TuS Iserlohn vs. Westfalia Herne 0:4
TuS Iserlohn

TuS Iserlohn vs. Westfalia Herne 0:4

Westfalia Herne

27.07.2001, Stadion Hemberg, Testspiel

Ticket
ca. 60 Zuschauer

Während man sich im deutschen Profifußball (hier soll mal die Regionalliga großzügigerdings mit in dieser Kategorie Stadion Hemberg - Totale gewertet werden) bereits wieder um Punkte streitet, haben die meisten Amateurvereine noch einige Wochen Zeit, bevor auch in ihren Ligen wieder die Saison beginnt. Insbesondere gilt das im Westfälischen, wo es am heutigen Freitag zu einer Partie zwischen dem fünftklassigen TuS Iserlohn und der viertklassigen Westfalia aus Herne kommt. Bei sommerlichem Wetter verlieren sich vermutlich eher weniger Zuschauer als bei einem Ligaspiel im gar nicht mal so kleinen Stadion am Hemberg und zeigen so, daß ein Oberligist offensichtlich nicht unbedingt das ist, was man sich im nordwestlichen Sauerland unter einem attraktiven Gegner für ein Freundschaftsspiel vorstellt.

Die Partie beginnt nicht gerade rasant, und auch allzugroße Attraktivität kann man ihr zunächst kaum Stadion Hemberg - Tribüne zusprechen. Während der TuS sein Heil im wesentlichen in der Defensive sucht, kann die Westfalia sich die notwendigen Räume nicht erspielen, um zu echten Torchancen zu kommen. Die gelegentlichen Konter der Gastgeber sind da schon etwas vielversprechender, doch eine ernsthafte Gefahr für das Herner Tor will auch nicht so recht aufkommen. Bei Halbzeit sieht alles nach einem 0:0 aus. Als in der zweiten Hälfte diese Erwartung angesichts des 0:1 zu den Akten gelegt werden kann, spricht immer noch nichts für eine Partie mit überdurchschnittlich vielen Treffern. Und tatsächlich fallen die weiteren drei Treffer dann erst in den letzten Minuten, nachdem der Schiedsrichter, für den wohl kaum andere Vokabeln als fachlich und sozial inkompetent gefunden werden können, zwei Iserlohner ohne ersichtlichen Grund vom Platz stellt, nachdem beide das zweite harmlose Foul begangen haben - nach dem ersten gab es jeweils die gelbe Karte. Selbst die gegnerischen Spieler machen ebenso wie die Handvoll mitgereister Gäste aus Herne keinen Hehl daraus, daß sie das ganz genauso sehen wie Anhang und Mannschaft der Iserlohner.

Das Stadion Hemberg gehört in die zuletzt so häufig bei groundhopping.de beschriebene Kategorie der Stadion Hemberg - Blick von der Tribüne Spielstätten, die eine bessere Spielklasse verdient hätten, als das zugehörige Heimteam zu bieten hat. Mit ihrer großen Tribüne - in den ersten beiden Reihen findet man recht roh belassene Holzbänke vor, in den weiteren Reihen kommen die Bänke etwas filigraner daher - und der vielstufigen Gegengerade sticht die quer in den Hang des namensgebenden Berges hineingebaute Anlage beispielsweise das Schleddestadion des gemeinsam mit Herne in der Oberliga spielenden Lokalrivalen aus Oestrich leicht aus. Hinter den Toren steigen die Grashänge der etwas versenkt angelegten Spielfläche sanft an und sorgen dafür, daß leicht mehr Zuschauer Platz finden würden als die offiziell angegebenen 10000. Hinter den Grashängen finden sich dann auf der 'Hochebene' nicht nur die Umkleidekabinen, sondern auch das Vereinsheim und eine Freß-Bude, in der mit dem Angebot Pommes-Currywurst-Mayo die Kultur des nahegelegenen Ruhrgebietes gepflegt wird. Gelegen ist das Stadion Hemberg übrigens gerade mal einen Steinwurf entfernt von der Abfahrt Seilersee der BAB 46, wobei die Topographie der näheren Umgebung die Anfahrt über eine kleine Ehrenrunde erforderlich macht.

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