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KV Kortrijk vs. KSK Ronse 1:4 |
Als der KSK Ronse 1987 durch eine Fusion zweier Amateurvereine entstand, startete man in der zweiten Regionalklasse
Belgiens
und war vom erstklassigen KV Kortrijk ganze sechs Spielklassen entfernt. Seit 1990 konnte man dann in Ronse immerhin in der
vierten Division auf Torejagd gehen, aber ein Ligaspiel gegen Kortrijk schien noch 1998 weit entfernt zu sein, hatte es der KSK da doch gerade nach ein paar Jahren Zweitklassigkeit wieder in die erste Division geschafft. Gerade mal zwei Jahre später trifft jetzt jedoch das ein, wovon die Anhänger beider Teams wohl nur geträumt haben. Während Ronse als Tabellenführer auf dem Weg zu sein scheint, den Fans einen weiteren Traum zu erfüllen, nimmt der Alptraum für den KVK-Anhang kein Ende, denn die Plazierung im Mittelfeld der Tabelle deutet darauf hin, daß es auch in der kommenden Saison in Kortrijk nicht mehr als drittklassigen Fußball geben wird. In Kortrijk kursieren zur Zeit übrigens Gerüchte, daß die Vereinsführung einen Ausweg aus der Misere in einer Form suchen könnte, die wohl für die meisten Fans alles noch schlimmer werden ließe. Schon zum Ende der Spielzeit - so heißt es - soll es eine Fusion des Teams mit dem Nachbarn aus Ingelmunster (2. Division) und/oder dem KRC Harelbeke (1. Division) geben, so daß das Guldensporenstadion vielleicht schon in der laufenden Spielzeit zum letzten Mal einigermaßen hochklassigen Fußball sehen könnte.
Im heutigen Spiel scheint es zunächst gut für den in Blau angetretenen KVK zu laufen, der schnell das Kommando übernimmt und zu den besseren Torchancen kommt, bevor Abwehr- und Torwartfehler die Gäste in Vorteil bringen. Nach dem Anschlußtreffer zum 1:2 besteht noch einmal Hoffnung für die Gastgeber, doch bereits kurz drauf besiegelt man mit einem Eigentor das eigene Schicksal endgültig.
Unter den nach offizieller Angabe genau 1296 Zuschauern befinden sich eine große Anzahl von Supportern der Gäste, die sich gelegentlich mal in Sprechchören bemerkbar machen. Die größere Lautstärke erreichen in dieser Disziplin dann allerdings doch die Anhänger
Kortrijks - zumindest in den Spielphasen, in denen die Partie noch bzw. wieder offen zu sein scheint. Das Guldensporenstadion ist eine typische belgische Arena, die allein dadurch, daß sie an allen Seiten des Spielfeldes mit überdachten Tribünen ausgebaut ist, manches Erstligastadion hinter sich läßt - erwähnt sei hier als Beispiel das Pierre Cornelis Stadion in Aalst. Zwei der Tribünen - hinter einem Tor und an einer Längsseite des Spielfeldes - sind offensichtlich neueren Datums, mit Holzbänken bestückt und kommen ohne Stützpfeiler aus, während die anderen beiden einen deutlich älteren Eindruck machen. Auf ihnen finden stehende Fans Platz. Offensichlich ist ein abgeteilter Bereich der Gegentribüne für die Gäste vorgesehen, neben dem ein kleiner Pufferblock für Sicherheitskräfte eingerichtet ist. Dies ist jedoch heute alles nicht notwendig - dieser Gästebereich bleibt völlig leer, während die Gäste sich ihre Plätze im Wesentlichen auf den beiden Sitztribünen suchen. Unterhalb der beiden neuen Tribünen finden sich dann auch die in Belgien so weit verbreiteten Stadionkneipen. |
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