Cambuur Leeuwarden vs. Excelsior Rotterdam 1:4
Cambuur Leeuwarden

Cambuur Leeuwarden
vs.
Excelsior Rotterdam 1:4

English Version

Excelsior Rotterdam

17.06.2001, Cambuurstadion, Nacompetitie

Ticket
6000 Zuschauer

Excelsior hat einen guten Anteil der vergangenen Saison als Tabellenführer der Cambuurstadion - Außenansicht Totodivisie verbracht, mußte aber zuletzt dann doch im Kampf um den Spitzenplatz und den damit verbundenen direkten Aufstieg dem FC Den Bosch den Vortritt lassen. Auf dem Holzweg sah sich jedoch schnell, wer daraus abgeleitet hätte, daß sich das Team als der größte Rivale von Sparta erweisen würde. Pikanterweise ist es gerade der Rotterdamer Lokalrivale, der als Vertreter der Eliteliga mit Excelsior die Gruppe der Nacompetitie teilt und für den Excelsior heute bei Cambuur Leeuwarden Schützenhilfe leisten kann, nachdem man die eigenen Aufstiegs-Chancen bereits zwei Spieltage vor Schluß verspielt hatte. Im vergangenen Jahr war Cambuur als Ehrendivisionär in der Nacompetitie am ein weiteres Jahr zuvor abgestiegenen NAC Breda gescheitert, und jetzt könnten die Friesen bei einem entsprechend deutlichen Sieg und gleichzeitiger Niederlage Spartas im gleichen Film die andere Hauptrolle übernehmen.

Cambuur zeigt schnell, daß man an seine Chance glaubt und seinen Teil der Aufgabe zu erledigen gedenkt, aber so Cambuurstadion - Haupttribüne einfach gibt sich das Team aus dem Rotterdamer Stadtteil Kralingen nicht geschlagen. Vielmehr dreht Excelsior den Spieß um und bringt sich mit einer Chancenauswertung nahe bei 100 % bereits bis zur Halbzeitpause mit 3:0 in Front. Hat der Cambuur-Anhang die Meldung vom 1:0-Rückstand Spartas bei den Go Ahead Eagles, die nach gut 30 Minuten bei 0:1 über die Lautsprecheranlage kommt, noch mit hinreichend Jubel aufgenommen und so gezeigt, daß man an die Wende in der Partie glaubt, kehrt jetzt so langsam Ernüchterung bei den Westfriesen ein. Nach dem Treffer zum 1:3 kommt noch mal eine Spur von Hoffnung auf, den Schlußpunkt jedoch setzt dann wieder Excelsior. Zwar erweist sich der Ausgang der Partie am Ende als irrelevant, konnte doch Sparta seinerseits in Deventer noch ein Unentschieden erreichen, doch zur Nervenberuhigung von Excelsiors Lokalrivalen haben die zwischenzeitlichen Spielstände aus Leeuwarden sicherlich beigetragen, so daß Sparta wohl in der kommenden Woche einen großen Wagen Bier am Stadion Stad Rotterdam Verzekeringen in Kralingen abliefern sollte.

Das Cambuurstadion hebt sich mit seinen vier unterschiedlichen Tribünen wohltuend vom heute gerade in den Cambuurstadion - Gegentribüne Niederlanden so häufig zu findenden Einheitsbrei ab. Die Differenzen zwischen den einzelnen Tribünen liegen dabei vor allem in ihrer Größe, aber auch in den Farben der - allerdings zum Großteil in rot und weiß gehaltenen - Schalensitze. Den Gästen räumt man einen Block auf einer Hintertortribüne ein, der heute für die etwa 20 Anhänger des als Farmteam von Feyenoord geltenden Teams aus Rotterdam mehr als ausreichend Platz bietet. Übrigens führt die recht hohe Bebauung in Leeuwarden dazu, daß das Stadion erst aus unmittelbarer Nähe auszumachen ist, was in den ja nicht gerade für ihre Gebirgszüge bekannten Niederlanden auch nicht so häufig der Fall ist. Eine Hintertortribüne ist mittels der Bestuhlung übrigens mit dem Schriftzug Cambuur und einem Teil des Vereinszeichens (allerdings ohne den Hirsch) verziert. Letzerer findet sich dafür dann nebst Namenszug außen an der Spielstätte, die auf diese Art und Weise als durchaus ansprechend verziert bezeichnet werden darf.

Cambuurstadion - Gegentribüne Cambuur war übrigens nur zweimal je zwei Jahre lang erstklassig - 1992-94 und dann nochmal 1998-2000 - verügt aber dennoch über beträchtliche Fußballtradition. So geht man auf die VV Leeuwarden zurück, die 1917 gegründet wurde. Vom VV spaltete sich 1964 der SC Cambuur Leeuwarden als Profiabteilung ab. Inzwischen hat man den Namen nochmal geringfügig auf Cambuur Leeuwarden BVO modifiziert. Auch die Farben des Teams haben sich im Laufe der Geschichte geändert, ging doch die VV, die übrigens einen Fußball und einen Holzschuh im Zeichen führte, in scharz, rot und weiß an den Start.