1. FC Köln |
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10.02.2003, RheinEnergie-Stadion (Müngersdorfer Stadion), 2. Bundesliga |
Obwohl Köln und Aachen gut 70 Kilometer auseinanderliegen, ist von einem Derby die Rede, wenn die
Kicker von FC und Alemannia aufeinandertreffen und dementsprechend weckt eine Partie wie die heutige auch auf beiden Seiten Emotionen. Brisant ist die aktuelle Konstellation zusätzlich, die Geißböcke scheinen dem Feld bereits etwas enteilt zu sein und dem sicheren Aufstieg entgegenzugehen, müssen aber zeigen, daß sie die 0:8-Pokalschlappe bei Bayern München aus der Vorwoche ohne psychischen Knacks überstanden haben. Für die Alemannia geht es darum, den Anschluß nach oben zu halten, denn man gehört zu Beginn der Rückrunde zum erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten und kann heute mit einem Spielgewinn dem Tabellendritten von der Frankfurter Eintracht bis auf fünf Punkte auf die Pelle rücken. Dazu freilich müßte man schaffen, was in diesem Jahr noch keinem Ligakonkurrenten geglückt ist, nämlich den 1. FC Köln zu besiegen, und damit schließt sich der Kreis, denn auf Aachener Seite hofft man natürlich, daß die oben erwähnte Pokalschlappe zu einer Verunsicherung bei den Hausherren führt, die man selbst nur allzugerne gewinnbringend umsetzen würde.
Tatsächlich beginnen die Aachener wie ein Team, dem es um den Sieg geht. Der FC bringt
zunächst nicht viel auf die Reihe und sieht sich immer wieder Angriffen der Alemannia ausgesetzt, die zwar zu vielen Ecken kommt, das Tor aber nur selten in Gefahr bringt. So sehen sich die Gastgeber im eigenen Stadion nach hinten gedrängt und verlegen sich aufs Kontern. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fällt dann doch noch der Führungstreffer für die Hausherren - zu diesem Zeitpunkt sicher etwas schmeichelhaft -, von dem sich die Kölner Anhängerschaft natürlich einen stabilisierenden Effekt auf die Mannschaft verspricht. Der scheint sich auch eingestellt zu haben, denn kurz nach der Pause erhöhen die Hausherren auf 2:0 und 25 Minuten vor Schluß scheint die Partie angesichts des dritten Kölner Treffers gelaufen zu sein. Daß der Stachel der Pokalschlappe tiefer sitzt als angenommen, zeigt sich dann aber nach dem Aachener Treffer zum 1:3. Plötzlich zeigen sich die Hausherren wieder verunsichert, lassen die Gäste nach Belieben agieren und beschränken sich drauf, die Bälle wegzuschlagen. Nachdem kurz der Schiedsrichter die Hauptrolle übernimmt und je einen Spieler der beiden Kontrahenten vorzeitig zum Duschen schickt, bringen die letzten zehn Minuten zwei weitere Treffer für die Gelb-Schwarzen und ein kaum noch für möglich gehaltenes 3:3 Unentschieden - pikanterweise übrigens durch einen Hattrick der eingewechselten Neuerwerbung Krontiris. Am Ende können die Hausherren froh sein, daß unmittelbar nach dem Ausgleichstreffer pünktlich abgepfiffen wird, wer weiß, was sonst noch geschehen wäre? Insgesamt können die Kölner wohl trotz der verständlichen Enttäuschung mit diesem Resultat leben, bleibt man doch weiter ungeschlagen und auf klarem Aufstiegskurs.
Das Müngersdorfer Stadion - oder Rheinenergie-Stadion, wenn's denn sein muß - hat inzwischen
etwas mehr als die Hälfte seiner Umwandlung hinter sich. Die neuen Tribünen auf Süd- und Westseite sind fertig und bezogen, auf der Nordseite ist die alte Tribüne abgerissen und der Bau einer neuen gerade begonnen worden. Nur auf der Ostseite befindet sich noch ein Teil der alten Tribüne, die bekanntlich aus einem ovalen, doppelstöckigen Ring bestand. Besonders die Hintertorbereiche haben von dem Umbau stark profitiert, war man doch im alten Müngersdorfer Stadion durch Graben und Laufbahn vom Spielfeld getrennt, so daß man vom nahegelegenen Tor so weit entfernt war wie in anderen Stadien mutmaßlich von der Mittellinie. Das ist Vergangenheit, jetzt kann man das Spiel aus unmittelbarer Nähe verfolgen. Noch nicht viel zu sehen ist übrigens von den charakteristischen rechteckigen Flutlichttürmen, die einstmals die Anlage prägen sollen und schon jetzt die Blicke auf simulierten Bildern, zum Beispiel auf der den Umbau dokumentierenden Website www.stadion-koeln.de auf sich ziehen. Ein wenig fragt man sich angesichts der Planungen übrigens, wozu die Aufhängung der Stadiondächer an diesen Flutlichttürmen benötigt wird, wenn sich die Dächer zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut selbst zu tragen scheinen. Ob das auch für das Stadion als solches gilt, muß sich übrigens noch zeigen - so heißt es, der 1. FC Köln habe zur Zeit Schwierigkeiten, die Business-Logen an den finanzstarken Interessenten zu bringen. Wer gerne eine hätte, kann sich unter übrigens www.fc-business.de ein individuelles Angebot machen lassen.
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