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Fanclub Zwinger wikipedia Dietmar-Hopp-Stiftung Spiegel: Kaufrausch in Hoffenheim |
28.01.2012, Westfalenstadion, Bundesliga |
Eine große Freundschaft wird es wohl nicht mehr werden zwischen den Anhängern von Borussia Dortmund und
der TSG 1899 Hoffenheim. Sehen die BVB-Fans in ihrem heutigen Gegner zunächst einmal ein traditionsloses
Kunstprodukt, das mit dem Geld von Sponsor Dietmar Hopp den sportlichen Erfolg erkauft hat und
nicht zur Entspannung der Situation beigetragen hat. Auch
die Lärm-Atacke aus dem Hinspiel, als der Hausmeister des Rhein-Neckar-Stadion angeblich ohne Wissen
von Verein und Mäzen mit einer selbstinstallierten Lautsprecheranlage gegen die Schmähgesänge vorgegangen
ist, die sich Hopp inzwischen von fast jedem Gegner in der Bundesliga anhören muß. Unter sportlichen
Aspekten hat man in Dortmund ebenso wenig Grund, bei einem Besuch des heutigen Gegners euphorisch zu sein - seit
dem Aufstieg der TSG zur Spielzeit 2008/09 konnten die Schwarz-Gelben erst einmal gegen die Kraichgauer
gewinnen - zu Hause hat es in drei Spielen gegen Hoffenheim drei Unentschieden gegeben. In die heutige
Partie kann Borussia Dortmund nach einem 5:1-Auswärtssieg beim HSV allerdings mit breiter Brust gehen,
während der Gegner angeschlagen ist und zuletzt eher durch Streitereien und Spielverkäufe Schlagzeilen
gemacht hat als auf dem Spielfeld, wo man mit einem dürften 0:0 gegen Hannover 96 in die Rückrunde
startete.
Borussia Dortmund startet mit viel Elan in die Partie und zeigt sofort, daß man diesmal entschlossen ist,
endlich einmal gegen den heutigen Gegner die Punkte im Westfalenstadion zu behalten. Bereits in den ersten
zehn Minuten haben gleich dreimal Robert Lewandowski und einmal Jakub 'Kuba' Blaszczykowski die Chance,
ihre Farben in Führung zu bringen, aber es dauert schließlich bis zur 16. Minute und benötigt einen
Flüchtigkeitsfehler in der TSG-Deckung in Form eines fahrlässigen Ballverlustes, bis das 1:0 fällt.
Erzielt wird der Treffer von Shinji Kagawa, der heute der auffälligste Offensiv-Spieler beim BVB ist
und das Leder nach Zuspiel von Sebastian Kehl lässig im Hoffenheim-Tor unterbringt. Noch vor der Pause
sorgt Kevin Großkreutz nach einem Paß von Blaszczykowski für das 2:0, und zehn Minuten nach dem
Seitenwechsel sorgt abermals Kagawa, der das Leder von Großkreutz per Hacke aufgelegt hat, für das 3:0 für den
BVB. In der Folge gerät die Angriffmaschinerie der Schwarzgelben etwas ins Stocken, und Hoffenheim hat
ein paar gute Chancen in Folge, bis der Ball schießlich in der 63. Minute von Fabian Johnson im BVB-Tor
untergebracht wird. Würde Hoffenheim jetzt energisch nachsetzen, wäre vielleicht sogar nochmal was drin,
aber die TSG hat heute weder die Klasse noch den Kampfgeist, das Spiel noch einmal zu drehen, und letztlich
hätte man sich wohl auch nicht über eine deutlich höhere Niederlage beklagen können.
Zum Intro wird auf der Südtribüne ein überdimensionales Trikot der TSG mit durchgestrichenen Vereinszeichen
gezeigt, und das ist u. a. auf einem Transparent "Gegen Kommerz! Verpiß Dich endlich, Hopp!" zu lesen,
dem man zur zweiten Hälfte etwas weniger drastisch, dafür in Reimform "Auf jetzt Dietmar, gib Dir einen
Ruck / Verschwinde mit Deinem Kunstprodukt" folgen läßt. Anzeichen, daß die TSG Hoffenheim demnächst
verschwinden könnte, gibt es wenig, aber zumindest die Anhänger des Teams aus dem Kraichgau scheinen sich
diese Bitte schon vorab zu Herzen genommen zu haben, denn es sind so gut wie keine Gästefans zu sehen, auch
wenn man bei Hoffenheim angeblich 1100 Tickets absetzen konnte - im sportlichen Mittelmaß angekommen und bei vermutlich
ungesponsorter Anreise zeigt der Anhang der TSG, daß er eben doch nicht so eine enge Bindung zu seinem
Verein hat wie die Anhänger von Vereinen mit gewachsener Fanstruktur. Das Fehlen von Gästefans kommt natürlich
auch der Stimmung während der Partie nicht zugute, und so wird heute eine Partie ausgetragen, die in
Sachen Atmosphäre nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
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