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Franc Borains vs. Olympic Charleroi 1:3 |
Die Francs Borains, die in der belgisch-französischen Grenzstadt Boussu beheimatet sind, sind in der vergangenen Saison erst in den Qualifikationsspielen zur zweiten Division am damals noch klassenhöheren KV Kortrijk gescheitert und wollen diesen Fauxpas in dieser Saison korrigieren. Nach einem relativ schwachen Saisonstart ist in dieser Richtung noch nichts verloren, denn das Erringen einer Periodenmeisterschaft würde immerhin wieder zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen. Zu diesem Zweck sollte gegen den im Mittelfeld befindlichen Royal Olympic Club Charleroi Marchienne, wie die Gäste seit einer Fusion vor Beginn der laufenden Saison heißen, ein Sieg herausspringen. Die Gäste haben in ihrer Geschichte bereits so einiges hinter sich. Unter anderem findet man da einige Jahre in der jeweils höchsten belgischen Spielklasse (zuletzt 1975), eine Umbenennung samt Farbwechsel (als rotweißer Olympic Montingies-sur-Chambre von 1972 bis 1982), den Bankrott samt Abstieg in die vierte Division (1984) und - wohl am originellsten - einen Umzug (übrigens zum heute noch genutzen Stade de la Neuville) aufgrund der Tatsache, daß der alte Spielort Platz für ein Gefängnis machen mußte (1920). Am heutigen Tag kommen die Franc Boaiins ihrem Ziel nicht unbedingt näher. Nach einer wenig aufregenden ersten Halbzeit übernehmen die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit das Kommando, als man zunächst nach einer Ecke zum 1:0 kommt und dann nach einer grandiosen Einzelleistung auf 2:0 erhöhen kann, bei der der etwas rundlich geratene Mittelstürmer an der Eckfahne startend die gesamte Abwehr der Gastgeber ebenso narren kann wie den Torhüter, um danach so ausgiebig zu jubeln, daß ihn der unsichere Schiedsrichter per gelbroter Karte zum vorzeitigen Duschen schickt. Schon vor der Pause mußte ein Stürmer aus Boussu mit Ampelkarte vom Platz, so daß man jetzt wieder über zahlenmäßig gleiche Stärke verfügt. Ein Elfmeter für die Franc Boaiins und ein Konter für Olympic führen schließlich zum Endstand. Das Stade le Vedette ist bereits für die Zeit nach dem anvisierten Aufstieg geplant. Es verfügt über zwei überdachte Tribünen, deren kleinere ein wenig an ihr Gegenstück in Denderleeuw erinnert, während die größere im unteren Bereich über Stehplätze und im oberen über Sitzplätze verfügt, wobei man sich im äußeren Bereich wie auf der Gegentribüne mit Holzbänken begnügt und nach innen zu Plastikschalen, im zentralen Bereich sogar mit Armlehnen, übergeht. Hinter einem Tor findet sich neben der Stadionkneipe kein Ausbau, auf der anderen Seite befinden sich Betonstufen für stehende Zuschauer. Sollte man wirklich den Aufstieg erreichen, so soll die Gegentribüne verschwinden und durch eine neue - der zweiten Liga angemessenere - ersetzt werden.
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