RSC Anderlecht Dames 71 vs. Oud-Heverlee Leuven 2:1
RSC Anderlecht

RSC Anderlecht Dames 71
vs.
Oud-Heverlee Leuven 2:1

Oud-Heverlee Leuven




Belgischer Fußballverband
Teletekst Belgien

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Letztes Spiel: Borussia Mönchengladbach vs. Borussia Dortmund 01.11.2003, (Kleines) Heyselstadion, 1. Division Frauen
Nächstes Spiel:  AFC Tubize vs. Vigor Wuitens Hamme

Ticket
ca. 250 Zuschauer

Seit 1993 verfügt der RSC Anderlecht über eine Frauenmannschaft, hervorgegangen aus einer Fusion des (Kleines) Heyselstadion - Tribünenrückseite RSC mit den Brussel Dames '71 hervorgegangen ist, deren Gründungsdatum seither im Namen der Damenabteilung des Traditionsvereins geführt wird. In den ersten Jahren waren die Frauen in Lila äußerst erfolgreich, konnten sie doch 1995, 1997 und 1998 die belgische Meisterschaft gewinnen, seither warten sie jedoch auf einen erneuten Titelgewinn, auch einen Pokalgewinn gab es in den letzten Jahren nicht mehr, nachdem man zwischen 1994 und 98 vier von fünf möglichen Pokalsiegen erringen konnte. In diesers Saisons spielen die Anderlecht-Frauen immerhin mal wieder um den Titel mit, man liegt drei Punkte hinter Rapide Wezemaal auf dem zweiten Platz der 1. Division Frauen, während der heutige Gegner von Oud-Heverlee Leuven im Mittelfeld der Tabelle zu finden ist. Die Gäste haben bis vor ein paar Jahren unter dem Namen Zwarte Deuvels Oud-Heverlee gekickt, bevor man durch eine Fusion mit dem Nachbarverein Royal Stade Leuven zum heutigen Namen gekommen ist. Obwohl das Team aus Oud-Heverlee und Leuven als recht unangenehmer Gegner gilt, gegen den auch Spitzenmannschaften mal einen Punkt abgeben können, dürfen sich die Frauen aus Brüssel heute keine Schwäche erlauben - im Frauenfußball des Königreichs bestehen auch innerhalb der Eliteklasse immense Leistungsunterschiede und man darf nicht viele Punkte lassen, wenn man am Ende oben stehen will.

Beide Teams suchen sofort den Weg zum gegnerischen Tor, was vor allem bei den normalerweise eher defensiv eingestellten (Kleines) Heyselstadion - Gegengerade Frauen aus Oud-Heverlee Leuven überrascht. Die Frauen des RSC haben zwar die höheren Spielanteile auf ihrer Seite, aber zunächst spielen sich die brisanteren Szenen in ihrem Defensivbereich ab. Nach und nach bekommen die zunächst von der forschen Spielweise des Gegners etwas überraschten Hausherrinnen die Partie dann jedoch in den Griff, so daß die Führung nach einer guten halben Stunde durchaus verdient ist. Nach einem recht ungestümen Einsteigen einer Abwehrspielerin der Gäste im Strafraum zeigt der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt und von dort aus findet das Leder seinen Weg ins Tor, so daß es 1:0 für Anderlecht heißt. Nach der Pause sind die Spielanteile eindeutig verteilt und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es zu weiteren Toren kommt. Ein Treffer fällt dann auch noch für die Violetten, danach scheitern sie aber ein paarmal recht unglücklich an der Torhüterin der Gäste oder ihren eigenen Nerven, so daß es kurz vor Schluß noch mal spannend wird. Noch gut zwei Minuten sind zu spielen, als es im Strafraum der Gastgeberinnen zu einem Foul kommt und auch der zweite Elfer des Tages wird souverän verwandelt. Jetzt ist dem RSC Anderlecht die Nervosität anzusehen, schon weil die Torhüterin der Gastgeberinnen zunächst den Ball gar nicht herausrücken will. (Kleines) Heyselstadion - Gegengerade Oud-Heverlee Leuven drückt jetzt noch mal aufs Tempo, aber der Anschlußtreffer ist zu spät gefallen und es bleibt am Ende beim Sieg für Anderlecht, durch den das Titelrennen spannend bleibt.

Die 250 Zuschauer sind eine recht dürftige Kulisse für die gar nicht unansehnliche Partie und es handelt sich aucht nicht gerade um ein durch übermäßigen Support optischer oder akustischer Natur auffallendes Publikum. Vielmehr verfolgt man die Partie in aller Ruhe und äußert sich höchstens mal unwillig, wenn man mit einer Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden ist oder mit einem leichten Raunen, wenn der Ball in die Nähe eines Tores kommt. Zur Halbzeitpause verläßt übrigens ein Großteil der Zuschauer das Stadion, um sich nebenan in einem in die Tribüne des großen Roi Baudouin Stadions integrierten Café ein Getränk zu gönnen.

Die RSC-Frauen spielen nicht wie ihre männlichen Kollegen im Stadtteil Anderlecht selbst, sondern sie gehen (Kleines) Heyselstadion - Sitzplätze Haupttribüne nördlich von der Brüsseler Innenstadt im Schatten des nach König Baudouin benannten Nationalstadions ihrem Sport nach. Die Anlage hört auf den im Vergleich zum Nationalstadion selbst sicherlich passenden Namen kleines Heyselstadion, verfügt aber nichtsdestotrotz über einen Ausbau, der so manchen Zweitligisten im Männerfußball Belgiens vor Neid erblassen lassen könnte. Drei Seiten sind mit überdachten Tribünen ausgebaut, nur hinter einem Tor wurde auf eine Überdachung verzichtet und hier findet sich direkt in den Hang gebaut die größte Tribüne der Anlage überhaupt, die so wie die andere Hintertor- und eine der Seitentribünen über Betonstufen verfügt. Sitzepläzte gibt es auf der anderen Längsseite, die wie die Riesen-Traverse in den Hang hineingebaut ist und mit Holzbänken und Plastikschalen ausgestattet ist, wobei es Blöcke gibt, die nur über eine dieser beiden Typen von Sitzgelegenheiten verfügt und andere, in denen sich die beiden Varianten von Reihe zu Reihe ablösen. Ein Flutlicht ist ebenfalls vorhanden und steht auf der Hauptseite hinter der Tribüne, während die Masten auf der Gegenseite durch die Überdachung gebaut sind. Am Kopfe des Hintertorhanges findet sich noch ein ungefähr quadratisches Gebäude, das wohl als Sprecherbereich dienen könnte und eine Anzeigetafel trägt - beides ist am heutigen Tag jedoch nicht in Betrieb. Alles in allem ist das kleine Heyselstadion eine sehr nette Anlage, die ein wenig an britische Stadien vergangener Tage erinnert und sicherlich einen Besuch wert ist.

(Kleines) Heyselstadion - Blick über die Haupttribüne

(Kleines) Heyselstadion - Hintertortribüne


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