BvB vs. Hamburger SV 0:2

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Hamburger SV 0:2

Hamburger SV

schwatzgelb.de
Desperados
The Unity
DFB
Die Bundesliga
kicker.de
HSV-Supporters
HSV-Fanpage aus Altona
Letztes Spiel: SV Wiesbaden vs. FC Eddersheim 23.10.2004, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  FCR 2001 Duisburg vs. SG Essen Schönebeck

Ticket
78000 Zuschauer

Borussia Dortmund und der Hamburger SV waren in den letzten Wochen nahezu ständig in der Presse präsent, wobei Stadion - Intro BVB es bei den Hausherren meist um Bilanzen, Verbindlichkeiten, Umschuldungen, Enthüllungen und schrittweise zurück genommene Dementis ging. Als Ergebnis muß jetzt einmal mehr Reinhard Rauball die Karre aus dem Dreck ziehen, während der bisherige Präsident Gerd Niebaum zurücktreten wird und sich mit der Titelheldin aus Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" vergleicht, während der objektiven Beobachter literarisch tiefer greift und ein Zwischending aus König Arnulf aus "Erik der Wikinger" ("Atlantis geht nicht unter!") und dem früheren irakischen Informationsminister Muhammed Saeed al-Sahaf ("Es gibt keine amerikanischen Panzer in Baghdad") zu erkennen vermeint. Der Hamburger SV hat in der letzten Woche als Tabellenletzter die Notbremse gezogen und den bisherigen Trainer Toppmöller durch Thomas Doll ersetzt, aber auch bei den Hausherren hat sich neben der finanziellen fast unbemerkt auch die sportliche Krise eingestellt und so können die Hanseaten heute mit einem Auswärtssieg sogar an den Borussen vorbeiziehen, die ihrerseits mit aller Kraft um die drei Punkte kämpfen wollen, ganz nach dem vom zukünftigen Präsidenten ausgegebenen Motto "Sieg oder Blut am Pfosten!".

Bereits nach neun Minuten deutet sich an, daß Dolls und nicht Rauballs Einstand am heutigen Tag gelingen wird, denn die Stadion - Verabschiedung Andreas Sassen durch die HSV-Fans Dortmunder Verteidigung ist einmal mehr im Tiefschlaf, als Mpenza schön angespielt wird, frei vorm Tor auftaucht und eiskalt an Roman Weidenfeller vorbei ins lange Eck schießt, der unverständlicherweise am heutigen Tag den Vorzug vor Guillaume Warmuz erhalten hat. Im weiteren Verlauf des Spiels zeigt sich der BVB geschockt und bis auf die aufopferungsvoll kämpfenden Rosicky, Koller und Kehl gibt es niemanden, der gegen die sich andeutende Niederlage aufbegehrt. Nach der Pause folgen die besten zehn Minuten der Borussia und endlich spielt man sich Torchancen heraus und scheitert teilweise nur knapp - aber man scheitert - und der Höhenflug der Gelbschwarzen findet ein Ende, als der in dieser Szene übereifrige Dede einen Ball unhaltbar ins Tor ablenkt, den Weidenfeller leicht gehalten hätte. Der BVB ist endgültig im Abstiegskampf angekommen und besondere die Defensivabteilung, in der heute vor allem Bergdølmo und Madouni jeder Beschreibung spotten, weckt Zweifel daran, ob dieser Kampf gewonnen werden kann, zumal inzwischen die Unsicherheit auf die offensiven Kräfte durchgeschlagen hat, die seit fünf Halbzeiten keinen Treffer mehr erzielen konnten.

In das übliche Intro mit Doppelhaltern und Schwenkfahnen mischen sich immer mehr kritische Stimmen. "Stammplatz für Lars!" (Ricken) wird Stadion - 'Keine Arbeitsstellen...' da von den einen gefordert, "Wir sind Borussia!" verkünden die anderen und beim Intro zur 2. Hälfte heißt es "Keine Arbeitsstellen" "Für Homm + Gesellen" in Anspielung auf den neuen BVB-Großaktionär Florian Homm, der als gnadenloser Spekulant gilt und nach Meinung vieler mit dem BVB nur ein Spielchen betreibt, um kurzfristig wieder auszusteigen, wobei man wohl allerdings die Sachlage etwas verkennt, daß sich sonst niemand gefunden hat, der die Borussia vor der sofortigen Insolvenz retten mochte. Der Spielverlauf ist natürlich nicht dazu angetan, die Lage zu beruhigen und so sind nach zwischenzeitlich passablem Support am Ende des Spiels viele mit ihrer Geduld am Ende und begrüßen die wenigen Spieler, die sich in die Kurve trauen, mit einem gellenden Pfeifkonzert. Die Unmutsbekundungen setzen sich nach dem Spiel fort, als zahlreiche Fans die Busausfahrt des Stadions belagern und sich mit Sprechchören wie "Wir haben die Schnauze voll" oder "Bundesliga zwei, Dortmund ist dabei!" Luft verschaffen, bis sich ihnen Rauball und einige Spieler zur Diskussion stellen.

Die Anhänger des Hamburger Sport-Vereins hatten dagegen verständlicherweise ihren Spaß mit der Partie. Sie nehmen fast die komplette Stadion - 'Wir sind Borussia'Nordtribüne ein und bilden eine weitere kleine Kolonie auf der Ostseite, wo es zum Teil zu Animositäten zwischen ihnen und den darunter sitzenden Heimfans kommt. Zum Intro gedenken die HSVler ihres kürzlich verstorbenen Ex-Spielers Andi Sassen mit einem Transparent, in dem der Name und ein Kreuz in Schwarz auf Weiß zu sehen sind, während des Spiels hat die Trauer dann aber ein Ende und man unterstützt sein Team mit teilweise beträchtlicher Lautstärke, wobei es nur selten leiser wird, bis man dann die BVB-Fans, von denen vor allem auf den Seitentribünen viele vorzeitig den Ort des Geschehens verlassen, mit "Ihr könnt nach hause geh'n!" verabschiedet.

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links