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Westfalia Herne vs. TSG Sprockhövel 2:1 |
Der SC Westfalia Herne hat schon bessere - aber auch deutlich schlechtere - Zeiten erlebt. Im Jahre 1979 wollte man als Aufstiegsfavorit in eine Zweitligasaison starten, die dann für die Westfalia nie wirklich begonnen hat, denn nach dem Ausstieg des Großsponsors Goldbach mußte das Team nach dem ersten Spieltag aus der Liga zurückgezogen werden. Statt Bundesliga hieß es jetzt Amateurfußball, eine Abwärtsentwicklung, die schließlich mit dem Abstieg in die Landesliga ihren Tiefpunkt fand, obwohl man im ersten Jahr den Ausstieg von 5 Spielern erstaunlich gut verkraftete und einen 9. Platz in der Amateuroberliga Westfalen belegte, die damals die dritte Spielklasse war. Inzwischen hat Westfalia wieder zweimal einen Aufstieg feiern dürfen und so geht man jetzt wieder in der Oberliga - inzwischen bedeutet das Viertklassigekeit - auf Torejagd, nachdem im Vorjahr der Klassenerhalt in dieser Spielklasse ungefährdet geschafft wurde. Für die Gäste aus Sprockhövel ist diese Oberliga ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte und am heutigen Sonntag möchte man gerne den einen oder anderen Zähler aus Herne entführen, damit man auch im Folgejahr in dieser Liga spielen kann.
Bei regnerischem Wetter nehmen beide Fangruppen auf der überdachten Sitzplatztribüne Platz, von wo aus die Gäste ihre Mannschaft vor allem mit Trommeln und Sprechchören unterstützen, während die Westalia-Fans auch noch das eine oder andere Lichtlein aufgehen lassen. Zunächst geht die TSG mächtig zur Sache und hat durchaus die eine oder andere Einschußchance, doch nach der zunächst glücklichen 1:0-Führung übernehmen die Gäste das Kommando und erhöhen unmittelbar vor der Halbzeitpause noch auf 2:0. Damit scheint das Spiel entschieden, aber der schwache Schiedsrichter bringt die Gäste mit einer zweifelhaften Elfmeter-Entscheidung zurück ins Spiel. Danach versucht die TSG noch mal alles, kann jedoch nicht mehr zum Ausgleich kommen. Hektik kehrt noch einmal ein, als der Schiedsrichter kurz vor Schluß einen TSG-Spieler vom Platz stellt - nach einer bösen Grätsche von hinten in die Beine wohl vertretbar - und aus kaum nachvollziehbaren Gründen fast acht Minuten nachspielen läßt. Die Niederlage sorgt dafür, daß man bei der TSG wohl so langsam zu rechnen beginnt - bleiben doch gerade mal drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
Das Stadion Schloß Strünkede verfügt wie erwähnt über eine überdachte Sitzplatztribüne und besteht ansonsten aus einem weiten Rund von Stehplatzstufen, wo man unter freiem Himmel das Spiel verfolgt. Am heutigen Tag werden die Schirme aufgespannt - Platz genug ist ja, daß dies nicht zu Sichtbehinderungen führt. Eine Flutlichtanlage gibt es nicht in Herne, was dazu führt, daß die Sichtverhältnisse gegen Ende der Partie - d. h. gegen 16:00 Uhr - drastisch schlechter werden. |
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