten des BVB das Fehlen des oft gescholtenen Tomas Rosicky auffällt, der in der Regel mehrere Gegenspieler bindet,
selbst wenn er unauffällig ist, und die stehen heute eben zur Verfügung, um sich um seine Kollegen zu kümmern. Mehr oder weniger
aus heiterem Himmel kommt es nach 27 Minuten noch vor der ersten Chance aus dem Spielverlauf zum 1:0 für die Hausherren, als
Christian Wörns nach dem ersten Eckball für seine Farben ans Leder kommt und mit dem Rücken zum Tor einschießen kann. Zuvor war allerdings die Hand im Spiel und das hätte abgepfiffen werden müssen. Aber man nimmt auch solche Tore gerne und so gibt der Treffer dem BVB-Spiel etwas Rückhalt. Im Spielaufbau hapert es aber weiter, so daß es dabei bleibt, daß nur wenige Chancen zustande kommen. Im zweiten Abschnitt kommt es dann nach acht Minuten zum überraschenden Ausgleich für die eigentlich sehr schwachen Gäste - die Abwehr von Borussia Dortmund ist eher indisponiert und läßt dem Torschützen Michael Thurk viel zu viel Platz. Der Treffer beflügelt das Spiel der Rheinhessen, die jetzt ihre stärkste Phase haben und zwei Minuten später einen Foulelfmeter vergeben, der wohl die Entscheidung gebracht hätte, hätte er den Weg ins Tor gefunden. So bleibt es beim 1:1 und das gilt auch nach 90 Minuten, obwohl die Hausherren wieder das Kommando übernehmen, denn Chancen bleiben Mangelware - nur noch der eingewechselte Buckley kommt mit einer schönen Einzelleistung noch mal in Position, trifft aber nur das Außennetz.
Das Spiel wird auf Dortmunder Seite mit Transparenten: Von der Ruhr bis an die Elbe - Es gilt dasselbe. Freiheit für die Jungs eröffnet, eine
Solidaritätsaktion für drei HSV-Fans, die seit Dezember 2005 in Untersuchungshaft sitzen. Objektiv ist wohl zu sagen, daß die Aktion nur dann gerechtfertigt wäre, wenn die Anschuldigung Schwerer Landfriedensbruch zu Unrecht erhoben wird, die immerhin mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bedroht wird. Fakt ist jedenfalls, daß es eine bundesweite Solidaritätsadresse und eine Unterstützungswebsite gibt - auch dort allerdings mit auffällig wenig Informationen über den konkreten Tatvorwurf und dessen Berechtigung. Außerdem beschäftigt man sich mit dem Thema Christian Wörns in der Fußball-Nationalmannschaft, wozu man in Dortmund natürlich eine klare Meinung hat, die mit Transparenten wie Wörns zur WM und Jürgen Klinsmann, sieh es Dir an - Wörns ist Deutschlands bester Mann zum Ausdruck bringt. Der Treffer der Abwehrspielers gibt dann natürlich die Gelegenheit, mit Jürgen Klinsmann - hast Du das gesehen?-Sprechchören nachzulegen. Ansonsten ist von beiden Seiten über ganz anständigen Support zu berichten, ohne daß es in dieser Hinsicht ein herausragendes Erlebnis wäre. Die Gästefans fallen dabei vor allem auf, wenn sie ihre Wechselgesänge Eff-Ess-Vau! Mainz Null-Fühünf! anstimmen.
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