Atalanta Bergamo |
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22.02.2018, Stadio Giglio (MAPEI-Stadium), UEFA Europa League |
Zwischen Atalanta Bergamo und Borussia Dortmund geht es heute am späten Donnerstag Abend um das Erreichen
der Runde der letzten 32 in der Europa League. Der BVB hat im Hinspiel nach Führung lange zurückgelegen,
am Ende aber doch noch mit 3:2 gewonnen. Das ist vielleicht ob der zwei Gegentore kein absolutes Traumergebnis,
aber immerhin sind die Westfalen mit einem Remis qualifiziert, so dass sie keinen Zugzwang haben, während
Atalanta auf jeden Fall einen Treffer erzielen muss, will man die nächste Runde erreichen.
Dementsprechend
darf mit einem eher zurückhaltend agierenden BVB gerechnet werden, der auf Konterchancen durch seine
schnellen Stürmer wartet, während der Gegner das Spiel macht, obwohl ihm das nicht wirklich liegt.
Der BVB
scheint die Siutuation gut zu werwalten und es sind keine Chancen für Atalanta zu vermelden, bis die 11.
Spielminute alles ändert, BVB-Torhüter Roman Bürki eine Ecke passiern lässt und Rafael Toloi den Treffer
erzielt. Der ändert alles, denn das 1:0 reicht den Italienern und jetzt steht Dortmund unter Zugzwang.
Von Druck ist freilich wenig zu merken und auch im zweiten Abschnitt taumeln die Gäste unorganisiert über
den Platz. Die meisten ihrer Fans dürften sich mit der vermeintlichen Niederlage abgefunden haben, als schließlich
in der 83. Minute Atalanta-Goalie Etrit Berisha seinen Aussetzer nimmt, einen Kopfball von Marco Raus abprallen
lässt und der eingewechselte Schmelzer da ist, um seinen Farben mit dem Ausgleichstreffer zum Gesamtsieg der
beiden Spiele zu verhelfen.
Wirklich glücklich sind die wenigsten BVB-Fans, als es dann endlich losging, denn man hat quälend umständliche
Eingangskontrollen hinter sich und der Ordnunsdienst kassiert selbst Gegenstände ein, die laut einer von
Atalanta zugestellten Liste ausdrücklich erlaubt sind. Darunter sind auch Regenschirme, die genau genommen mal
mit rein dürfen und mal nicht, wie es dem Ordner gerade passt und die bei Kälte und Dauerregen auf nichtgedeckter
Tribüne dringend benötig wurden. Dennoch liefern beide Seiten ein ganz sehenswertes Intro ab - jeweils mit roten
bengalischen Feuern verbunden, die wohl erlaubt waren oder nicht gefunden wurden. Unschön, dass auch von beiden
Seiten "Bengalos" auf den Platz geworfen werden und hochgradig indiskutabel ist, dass aus dem Gästeblock wiederholt
Leuchtspurmunition verschossen wird, davon zwei Mal auf die gegnerischen Tribünen.
Bergamo ist eine Stadt in der Lombardei, die über ein Kathedrale, eine Basilika, diverse weitere Sakralbauten
und venzianische Stadtmauern verfügt. Klingt sehenswert, aber die Gästefans bekommen heute nichts davon zu sehen
und das nicht einmal wegen Polizeisperren, sondern weil Atalanta mangels Tauglichkeit der eigenen Anlage seine internationalen
Spiele im 200 Straßenkilometer entfernten Reggio del'Emilia austrägt - der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz
zwischen Mailand und Bologna. Das Stadion ist gut 3 km von der Innenstadt entfernt und gut fußläufig erreichbar.
Man findet hier zwei überdachte Tribünen auf den Längsseiten vor, von denen allerdings keine Tickets an die Gäste gegangen
sind, so dass die sich - wie Atalantas aktiverer Anhang gegenüber - auf der Hintertortribüne bei zwei Grad Celsius
nass regnen lassen können. Weil das so schön ist, folgt noch eine 45 minütige Blocksperre, obwohl schon nach 15 Minuten
keine Heinfans mehr zu sehen sind, dann darf man sich endlich trollen und einen Platz zum Aufwärmen und Trocknen
suchen.
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