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12.03.2011, Estadio de los Juegos Mediterráneos, Primera Division |
Unión Deportiva Almería wurde 1982 gegründet und gilt als Nachfolgeverein der Agrupación Deportiva Almería, die 1971
gegründet und elf Jahre später aufgelöst worden war. Dazwischen hatte man einen raketenhaften Aufstieg hingelegt und
war von der fünftklassigen Regional Preferente bis in die Premiera Division aufgestiegen, wo man im Aufstiegsjahr
Platz 10 erringen konnte, im zweiten Jahr auf höchstem Level Letzter wurde und im finanziellen Kollaps unterging.
Ähnlich verlief die Geschichte des Nachfolgeclubs, der 1992 in die Tercera Divison aufstieg und es bis 2007 in die
Primera schafft, auch wenn man zwischen 1997 und 99 noch einmal aus der Segunda über die Segunda B bis in die Tercera durchgereicht worden war. Der neue Aufstieg der Anadalusier hat sich schon jetzt als dauerhafter erwiesen als der
ihres Vorgängers, denn man kickt jetzt bereits im vierten Jahr in der Eliteliga und stand in der Abschlußtabelle
nie schlechter als auf Platz 13. In der aktuellen Spielzeit muß man freilich schwer um den Klassenerhalt kämpfen und
hat als Vorletzter der Tabelle einen Rückstand von zwei Punkten auf Real Saragossa, das auf dem viertletzten Platz
stehend einen Nichtabstiegsplatz einnimmt. Der heutige Gegner Atletico Madrid hat allerdings ebensowenig Punkte
zu vergeben wie die Hausherren, denn man hat eine bislang enttäuschende Spielzeit hinter sich und muß sich strecken,
um noch zwei Punkte Rückstand aufzuholen, um noch einen Platz im internationalen Geschäft zu ergattern und sich für
die Europa League zu qualifzieren, die man 2010 noch hatte gewinnen können.
In der Anfangsphase ist der UD Almería das deutlich bessere Team und zeigt wenig Respekt vor den Hauptstädtern.
In der 8. Minute kann David de Gea im Tor von Atletico einen Flachschuß per Fuß abwehren und ist auch beim
Nachschuß zur Stelle, und es kommt weiter zu Möglichkeiten für die Andalusier, während Atletico erst in der 26.
Minute so etwas wie eine Chance erhält, als Diego Alves kein Problem hat, einen abgefälschten Ball von Diego Fórlan
zu erreichen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde muß de Gea noch einmal sein ganzes Können aufbieten, um einen
Schuß aus kurzer Distanz von Almerías Jose Ulloa über die Latte zu lenken, und sechs Minuten später werden die Paraden
des Goalies vergoldet, als Kun Agüero einen dicken Fehler von de Geas gegenüber Alves nutzen kann, der eine Vorlage
passieren läßt, so daß der Stürmer nur noch einzuschieben braucht. Immerhin kommt Almería durch einen Gewaltschuß aus
25 Metern von Crusat nach 50 Minuten zum Ausgleich, aber elf Minuten später rennt man wieder einem Rückstand nach,
nachdem es erneut Agüero ist, der seine Farben in Front bringt. Ein Kopfballtreffer des eingewechselten Henok Goitom bringt in Minute 77 den erneuten und schließlich endgültigen Ausgleich, der freilich beide Kontrahenten bei ihren jeweiligen Aufgaben nicht wirklich weiterbringt.
Almería gilt nicht unbedingt als Zuschauerkrösus, aber immerhin verfolgen knapp über 13000 Zuschauer das heutige
Spiel und sorgen über weite Strecken für einen durchaus anständigen Support - besonders verglichen mit der im
spanischen Fußball typischerweis herrschenden Zuständen. Ein paar aktivere Fans haben sich mit ihren Doppelhaltern
und Fahnen in einem Diagonalbereich aufgebaut, und ein weiteres Grüppchen findet sich auf der Längsseite gegenüber
ein, wo man immer einmal wieder mit Getrommel für Unterstützung für die Hausherren sorgt. Zum Intro bringt man fast
alle Zuschauer dazu, sich halbwegs flächendeckend an einer Schalparade zu beteiligen, und während des Spiels gibt
es neben direkten Reaktionen auf das Spiel einige Sprechchöre, die sich zwar auf "Almería! Almería!" beschränken,
dafür aber zum Teil von fast dem ganzen Publikum aufgegriffen werden, so daß man eine durchaus beachtliche Lautstärke
erreicht. Vor der Partie gibt es übrigens wie überall im Land eine Schweigeminute für die Opfer des schweren Erdbebens samt davon ausgelöstem Tsunami, das in der Vorwoche die japanischen Inseln heimgesucht hat.
Das Estadio de los Juegos Mediterráneos wurde, wie es der Namen nahelegt, für die Mittelmeerspiele erbaut, die 2005 in
Almería stattgefunden haben und bei denen es außer für Fußball und Leichtathletik auch für Eröffnungs- und Schlußfeier
genutzt wurde. Von außen macht die Anlage mit ihrer Kapazität von 20000 Zuschauern einen eher flachen Eindruck, was aber vor allem daran liegt, daß das Spielfeld deutlich gegenüber dem umliegenden Umgebungsniveau abgesenkt ist. Auffällig ist vor allem die von zahlreichen Pfeilern gehaltene, aber nach hinten offene ringförmige Überdachung,und auch die Tribünen verlaufen ringfömig um das weite Oval, sind allerdings in den Diagonalen unterbrochen, um Platz für die Flutlichtmasten zu bieten, so daß es sich um vier voneinander getrennte Tribünen handelt - auf einer Längsseite ist der Schriftzug Almería 2005 sowie das aus drei Ringen bestehende Logo der Mittelmeerspiele in die Bestuhlung integriert.
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